Hallo an Alle,
der mittlerweile unfassbar desolate Zustand dieses Threads veranlasst mich dazu (als eigentlich stiller Mitleser) auch mal ein paar Zeilen zu schreiben. Bei all dem Geblubber, welches hier manchen Bruchpiloten über die Fingerkuppen entgleist, ist es gar nicht so einfach mal einen halbwegs strukturierten Beitrag zu verfassen. Im gleichen Zug glaube ich aber auch, dass das der Qualität hier mal ganz gut tun würde.
Mittlerweile sollten eigentlich beide Interessengruppen, "Longies" wie "Shorties", verstanden haben, dass es überhaupt nichts bringt zu versuchen den Gegenpart von einer anderen Meinung zu überzeugen. Und beide Seiten sollten sich mal die Frage stellen, ob sich dieser Kampf gegen Windmühlen überhaupt lohnt. In meinen Augen ein emotional befangenes und unnötiges Vorhaben. Gerade Emotionen haben nichts bei finanziellen Entscheidungen für oder gegen ein Unternehmen zu suchen.
Somit komme ich zu meiner ersten Schlussfolgerung: Wer Lust auf emotionsgeladene Diskussionen und Schwachsinn hat --> PC aus, Dschungelcamp an!
Des Weiteren wäre es hilfreich, wenn man vor der Entscheidung einen Beitrag zu schreiben, seinen Kopf einschaltet und überlegt wer überhaupt die Zielgruppe ist. Dieser Thread hier heißt "Wirecard - beste Aktie 2014 - 2025" und nicht "Dr. Brauns Pommesbude - Gammelfleischalarm in Aschheim". Ich gehe auch nicht zu einem Treffen der Zeugen Jehovas und versuche denen zu erklären, dass Gott aussieht wie ein Becher Spaghettieis und in seiner Freizeit gerne Robben kloppt. Ich meine damit nicht, dass man seine Meinung nicht kundtun darf. Aber wenn man sich dazu entscheidet dies zu tun, kann man mit ein bisschen Gehirnschmalz dafür sorgen, dass man diese Meinung fundiert und qualifiziert darlegt. Dies lässt bei einigen Beiträgen hier deutlich zu wünschen übrig und wurde mit der vorangegangen Ausführung meinerseits hoffentlich halbwegs deutlich.
Somit komme ich zu meiner zweiten Schlussfolgerung: Ein BEITRAG heißt deswegen so, weil man etwas zum großen Ganzen BEITRAGen möchte. Beiträge wie "Morgen startet die Rakete" oder "Dr. Braun kloppt zusammen mit Gott Robben" sind null und nichtig.
Nun ein paar Zeilen zu meiner Devise (Obacht, dieser Teil enthält meine eigene Meinung): Man kauft eine Aktie oder kauft diese eben nicht aus einer gewissen Überzeugung heraus. Dazu versuche ich alle Fakten ganz rational zu betrachten. Stimmen diese für mich, kaufe und halte ich dementsprechend diese Aktie oder schlage gar nicht erst zu. Genannte Fakten sind da z.B. Zahlenwerk, Prognosen, die Story, Perspektiven oder auch die Unternehmensführung. Jeder, der vor hat zu investieren oder bereits investiert ist, sollte dies so handhaben. Dazu gehört im Endeffekt auch, dass man dazu bereit ist zeitweise eine raue See zu überstehen. Dies wird ein gestandener Longie auch tun, insofern er sich von dem Investment überzeugt und dazu entschieden hat. So lange sich an den nackten Fakten nichts ändert, gibt es auch keinen Grund emotional zu werden und vermutlich dumme und falsche Entscheidungen zu treffen.
Die ganzen Beiträge von "Bashern" oder "Pushern" führen im Endeffekt dazu, dass sie weniger erfahrene, vielleicht auch neue Aktionäre und Aktionäre in spe total verunsichern und so derart emotionalisieren, dass diese keine rationale Entscheidung mehr treffen können oder wollen. Sollte es nicht eigentlich das Ziel einer solchen Plattform hier sein sich zur Abwechslung auch mal zu helfen? Das Vertrauen, von dem hier so häufig gesprochen wird, wurde auch zu Teilen durch den einen oder anderen Beitrag zerstört. Vielleicht ist das ein zusätzlicher Denkanstoß für manche hier.
Nun meine (persönliche) Einschätzung zu Wirecard und der derzeitigen Situation: Zu Beginn soll nicht unerwähnt bleiben, dass ich selbst investiert bin. Dies bin ich, weil ich von Wirecard so überzeugt bin, wie vermutlich Herr Braun höchst selbst. Eine solche Einstellung halte ich im Übrigen für sehr vorteilhaft als Investor. Verwechselt dies bitte nicht mit Wunschdenken, das ist es gewiss nicht. Jeder sollte sich diesbezüglich einfach mal selbst die Fakten zu Wirecard auf den Tisch legen. (Ich betone: FAKTEN). Wirecard hat bisher immer geliefert, meistens sogar deutlich mehr als prognostiziert. Die digitale Bezahlbranche steht noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung und Wirecard ist weit und breit der innovativste Anbieter der entsprechenden Technologie. Hier verfügt man über Partnerschaften in Ländern und Regionen, die enormes Potenzial bieten. Der CEO versteht sein Handwerk und Unternehmen, denkt nicht nur von der Tapete bis zu Wand, sondern mehrere Jahre voraus. Ich erinnere dazu an Aussagen wie "in 10 Jahren werden wir kein Geld mehr mit dem verdienen, was wir jetzt tun" (sinngemäß). Das ist kein Pushen, das sind Fakten.
Die Shortattacken der Vergangenheit basierten nicht auf Fakten, konnten widerlegt werden und jeder der einfach investiert geblieben ist oder nachgekauft hat, hat die raue See überstanden und richtig gehandelt indem er nicht gehandelt hat. Die aktuelle Geschichte mit der FT und dem krummen Herrn ist quasi auch nur ein bisschen Seegang. Von Fakten war bisher rein gar nichts erkennbar. Erst seltsame Behauptungen ohne Beweise, dann ein veralteter Excel-Sheet, der falsch interpretiert wurde…Beweise und Fakten sehen deutlich anders aus. Wenn man solche wirklich hätte, wäre man auch in der Lage dazu diese seriös und von Beginn an der Öffentlichkeit zu unterbreiten und nicht häppchenweise Mutmaßungen über einen langen Zeitraum zu verfüttern. Dies hatte offensichtlich andere Gründe, die sich hoffentlich jeder denken kann.
Ich für meinen Teil bleibe investiert, kaufe nochmal nach und freue mich auf den Tag, an dem die Fakten siegen.
Ich entschuldige mich für die Länge meines Beitrags aber in der Zeit, in der manche dies hier lesen, können sie zumindest nicht diesen Thread vergewaltigen ;-) |