Aktien von Finanzkonzernen haben es an der Börse zurzeit nicht leicht. Die Sorge vor weiteren Zinssteigerungen, die wackelige Verfassung des US-Immobilienmarktes und die Krise der beiden Hedge-Fonds von Bear Stearns drücken auf die Kurse der Banken und Versicherer. An den ohnehin schwachen Märkten schneiden deren Aktien besonders schlecht ab. Umso überraschender ist es, dass ausgerechnet ein Unternehmen der Finanzbranche für die wenigen positiven Schlagzeilen an der Börse sorgt. Der Private-Equity-Gigant Blackstone feierte am Freitag ein erfolgreiches Debüt in New York. Nachdem die Aktie zu einem recht hohen Preis von 31 Dollar platziert werden konnte, beendete sie den ersten Handelstag 13 Prozent höher bei gut 35 Euro. Und auch heute geht es für Blackstone vorbörslich weiter nach oben.
Dabei werten Pessimisten den Börsengang des Finanzinvestors, dem in den kommenden Monaten weitere von Konkurrenten folgen sollen, bereits als Warnsignal. Den Private-Equity-Häusern falle es zunehmend schwer, neue Mittel einzusammeln, daher führe ihr Weg sie nun an die Börse, lautet die Argumentation. Ohnehin verdunkele sich das Umfeld für die Branche: Der US-Kongress plant eine schärfere Besteuerung der Finanzinvestoren, die Übernahmeziele werden zunehmend rar und teuer und nicht zuletzt verschlechtern sich die Finanzierungsbedingungen durch die steigenden Zinsen.
Noch hat Blackstone die Skepsis der Börse nicht zu spüren bekommen. Doch die Vorschusslorbeeren könnten schnell aufgebraucht sein. Ein Blick auf die Aktie des Konkurrenten Fortress, der bereits im Februar den Sprung aufs Parkett gewagt hatte, verheißt jedenfalls wenig Gutes. Am Freitag ging es für Fortress an der New Yorker Börse um 6,5 Prozent abwärts. Seit dem Börsengang ist der Börsenwert gar um 20 Prozent gesunken, während der S&P-500-Index um fünf Prozent zulegte.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 25. Juni 2007, 14:54 Uhr |