DM (Auszug) (22.06.2001)
Jugendstil
Wie ein Kartenhaus sind die Aktienkurse am neuen Markt zusammengeklappt. Jetzt geht es an den Neuaufbau. ... Noch ist auf dem Kurszettel wenig davon zu spüren. Der Nemax-50-Index, das wichtigste Börsenbarometer für den Neuen Markt, krebst bei 1600 Punkten herum. Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Anleger, die vor gut einem Jahr drauf und dran waren, ihr "Grundrecht" auf Neuemissionen am Neuen Markt einzuklagen, haben sich längst verabschiedet oder schlafen ihren Börsenkater aus. Ebenso machen es die Profis von den Investmentfonds. Die Hinweise von Fondsmanagern, wieder einzusteigen, bleiben vorläufig vage. Auch die Analysten trauen sich noch nicht so recht, die verbrannte Erde wieder zu betreten. Aber es gibt mutige Ausnahmen. ...
PSI
Dietrich Jaeschke, Vorstand beim Softwarehaus PSI, wunderte sich beim Börsengang Ende 1998 darüber, welche Preise an der Börse gezahlt wurden. An eine Verdoppelung des Kurse seines Unternehmens hatte er jedenfalls in seinen kühnsten Träumen nicht geglaubt. Er wurde auch schnell wieder aus ihnen herausgerissen. Die PSI-Aktie fiel bei den Anlegern in Ungnade. Daran ist das Management nicht ganz unschuldig, hatte es doch geglaubt, sich im System- und Produktgeschäft ein goldene Nase verdienen zu können. Das ging schief. Jetzt konzentriert sich PSI wieder mehr auf sein angestammtes Metier, auf Software für Logistik und Energiemanagement. Eine weitere Deregulierung der Energiemärkte bietet den Berlinern ein sicheres Wachstumsfeld, zumal der Name PSI in diesen Branchen unverändert für Erfahrung und Verlässlichkeit steht. Die Kehrtwende in der Unternehmensstrategie wird PSI nach zwei Verlustjahren auch wieder in die Gewinnzone führen. Bei einem geschätzten Gewinn pro Aktie von zwei Euro im Jahr 2002 und zu einem Kurs von 20 Euro ist der Titel noch günstig zu haben (WKN 696822).
Mainvestor (Auszug) (21.06.2001)
PSI: Die Bücher füllen sich
Weiterhin in der Spur ist derzeit die PSI (WKN 696822). Unseren unternehmensnahen Informanten zufolge soll die Gesellschaft erneut einen ordentlichen Auftragseingang verbucht haben. Zum Stand 31.5. dürften demnach Orders mit einem Volumen von insgesamt ca. 70 Mio. Euro eingegangen sein. Der Auftragsbestand soll sich zu diesem Zeitpunkt auf etwa 130 Mio. Euro belaufen haben, erfahren wir. Zuletzt hat sich das Unternehmen im Rahmen der Hauptversammlung weiteres Kapital genehmigen lassen. Mit den nominal knapp 10 Mio. Euro soll der zeitweise in Stottern geratene Akquisitionsmotor wieder angekurbelt werden. Dabei schielt PSI sowohl auf Unternehmen, die das Produktportfolio ergänzen, als auch auf solche, die den derzeit noch eher mageren Internationalisierungsgrad vorantreiben. Eile scheint hier allerdings nicht geboten, wir rechnen in naher Zukunft nicht mit einer Vollzugsmeldung. Wichtiges Kriterium beim Kauf wird die Profitabilität der anvisierten Companies sein, da sich die Berliner ihre - erst jüngst wieder in den Griff bekommene - Ergebnisseite nicht verhageln wollen. Noch immer nicht so recht in Fahrt kommen mag der ERP-Bereich PSIPENTA, obgleich leichte Erholungstendenzen nicht von der Hand zu weisen sind. Der ein oder andere ( für diese Sparte) größere Auftrag dürfte nach unseren Infos dennoch den nächsten Quartalsbericht schmücken. ... Wir behalten unsere positive Einschätzung weiterhin bei und empfehlen aktuell den längerfristigen Kauf einiger Papiere.
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