@jef85, doch Taschengeld!
Er hat 25% von TUI. Die sind aktuell 1.250 Millionen wert. Dabei hat er die 24 Mio schon raus, wenn der Kurs nur knapp 2% steigt.
Insgesamt machen Stützungskäufe für ihn Sinn, um den Wert zu erhalten. Wenn er vor der Krise für durchschnittlich ca. 8 EUR eingestiegen wäre (was ich nicht weiß und nur schätze) hat er durch die KE für 1,- EUR seine Aktienzahl verdoppelt. Ab 4,5 EUR hat er in seiner Vermögenensaufstellung also keinerlei Verlust. Da kann man auch etwas investieren, um diesen Zustand zu zementieren. Den Kurs fallen zu lassen, wäre extrem viel teurer, weil es Konsequenzen für alle weiteren Finanzierungen seiner Beteiligungen hätte (Bankzinsen etc.).
Aber natürlich weiß ich nicht, ob er das wirklich macht. Es ist nur eine Vermutung, weil ich es selbstverständlich so machen würde.
Insgesamt bewundere ich es, wie die TUI-Aktionäre bisher schadlos durch Pandemie gekommen sind, obwohl der Konzern jetzt kein Eigenkapital mehr hat und Milliarden neue Schulden. Es sind durchaus berechtigte Zweifel angebracht, ob der Urlauber am Ende tatsächlich in einem extrem hart umkämpften Markt die Schulden von TUI über höhere Preise abtragen wird.
Es gibt reichlich ehemalige Marktführer, die darauf vertraut haben, dass deren Produkte immer gebraucht werden (General Motors - PKW, Nokia -Handy, Karstadt -Kaufhäuser, Grundig - TV+Audio, PAN-AM - Flugreisen). Die Frage ist doch, ob es der Wettbewerb ohne Schulden besser und/oder billiger hinbekommt. Unternehmensgröße allein ist bei Marktverwerfungen in einer freien Marktwirtschaft eher ein Nachteil. Die Kleinen sind flexibler und schneller und haben durch die Digitalisierung mittlerweile einen guten Marktzugang (Portale). TUI kann noch viel falsch und auch viel richtig machen. Das ist aber erst Thema im Forum, wenn die Reisefreiheit wieder hergestellt ist.
Aktuell geht es nur darum, ob der Sommerurlaub noch gerettet werden kann. Das beschäftigt die Newsletter und die Presse mehr als die mittelfristige Perspektive. Dabei sollte man die Größenordnungen nicht vergessen: Bei geschätzten 10.000 TUI-Urlaubern über Ostern auf den Kanaren könnte TUI je Urlauber geschätzte 1.000,- Marge gehabt haben. Das sind dann 10 Mio. Gewinn für diesen medienwirksamen Urlaubsboom. Zufällig ist das die Summe, die aktuell auch jeden Tag an Cash verbrannt wird. Trotzdem reden wir hier mehr über die paar Urlauber als über die immer weiter wachsenden Schuldenberge. Selbst eine Wandelanleihe wird noch als Umschuldung bezeichnet. Dabei wird gar nichts getilgt. Man hofft ja nur, dass irgendwann Geld zum Tilgen über ist. Mein Banker würde bei solch einer Argumentation erst Tränen lachen....... und dann Sicherheiten fordern, falls das nicht eintritt. Die Zeichner der Anleihe haben die Sicherheiten im Form der Staatbeteiligung und einen satten Zinssatz von 5%. Denen ist es völlig egal, ob der Kurs abschmiert.
Nicht egal ist es dem Alexej Mordaschow. Wobei wir wieder beim Eingangsthema wären....
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