DCX und das BaFin

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30.08.05 08:24

5444 Postings, 8940 Tage icemanDCX und das BaFin

Handelsblatt.com - Unternehmen / Industrie
Schrempp geht, die Börsenpolizei kommt
Montag 29. August 2005, 15:07 Uhr


Wer wusste wann was? Die deutsche Finanzaufsicht vermutet Insidergeschäfte rund um den Rücktritt von Jürgen Schrempp. Eine Rekonstruktion zeigt: Der Kreis der Mitwisser wurde bereits Tage vor der kritischen Aufsichtsratssitzung stetig größer.

HB STUTTGART. Eigentlich müsste Jürgen Erich Schrempp an diesem Morgen des 28. Juli melancholisch zu Mute sein. Um neun Uhr versammeln sich die Kontrolleure von Daimler-Chrysler im "großen Aufsichtsratssaal" in den postmodernen Betonklötzen der Konzernzentrale in Stuttgart-Möhringen, um das Ende von Schrempps Karriere als Vorstandschef des Autoriesen zu besiegeln. Der 60-Jährige macht vorzeitig Platz für seinen Nachfolger Dieter Zetsche.

Für den größten Industriekonzern Deutschlands läutet der Wechsel das Ende einer Ära ein. Krise beim Miniauto Smart, Krise beim Herzstück Mercedes und
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Dauerkrise an der Börse: All das ficht Schrempp an diesem Morgen nicht an, er wirkt fast euphorisiert ob des Überraschungscoups. Bis zuletzt war es dem Konzern gelungen, die Spitzenpersonalie geheim zu halten: "Meine Herren, das wird einschlagen wie eine Bombe", ruft Schrempp den Aufsichtsräten fast ausgelassen zu.

Am Abend steht auf der Kurstafel der Frankfurter Börse hinter dem Kürzel DCX ein dickes Plus von zehn Prozent. 61,5 Millionen Aktien wechseln bis Handelsschluss im elektronischen Xetra-System den Besitzer, dreimal mehr als am Vortag. Schrempp jubelt schon nachmittags: "Ein Meisterstück!" Wirklich?

Die deutsche Finanzaufsicht vermutet, dass die Börsenhausse für einige schon lange begonnen hatte, bevor der Rücktritt verkündet war: Insiderhandel. Als die Stuttgarter um 10.32 Uhr den Stabwechsel offiziell melden, ist die Rally längst im Gang. Der Verdacht der Ermittler der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin): Insider nutzten ihr Wissen um Schrempps vorzeitigen Abgang für illegale Börsengeschäfte.

Der Verdacht wiegt schwer. Denn den Aufsehern liegen konkrete Indizien vor, sonst hätten sie keine formelle Untersuchung eingeleitet. Anno 2004 nahm die BaFin 300 Fälle unter die Lupe. Eine formelle Untersuchung starteten sie nur 57 Mal.

Gab es also tatsächlich ein Leck beim akribisch vorbereiteten Geheimprojekt Schrempp-Rücktritt? Eine Rekonstruktion zeigt, dass der Kreis der Mitwisser bereits Tage vor der kritischen Aufsichtsratssitzung stetig größer wurde.

Mai 2005: Nach der Hauptversammlung im April, auf der Aktionäre den Rücktritt des Daimler-Chrysler-Chefs fordern, beginnen im engsten Führungszirkel die Vorbereitungen für den Rücktritt. Diskret machen sich die beiden Duzfreunde Schrempp und Aufsichtsratschef Hilmar Kopper auf den Weg nach Auburn Hills, in die Zentrale von Chrysler, um Dieter Zetsche den Job an der Daimler-Spitze anzutragen. Der Mann mit dem markanten Schnurrbart sagt Ja.

Dann ziehen Schrempp und Kopper Erich Klemm ins Vertrauen. Mit dem Chef des Gesamtbetriebsrats wollen sie den optimalen Zeitpunkt für den Wechsel festzurren. Auch Kommunikationschef Hartmut Schick weiß spätestens Anfang Juni Bescheid.

25. Juli: Drei Tage bevor Kopper und Schrempp an die Öffentlichkeit gehen, wächst der Kreis der Mitwisser rapide. An diesem Montag weiht Klemm seine Aufsichtsratskollegen von der Arbeitnehmerseite ein. Zugleich bricht in Schrempps Büro hektische Aktivität aus. Die Vorbereitungen für den Wechsel laufen an. Auch für einige unbeteiligte Daimler-Mitarbeiter lässt die Aufregung nur einen Schluss zu: "Der Chef geht."

27. Juli: Das Präsidium des Aufsichtsrats trifft sich nachmittags in der Konzernzentrale in Stuttgart-Möhringen, von Schrempp einst als "bullshit castle" bespöttelt. Kopper, Klemm, Ex-Bayer (Xetra: 575200.DE - Nachrichten - Forum) -Chef Manfred Schneider und Gewerkschafter Thomas Klebe legen sich formell auf Zetsche als neuen Konzernlenker fest. Der Chrysler-Sanierer ist an diesem Abend bereits in Stuttgart. In einer Bar wartet er die entscheidenden Stunden ab. Als bis 22 Uhr alles ruhig bleibt, ist sich Zetsche sicher: Alles o.k., niemand versucht, den Wechsel in letzter Sekunde zu stoppen.

28. Juli 2005: Um neun Uhr läuft der Computerhandel an der Deutschen Börse an, gleichzeitig kommen die Daimler-Aufseher zusammen, um den Stabwechsel von Schrempp zu Zetsche abzunicken. Der Kurs der Autoaktie dümpelt bei 36,50 Euro vor sich hin. In den ersten Minuten wechseln nur kleinere Pakete den Besitzer. Das ändert sich schlagartig, als die Nachrichtenagentur DPA um 9.50 Uhr die Meldung über den Schrempp-Rücktritt über den Ticker schickt. Der Kurs beginnt rasant zu steigen. Lange schon galt Schrempp als Belastung für die DCX-Aktie.

Jeden Tag füttern die Ermittler der BaFin ihr EDV-System "Swap" mit den anonymisierten Daten aller Wertpapiergeschäfte. Doch aus den Trades am Morgen des 28. Juli dürfte der Computer im Referat WA 24 kaum Ausreißer herausgelesen haben. "Bei einem so großen Wert wie Daimler-Chrysler gehen einzelne Insidergeschäfte in der Menge einfach unter", heißt es aus der Behörde. Woher dann der Verdacht der Ermittler? Die Aufseher haben Tipps bekommen. Einer – nicht der einzige – stammt vom Chef der Vereinigung kritischer Daimler-Aktionäre, Jürgen Grässlin.

Es ist ein freundlicher Tag, als sich der Mann aus Freiburg mit seiner Frau und zwei Freunden im Opel Ascona auf den Weg zu einer Hochzeit ins rheinhessische Eckelsheim macht. Unterwegs erreicht ihn ein Anruf: "Ein langjähriger Kontakt aus dem unmittelbaren Umfeld von Schrempp informierte mich über die Rücktrittspläne."

Das Pikante daran: Die Hochzeit fand am 16. Juli statt, zwölf Tage vor der offiziellen Verkündung der Personalie. Am 30. Juli meldet sich Grässlins Kontakt erneut. Dieses Mal verrät er, dass ein Vorstand und ein Manager aus dem Führungskreis Schrempps Rücktritt für illegale Insidergeschäfte genutzt hätten. Das erzählt Grässlin auch in den Medien. Daimler schießt mit einer Unterlassungsverfügung zurück: Das sei alles falsch.

Grässlin, der wie Schrempp aus Freiburg stammt, verbindet seit Jahren eine Art Hassliebe mit dem Daimler-Chrysler-Chef. Er ist nicht nur Autor einer unautorisierten Biografie des Managers. Er malt in seiner Freizeit auch gerne Schrempp-Portraits – Acryl auf Leinwand, 100 mal 80 Zentimeter.

12. August 2005: Grässlin teilt den Ermittlern in einem dreiseitigen Schreiben die Namen der beiden Verdächtigen sowie weitere Details mit. Wenige Tage später leitet die Behörde das Ermittlungsverfahren ein. Aber: Warum sollten Führungskräfte, die durch die Aktienoptionen in ihrem Bonusprogramm ohnehin von jedem Kursanstieg profitieren, das Risiko von Insidergeschäften eingehen?

16. August 2005: Die BaFin-Maschinerie läuft an. Von Daimler fordern die Ermittler eine Liste aller Personen, die vom vorzeitigen Chefwechsel wussten. Gleichzeitig verschicken die Ermittler Serienbriefe an Banken. Die müssen nun Konten offen legen und Infos über verdächtige Transaktionen liefern. Theoretisch würde es reichen, beide Listen miteinander zu vergleichen. Doch jeder intelligente Insiderhandel-Täter würde illegale Kaufaufträge über Dritte abwickeln. So gleicht die Fahndung der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

Für den Konzern könnte der größte Ärger ohnehin von ganz anderer Seite drohen. Denn die Finanzaufseher wollen auch wissen, warum die Firma die Quartalszahlen schon um 9.59 Uhr meldete, den Schrempp-Rücktritt aber erst um 10.32 Uhr. Sollte der Konzern die Nachricht nicht wie vom Gesetz gefordert "unverzüglich" veröffentlicht haben, dürfte die BaFin ein Bußgeld von bis zu 200 000 Euro verhängen.

Das sind Peanuts für einen Milliardenkonzern. Aber Anleger, die vor Veröffentlichung der Pflichtmitteilung ihre Aktien "zu billig" verkauft hätten, könnten Schadensersatz fordern. Die ersten Anlegeranwälte wittern bereits millionenschwere Entschädigungen.

Gruss Ice

 

30.08.05 08:38

5444 Postings, 8940 Tage icemanDaimlerChrysler erhält Freigabe für chines. Pkw-Jo

DaimlerChrysler erhält Freigabe für chines. Pkw-Joint-Venture
VWD

PEKING (Dow Jones)-Die DaimlerChrysler AG, Stuttgart, hat die endgültige Genehmigung für das chinesische Pkw-Joint Venture erhalten und den Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen auf 50% erhöht.  Mit der Erteilung der Lizenz am 8. August heisst das Unternehmen nun Beijing Benz DaimlerChrysler Automotive", sagte Konzernvorstand Rüdiger Grube am Dienstag zu Journalisten in Peking. Zugleich stockte der deutsche Konzern seine Beteiligung auf 50% von bisher 42% auf. Dafür ist laut Grube ein  niedriger zweistelliger Mio-EUR-Betrag" gezahlt worden. JV-Partner ist die chinesische Beijing Automotive Industrie Corp (BAIC).

Die Führung des Joint Venture wird Günther Butschek übernehmen, der bisher im NedCar-Werk von Mitsubishi Motors Corp (MMC) im niederländischen Born an der Spitze stand, wie Grube weiter bekannt gab. Dort läuft der  Colt" von MMC und der smart  forfour" von DaimlerChrysler vom Band.

Im chinesischen JV will DaimlerChrysler ab November mit der Produktion der E-Klasse beginnen. Später soll die C-Klasse folgen. Außerdem werden dort Chrysler- und Mitsubishi Fahrzeuge produziert. Die Kapazität beläuft sich im Zwei-Schicht-Betrieb auf 80.000 bis 100.000 Fahrzeuge.

Für das laufende Jahr geht Grube von einem Absatzplus der Mercedes Car Group (MCG) in China von rund 20% aus. In den ersten sieben Monaten verkaufte die Konzernsparte 9.200 (Vj 7.200) Pkw.



Von Matthias Krust, Dow Jones Newswires; +49 (0)711 22874-12; matthias.krust@dowjones.com

DJG/mtk/rio

Gruss Ice

 

30.08.05 08:39

5444 Postings, 8940 Tage icemanDaimlerChrysler richtet Führungsstruktur in China

DaimlerChrysler richtet Führungsstruktur in China neu aus
VWD

PEKING (Dow Jones)-Die DaimlerChrysler AG, Stuttgart, richtet die Aktivitäten in China und Nordasien mit einer neuen Führungsstruktur auf weiteres Wachstum aus. Während bisher die Geschäfte in China, Taiwan, Korea, Hongkong und Macau getrennt geführt wurden, werden sie nun in einem so genannten Regionalzentrum China/Nordostasien zusammengefasst. Dies habe der Vorstand des Konzerns vor kurzem beschlossen, sagte Strategievorstand Rüdiger Grube am Dienstag in Peking zu Journalisten. Der bisher für das China-Geschäft verantwortliche Grube übernimmt damit auch die Führung für diese Länder.

Direkt unter dem Vorstand wird ab dem 1. Oktober der bisherige CEO und President der türkischen Daimler-Aktivitäten, Till Becker, die operative Steuerung der China-Nordasienregion übernehmen. Grube begründete die neue Führungsstruktur mit dem baldigen Abschluss der Aufbauphase in den Pkw- und Nutzfahrzeug-Gemeinschaftsunternehmen.  Das operative Geschäft muss aus China geführt werden", sagte Grube. Er selber wolle sich dann wieder stärker um strategische Aufgaben kümmern. Die neue Region wurde DaimlerChrysler zufolge geschaffen, weil sich viele chinesische Aktivitäten zunehmend mit dem Geschäft in den Nachbarländern überlappen.

Vor zehn Monaten war Grube angetreten, die China-Strategie des Konzerns auf Linie zu bringen. DaimlerChrysler verfügt beispielsweise über ein Joint Venture für Pkw zusammen mit der US-Tochter Chrysler, außerdem ist ein Gemeinschaftsunternehmen zu Produktion schwerer Lkw mit dem chinesischen Hersteller Beiqi Foton geplant. Hier hängt der Konzern noch im Genehmigungsverfahren fest. Grube deutete an, dass die endgültige Erlaubnis absehbar ist. Außerdem gibt es ein Bus-JV, das allerdings nie richtig in Gang gekommen ist. Auch dafür zeichnet sich laut Vorstand eine Lösung ab.

Nach Angaben Grubes gilt das im Konzern geforderte Mindestziel für Industrieaktivitäten von 11% vor Steuern (RONA - Return on Net Assets) auch für China.  Wir sind bereits profitabel, erreichen aber die Mindestverzinsung noch nicht", räumte der Manager auf Nachfrage von Dow Jones Newswires ein.

-Von Matthias Krust, Dow Jones Newswires; +49 (0)711 22874-12; matthias.krust@dowjones.com

DJG/mtk/rio
Gruss Ice

 

30.08.05 08:39

5444 Postings, 8940 Tage icemanDaimlerChrysler startet am 1. Oktober Kfz-Finanzie

DaimlerChrysler startet am 1. Oktober Kfz-Finanzierung in China
VWD

PEKING (Dow Jones)-Die DaimlerChrysler AG, Stuttgart, wird am 1. Oktober mit dem Finanzierungsgeschäft in China starten.  Wir rechnen mit der endgültigen Genehmigung in wenigen Tagen", kündigte Konzernvorstand Rüdiger Grube am Dienstag vor Journalisten in Peking an. Der Schwerpunkt solle zu Beginn in Peking, Schanghai und Guanghzou liegen. Geplant sei sowohl die Händler- als auch die Fahrzeugfinanzierung für Privatkunden. Außerdem sollen Versicherungen angeboten werden.

-Von Matthias Krust, Dow Jones Newswires; +49 (0)711 22874-12; matthias.krust@dowjones.com

DJG/mtk/rio


Gruss Ice

 

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