Gestern die Wirtschaftsdaten des Einzelhandels vom abgelaufenen Jahr und der Ausblick auf 2017, heute der ifo-Index. Beide spiegeln das gleiche Bild von weiter steigender Wirtschaftslage und Konjunktur wider.
Und von beiden Indikatoren profitierte und profitiert die Post besonders. Gerade die heute veröffentliche Stimmunglage ist, obwohl sie immer mehr an Aussagekraft verliert, ein tatsächlicher Gegenindikator zu den Wirtschaftshonks, die um jeden Preis alles schlechtreden müssen, damit irgendwie Einfluss auf die Zinslandschaft genommen werden kann.
Aber damit kommen sie nicht durch. Ganz im Gegenteil muss man jetzt damit rechnen, dass eine derartige Stimmungslage am Ende der Winterperiode ein überaus starkes Wachstum ankündigt, das nicht auf das erste Quartal beschränkt bleiben wird. Dieser Winter hatte im Gegensatz zu den extrem milden Wintern zuvor zwei besondere Effekte. Zum einen die guten bis sehr guten Wintersportbedingungen, die für steigende Einnahmen des Tourismus gesorgt haben und zum anderen die etwas erhöhten Witterungsausfälle, die in den kommenden Monaten nachzuholen sind.
Nicht vergessen darf man die stark gestiegenen Baugenehmigungen des zweiten Halbjahres 2016, die erst nach der Frostperiode so richtig angegangen werden. Das wird zwangsläufig zu weiterer Steigerung der Wirtschaftsleistung führen. Da aber auch die Auslastung der Baubranche recht hoch ist, werden vermehrt Wartelisten erstellt werden müssen.
Und wo steht dabei die Post ? Heute die Nachricht vom Großauftrag an die Telekom, die in Wirklichkeit aber nur die Verlängerung des vorhergehenden ist. Ohne die Zahlen am 8.3. wird man nichts genaueres wissen, aber woher wissen wir denn, dass es keine positive Überraschung geben wird ? Schon seit längerer Zeit kann man die Meinung auch hier im Forum lesen, dass außer normalen Werten kaum Überraschungsmomente bei der post vorhanden sein werden.
Das mag ja so für das EBIT zutreffen, aber nicht für den Gewinn nach Steuern. Hier hat die Post in den letzten drei Quartalen jeweils einen Gewinnsprung über die erwarteten Steigerungen hinaus vorgelegt. Und auch ich ertappe mich dabei, dass ich das für das vierte Quartal nicht erwarte. Dabei spricht der Trend für 2016 aus den ersten drei Quartalen eben auch für eine entsprechende Fortsetzung im vierten Quartal.
Damit kann man aber 27xx + 40 Mio. nicht halten. (Meine jetzige Schätzung) Das wäre nur mit 28xx Mio. + 30 Mio. der Fall.
Und für die Aussichten auf 2017 darf man getrost auf die Aussage des Einzelhandels vertrauen, die bislang immer eine recht genaue Beurteilung war. So passen die erwähnten 12,5% Wachstum im Internethandel, die in 2017 erreicht werden sollen, von der Stimmung auch zum heutigen ifo-Index, der zwar mehr für die Industrie spricht, die aber eben die gleiche Richtung einschlägt. Für die Strategie 2020 der Post bedeutet das, dass der Erwartungsrahmen nach der Erfüllung von 2016 jetzt eher am oberen Ende angesiedelt werden muss.
Nach 3400 Mio. bis 3700 Mio. EBIT für 2016 werden es nicht nur 3700 bis 4000 für 2017 sondern eher 3800 bis 4000. Gleichzeitig rückt das gewüschte Ziel von EBIT 5000 Mio. in 2020 immer näher und wird realistischer, obwohl das zu Beginn der Strategie 2020 als sehr ambitioniert angesehen wurde.
Da der Dax jetzt gestiegen ist, beginnt der Markt bei der Post auch schon einen gewissen Vorschuß auf die kommenden Zahlen einzupreisen, denn der Markt erwartet mindestens ordentliche Zahlen, die in Verbindung mit der nächsten Etappe der Strategie 2020 diesen Vertrauensvorschuß rechtfertigen.
Alles Gute
Der Chartlord |