Auszug aus einem BB
"Liebe Leserin, lieber Leser, bei der Deutschen Bank sind die Konzerninsider bereits seit mehreren Monaten ausschließlich auf der Verkäuferseite zu finden. Auch zuletzt häuften sich die Verkäufe eigener Aktien wieder, nachdem der Kurs der Aktie erneut die 50-Euro-Marke anpeilte. So gab es am 28. August gleich 3 Insiderverkäufe. Seth Harisson Waugh hat 5.610 Aktien seines Unternehmens zu einem Kurs von 49,37 Euro veräußert. Das Gesamtvolumen der über die NYSE ausgeführten Transaktion betrug 276.966 Euro. Seth Harisson Waugh ist Mitglied des Group Executive Committee der Deutsche Bank Securities Inc. Des weiteren trennte sich Finanzabteilungsleiter Christopher Thomas Whitman von einem Aktienpaket mit 18.373 Aktien - ebenfalls über die NYSE - zu einem Durchschnittskurs von 49,33 Euro. Das Gesamtvolumen dieser Transaktion betrug 906.340 Euro. Zudem verkaufte Kevin Parker (Mitglied des Group Executive Committee der Deutsche Bank) 25.612 Aktien zu einem Kurs von 49,33 Euro. Diese Transaktion hatte ein Volumen von rund 1,263 Mio. Euro. Damit veräußerten Top-Manager von Deutschlands größten Bankenkonzern seit Ende April eigene Aktien im Gesamtgegenwert von beachtlichen 23,09 Mio. Euro. Die Konzerninsider erwiesen sich hier wieder einmal als erstklassige Kontra-Indikatoren. Denn wie der nachfolgende Chart beeindruckend zeigt, stiegen die Insider kontinuierlich aus ihren Investments aus, während die Deutsche Bank-Aktie seit April ihre Erholungsrally aufnahm. Der wichtige Widerstand bei 50 Euro konnte bislang nicht nachhaltig genommen werden. Der Durchschnittskurs aller seit 28.04. getätigten Insiderverkäufe lag demnach bei attraktiven 45,09 Euro je Aktie. Man beachte: Die Aktie notiert mit aktuell 46,29 Euro nur knapp darüber. Insider machen Kasse - Vorstandschef geht auf Übernahmetour Während die Konzerninsider Kasse machen, streckt der Big-Boss des Bank-Imperiums, Josef Ackermann, gleich mehrere Arme in Richtung der Konkurrenz aus. Nach dem Einstieg bei der Postbank und der Übernahme der Norisbank, soll er nun vor allem an der Traditionsbank Sal. Oppenheim interessiert sein, bei der es ja seit dem Arcandor-Debakel lichterloh zu brennen scheint. Das Objekt der Begierde mit Sitz in Luxemburg hat sich vor allem auf die Vermögensverwaltung betuchter Kunden spezialisiert und hat sich zudem auch mit einem breiten Spektrum an Zertifikaten einen hervorragenden Namen gemacht. Kein Wunder also, dass Ackermann hier liebäugelt. Genügend Geld scheint für Ackermanns Einkaufstouren angeblich genügend in der Kasse zu sein. Im zweiten Quartal erzielte man nach einem Verlust von 3,9 Mrd. Euro im Vorjahr einen Überschuss von 1,1 Mrd. Euro. Im laufenden Quartal will Ackermann bereits wieder einen Nettogewinn von mindestens 3,5 Mrd. Euro in den Büchern stehen haben. Eine Prognose der Überschüsse ist zwar wegen der noch laufenden Finanzkrise nach wie vor schwierig, doch die Analysten scheinen der Deutschen Bank diese Gewinnsteigerung durchaus zuzutrauen. Anders als die Konzerninsider blasen diese nämlich zum großen Teil zum Einstieg bei der Deutschen Bank. Nach 1,1 Mrd. Gewinn in Q2 Skepsis der Experten wie weggeblasen So ist beispielsweise in der Platow-Börse folgende Kaufempfehlung zur Deutschen Bank zu lesen: "Beim aktuellen Börsenwert in Höhe von 29 Mrd. Euro beträgt das KGV nur 8. Zwar ist die Planbarkeit der Überschüsse wegen der Finanzkrise schwierig. Doch zeichnet sich eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ab. Gelingt es Ackermann mittelfristig an die Ergebnisse von 6 Mrd. und mehr aus den Vorjahren anzuknüpfen, liegt das Gewinnvielfache sogar bei weniger als 5. Wann das sein wird, steht freilich in den Sternen! Seit dem Tiefststand im Januar bei 15,38 Euro kletterte der Titel bereits kräftig auf 46 Euro. Unter 42 Euro ist die Deutsche Bank ein klarer Kauf." Ich rate Ihnen jedoch nach wie vor zu etwas mehr Vorsicht bei Bankentiteln, insbesondere bei der Deutschen Bank. Eine deutlich erhöhte Risikovorsorge im zweiten Quartal und eine nicht wirklich präziser Ausblick sollten nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. Ich schließe mich deshalb der Empfehlung von den Experten von Der Aktionärsbrief an, die meinen: "Trotz der starken Marktposition der Deutschen ergibt sich hier (noch) kein Handlungsbedarf." Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag. Ihre Cindy Bach" |