Zu deinem ersten Argument:
Das kann durchaus sein, ist in meinen Augen aber eher unwahrscheinlich. Die Amerikaner leben und lebten schon seit Jahren auf Pump. In der Krise haben sie dann "Angst" bekommen und gemerkt, dass sie ja gar keine Rücklagen haben, wenn sie dann arbeitslos werden. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass "Privaten ihre Schulden massiv abgebaut haben und somit keine Notwendigkeit zum Sparen mehr besteht", wenn die Arbeitslosigkeit immernoch auf einem sehr hohen Niveau ist (9%) und der konjunkturelle Aufschwung ins Stocken gerät. Auch sprechen die noch immer hohen Zahlen der Zwangsversteigerungen und die hohe Anzahl von Foodstamps-Empfänger (wenn ich es richtig im Kopf habe über 44 Mio.) gegen deine Theorie. Es kann gut sein, dass die gutverdienenden ihre Schulden abgebaut haben, aber die schlecht verdienenden hatten sicherlich nicht die Gelgenheit dazu und gerade diese Gruppe verschuldet sich am stärksten. In Amerika herrscht eben die Einstellung: Ich lebe heute und nicht morgen...
In der Grafik die ich anhänge, kannst du auch sehen, dass während die Sparquote sinkt der private Konsum zunimmt, was ja auch irgendwie logisch ist... ;-)
Ich halte es aber für nicht möglich, dass man innerhalb von einem Jahr (Dauer der Rezession) soviel sparen kann, dass man es jetzt nicht mehr nötig hat... Ich glaube, dass das Konsumvertrauen desshalb wieder ansteigt, da nun die Auswirkungen des Streits um die Schuldenobergrenzenerhöhung in Vergessenheit geraten und jetzt alles wieder "in Butter" ist. Denn auch der Konsumklimaindex hat darunter gelitten und "erholt" sich jetzt wieder...
Zu Argument 2)
Ja, dass kann gut sein. Aber was für eine Aussagekraft hat das Durchschnittseinkommen. Die Sparquote von Einkommensmillionären wird wohl eher bei 50-60% liegen, während die anderen von der Hand in den Mund leben. Das Durchschnittseinkommen sagt gar nichts aus, besonders dann nicht wenn die Schere zwischen Arm und Reich soweit auseinander klafft wie in den USA. Vergleiche mal dein Einkommen mit dem des Durchschnittseinkommen von Deutschland. Genau das was du darüber oder darunter liegst, muss ein anderer weniger bzw. mehr verdienen. Der Durchschnittwert hilft in dieser Art der Betrachtung meiner Meinung nach nicht weiter, da er nur theoretisch ist....
Viele Grüße |
Angehängte Grafik:
1b1_a.jpg (verkleinert auf 49%)