| Erforschung von biologisch abbaubaren Implantaten und zellbasierter Therapeutika Die Cytori Therapeutics, Inc. (zuvor MacroPore Biosurgery, Inc.) bezeichnet sich als Technologieführer in der Entwicklung und Produktion bioresorbierbarer Implantate zur Behandlung von Knochendefekten. Die Implantate der Gesellschaft zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie sich nach der Regeneration rückstandslos im Körper auflösen. So könnten Operationen zur Entfernung von Metallteilen (z.B. Schrauben und Platten) entfallen und Entzündungen und Abstoßreaktionen vermieden werden. Zudem fokussiert das Unternehmen auf die Forschung und Entwicklung patentierter zellbasierter Therapeutika, die aus dem Fettgewebe adulter Stammzellen gewonnen werden. Eingesetzt werden diese Behandlungsweisen bei Herz-Kreislauf- sowie Magen- und Darm- oder auch orthopädischen Erkrankungen und der plastischen Chirurgie. Cytori hat ein eigentumsrechtlich geschütztes System entwickelt, das so genannte Celution-System, mit dem adipöse Stammzellen von Patienten entnommen und innerhalb einer Stunde isoliert und konzentriert werden können. Dieses System ermöglicht somit die beschleunigte Bereitstellung individuell abgestimmter zellbasierter Therapeutika. Das Unternehmen beabsichtigt, sich die Rechte auf die Therapieentwicklung seiner Stammzellen zur Behandlung von Myokardininfarkten und weiteren Herz-Kreislauf-Krankheiten vorzubehalten. Für weitere Indikationen sollen strategische Bündnisse mit Firmen aus dem Bereich der Biotechnologie, medizinischer Geräte und der Pharmazie eingegangen werden. Die kommerzielle Verwendung dieser Behandlungsweise hänge vom Verkauf des Systems und den damit verbundenen Verbrauchsgütern an Pflegeeinrichtungen ab, so das Unternehmen. Es biete jedoch ein praktisches Geschäftsmodell für den Einsatz therapeutisch genutzter Stammzellen. Als Meilenstein gilt hierbei die Komplettübernahme der StemSource, Inc. im November 2002. Diese Gesellschaft ist mit de r Extrahierung, Kältekonservierung und klinischen Anwendung von Stammzellen befasst, wobei die Stammzellen aus adultem Fettgewebe gewonnen werden und nicht auf embryonale Stammzellen zurückgegriffen werde, wie hervorgehoben wird. Ziel ist es, mit diesen Stammzellen Nerven, Muskeln oder Knorpel zu "produzieren" und damit Krankheiten zu behandeln. Die bioresorbierbaren chirurgischen Implantate, die im Geschäftsbereich MacroPore Biosurgery hergestellt werden, basieren auf Milchsäureverbindungen, so erklärt das Unternehmen. Milchsäure ist ein natürlicher Stoff, der vom menschlichen Körper durch die normale Muskelarbeit permanent produziert und zu Kohlendioxid und Wasser wieder abgebaut wird. Der Ausgangsstoff ist bei führenden Pharmaherstellern erhältlich und wurde auf seine Verträglichkeit und toxischen Eigenschaften hinreichend geprüft, heißt es. Cytori kombiniert die Erkenntnisse aus langjähriger Forschung mit dem Einsatz von High-TechVerfahren und ist so in der Lage, Implantate in verschiedensten Designs und mechanischen Eigenschaften für eine Vielzahl von Anwendungen herzustellen. Die Kompetenz von Cytori zeige sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Entwicklung, Design, Zulassung, Herstellung, Branding und Vermarktung liegen in einer Hand. Der Vertrieb in den USA stützt sich vor allem auf den Partner Medtronic, Inc.. Daneben, insbesondere in den anderen Regionen der Erde, ist Cytori auch mit einer eigenen Vertriebsmannschaft aktiv. Eingesetzt werden die Implantate von Cytori in den Bereichen Wirbelsäure und Neurologie sowie bei chirurgischen Eingriffen in das Muskel-Skelett-System. Das Produktspektrum für den Schädel- und Gesichtsbereich wurde im September 2002 inklusive der zugrunde liegenden Rechte und Assets für 16 Mill. US-Dollar an Medtronic verkauft. Cytori behielt jedoch die Rechte zur Nutzung der Basistechnologie in anderen Körperteilen. Parallel zur Verkaufsvereinbarung wurde die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirbelsäulenimplantate mit Medtronic bis 2012 verlängert. Noch recht jung im Produktportfolio von Cytori ist ein vielseitig verwendbarer bioresorbierbarer Film. Eingesetzt unter den Bezeichnungen SurgiWrap und CardioWrap könne dieser sowohl zur Verstärkung weichen Gewebes im Körper als auch zur Vermeidung von postoperativen Verklebungen verwendet werden, so wird erklärt. Für die erstgenannte Anwendung erhielt Cytori Ende 2001 die Zulassung in den USA. Im März 2003 wurde ein entsprechendes US-Patent mit Laufzeit bis 2021 erteilt. Für die zweitgenannte Anwendung erhielt MacroPore 2002 die Zulassung in Europa, Kanada, Thailand, Korea und Australien. Am 13. Dezember 2003 wurde eine Vereinbarung mit Medicis Ventures Management GmbH bzw. MAST Biosurgery AG über den Verkauf geschlossen. Zunächst erhielt Cytori 7,0 Mill. US-Dollar in bar sowie eine Schuldverschreibung über 5,0 Mill. US-Dollar und eine 0,2 Mill. US-Dollar Meilensteinzahlung. Darüber hinaus bestand Aussicht auf regelmäßige Zahlungen (z.B. Lizenzen). Thin-Film-Implantate werden von MacroPore Biosurgery auch exklusiv für Senko Medical Trading Co. entwickelt, die ein Alleinvertretungsrecht in Japan besitzt.
Weiter im Minus Cytori erwirtschaftete auch im Geschäftsjahr 2004 Verluste. Die Umsatzerlöse ermäßigten sich auf 6,82 (i.V. 14,09) Mill. US-Dollar. Die Forschungs- und Entwicklungskosten erhöhten sich auf 11,01 (9,07) Mill. US-Dollar. Vor diesem Hintergrund verschlechterte sich das operative Ergebnis auf minus 16,06 (minus 9,66) Mill. US-Dollar. Doch konnte durch den Verkauf von Aktiva ein Gewinn von 13,88 (0,0) Mill. US-Dollar vereinnahmt werden. Davon entfielen 7,00 Mill. US-Dollar auf eine erstmalige Zahlung, die aus dem Verkauf eines signifikanten Anteils des so genannten Thin Film Geschäfts im zweiten Quartal an die MAST Biosurgery AG resultiert. Trotz dieser anderen Einkünfte von 13,97 (0,38) Mill. US-Dollar verzeichnete Cytori unter dem Strich für 2004 einen Jahresüberschuss von minus 2,15 (minus 9,42) Mill. Euro. Der operative Cashflow stellte sich auf minus 12,57 (minus 7,25) Mill. Euro. | |