ASX mit Erholung
10:00 Uhr | Hannes Huster Es war eine harte Woche für Investoren. Auch gestern wieder hohe Schwankungen an den weltweiten Märkten. Für etwas Entlastung sorgten die Quartalszahlen von APPLE, die gestern nach Börsenschluss veröffentlicht wurden. Das Schwergewicht konnte einen Rekordumsatz von 123,9 Milliarden und einen Gewinn von 2,10 USD je Aktie vorlegen. Die Aktie zog nachbörslich an, so auch die US-Futures.
Open in new window
Dies half dann auch dem australischen Markt wieder etwas auf die Beine, nachdem es Down Under in dieser Woche wenig erfreuliche Bewegungen gab.
Gold und Goldaktien:
Charttechnik funktioniert selten
Obwohl wir die Bewegungen im Goldsektor immer über die Charts verfolgen (eine andere Option gibt es nicht), muss man in den letzten Jahren immer wieder feststellen, dass die technische Analyse bei Gold, Silber und den Goldaktien selten die Ergebnisse bringt, wie in anderen Märkten. Ich denke es gibt kaum einen Markt, der so regelmäßig Fehlsignale liefert, wie es bei Gold und Konsorten der Fall ist. Die Beispiele sind grenzenlos.
So gut wie immer, wenn Gold technisch hervorragend aussieht, kommt der Vorschlaghammer heraus und zerstört das Bild, doch genauso läuft es auf der anderen Seite. Technisch oder psychologisch wichtige Marken nach unten werden oft unterschritten, nur um dann kurz darauf den Trend umzukehren. Jedoch bleibt uns kaum eine andere Möglichkeit, als die Charts zu verfolgen, wobei wir natürlich immer das Sentiment und auch die CoT-Daten als zusätzliche Indikatoren haben.
Gold gestern nochmals deutlich schwächer und die Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage wurde eliminiert, trotz den guten Signalen zuvor:
Open in new window
Ich habe nun auf den April-Kontrakt gewechselt, da die Trader seit Tagen vom Februar- in den April-Kontrakt wechseln und dieser bereits gestern der umsatzstärkste Kontrakt war.
Auch diese Kontrakt-Wechsel werden gerne dazu genutzt, Gold unterhalb wichtige Marken zu stellen. Positiv ist, dass das Open-Interest seit drei Tagen fällt. Am Dienstag (25.01.) lag das OI noch bei über 572.000 Kontrakten und gestern Abend dann bei 542.799. Ein Rückgang des OI bei fallenden Preisen ist ein gutes Signal.
GOLDMAN SACHS kam in dieser Woche mit einem Update zu Gold heraus. Die Investmentbank rät dazu, Gold zu kaufen, aufgrund einer sich abschwächenden Wirtschaft und als defensives Investment. Als 12-Monatsziel wurden 2.150 USD herausgestellt:
Die Goldaktien gestern in der Eröffnung mit dem Versuch sich gegen die schwachen Goldpreise zu wehren, doch nach zwei Stunden „Kampf“ ging es dann erneut in Richtung der kurzfristigen Unterstützung:
Open in new window
Die Goldaktien sind überverkauft und kurzfristig scheint nicht mehr viel Luft nach unten vorhanden zu sein. Eine technische Gegenbewegung sollte also möglich sein. In dieser Bewegung müssen wir dann sehen, wie kraftvoll oder kraftlos diese ausfällt.
Erklärung:
Seit Wochen "quäle" ich Sie mit diesem GDX-Chart und der eine oder andere wird sich fragen, warum ich das tue. Mir geht es darum, dass ich Sie zum einen informiere und zum anderen vor voreiligen Investitionen bewahren möchte. Die teilweise günstigen Kurse bei vielen Goldaktien verleiten gerne dazu, in den Bewegungen nach unten zuzukaufen.
Das kann richtig sein, kann aber auch dazu führen, dass man zu früh kauft, zu viel bezahlt und dann am finalen Boden ohne trockenes Pulver dasteht. Zudem besteht das Risiko einer Klumpen-Bildung, die in unserem Sektor nicht ratsam bzw. generell kaum eine gute Strategie ist. Goldaktien sind keine normalen Aktien. Sie sind immer für Überraschungen auf die Ober- und Unterseite gut und neigen dazu, deutlich zu übertreiben. Aus diesem Grund verfolge ich die Bewegungen so eng.
Auch wenn die Charttechnik nur ein Teil des Ganzen ist, müssen wir sie beachten, da impulsive Bewegungen dadurch ausgelöst werden können. Sollte es also, warum auch immer, zu einer weiteren 5% oder 10% Bewegung nach unten kommen, würde ich ungern vorher gekauft haben.
Fazit:
Ich bleibe weiter in Wartestellung und wer bereits mit ordentlichen Teilen im Markt investiert ist, dem rate ich das auch. Es ist so gut wie unmöglich in unserem Sektor das Tief für den Einstieg und das Hoch für den Ausstieg zu treffen. Hierfür sind zu viele Emotionen im Markt und die Volatilität grundsätzlich zu hoch. Ich zahle dann lieber 10% mehr für eine Aktie, wenn ich sehe, dass die sehr lange Bodenbildung abgeschlossen ist.
https://www.goldseiten.de/artikel/...1--ASX-mit-Erholung.html?seite=2 |