Per Saldo dürfte sich die Schere zwischen den USA und Europa weiter öffnen. Erstes Opfer ist dann der Euro. Sein Abwärtstrend zeigt derzeit eine erschreckende Dynamik. Zwar versucht er momentan, über 1,3250 Dollar Halt zu finden, aber Charttechniker sehen durchaus Platz bis 1,28 Dollar nach unten. Fundamental ist das berechtigt. Denn sollten sowohl Zins- und Geldpolitik als auch Konjunkturdaten nur für die USA und ausschließlich gegen Europa sprechen, gibt es keine Argumente mehr für den Euro. Entsprechend hoch sind die Wetten gegen ihn an den amerikanischen Terminbörsen: Zum ersten Mal seit einem Jahr sind die Positionen dort überwiegend auf Euro „short“ ausgerichtet, heißt es dazu von Morgan Stanley. Für die Aktienmärkte stellt sich nun die Frage, wie damit umzugehen ist. Volkswirte argumentieren, ein schwächerer Euro entlaste die Exporteure Europas. Das mag mittelfristig zu steigenden Gewinnen führen, kurzfristig ist es irrelevant. Denn schließlich dominiert seit den schwachen BIP-Daten und Auftragseingängen der Kapitalabzug aus Europa die Kursentwicklung. Mit erneut schwachen Konjunkturdaten ist er nicht aufzuhalten. Eine Euro-Schwäche wäre dann eine zusätzliche Belastung für Aktien. Denn die Kapitalanleger, zumeist aus dem Dollar-Raum, hätten dann nicht nur mit schwächelnden Aktien auf Euro-Basis zu tun. Sie würden gleichzeitig noch am Euro verlieren. In der Summe das denkbar schlechteste und irrationalste Investment für einen Profi-Anleger. Der Abverkauf europäischer Aktien dürfte daher nicht stoppen. Selbst wenn er sich bereits auf dem höchsten Stand seit über zwei Jahren befindet, wie die Analysten der Deutschen Bank festgestellt haben. Im Gegenteil, mit dem fallenden Euro dürfte er sich weiter beschleunigen. Quelle: Cortal Consors Daily News 22.08.2014 Link nicht möglich. |