Die Commerzbank befindet sich in einer äußerst schwierigen Situation. Mit drastischen Kostensenkungsmaßnahmen versucht sie, ihre schwache Ertragskraft zu verbessern. Andererseits brechen ihr die Erträge weg, mit der Folge, dass sich die Aufwand-Ertrag-Relation weiter verschlechtert. Darüber hinaus wird die Eigenkapitalposition durch unrealisierte Verluste bei Beteiligungen - als Folge der niedrigen Aktienkurse - geschmälert. Anlass zur Sorge bietet auch die sich verschlechternde Risikosituation im Kreditgeschäft.
Schwache Ertragskraft (ROE) Stille Verluste im Beteiligungsportefeuille Erträge bauen sich schneller ab als Kosten Mögliche Herabstufungen von Rating
31.12. 2000 2001 2002 2003e Gewinn je Aktie 1,18 0,40 -0,52 0,22 Dividende 0,80 +0,20 0,40 0,20 0,20 Dividendenrendite - - 2,61 2,61 KGV - - neg. 34,8 Wachstumsrate - - - 10,00 PEG-Rate - - - 3,48
Stärken & Schwächen
Produkte und operatives Geschäft Die Commerzbank hält grundsätzlich an ihrem mittelfristigem Ziel einer Eigenkapitalrendite nach Steuern von 15 % und einer Aufwandsquote von 60 % (2001: 82,3 %) fest. Diese Ziele sind u.E. sehr ambitioniert und eher unter einem längerfristigen Zeithorizont zu erreichen. Angesicht der schwachen Ertragskraft hat sich das Institut eine "Fitneßkur" verordnet. Im Zuge des "CB 21"-Programms soll das Ergebnis in drei Jahren um rd. 1 Mrd. Euro verbessert werden. U.a. will die Commerzbank die Zahl ihrer Filialen von 841 auf 727 zurückfahren. Damit verbunden ist ein Abbau von 3.400 Mitarbeitern. U.a. auch durch Kürzungen im Sachaufwand (Streichung von IT-Projekten) soll erreicht werden, dass sich der Verwaltungsaufwand im Jahre 2002 auf dem Niveau des Jahres 2000 (5,5 Mrd. Euro) bewegt. Über die Verbindung zur italienischen Generali hat sich die Commerzbank im Allfinanzbereich neu orientiert. Die Aachener und Münchener Versicherungsgruppe bietet wegen ihrer Größe als Kooperationspartner ein größeres Potenzial als vorher die DBV-Winterthur. Im Jahre 2005 wird mit zusätzlichen Erträgen von 140 Mio. Euro gerechnet. Die Allfinanzzusammenarbeit ist aber nicht auf Deutschland beschränkt. Sie eröffnet die Möglichkeit, in internationale Dimensionen vorzustoßen.
Die Commerzbank-Aktie steht zuweilen im Blickfeld von Übernahmespekulationen. Diese dürften angesichts der Aktionärsstruktur (Großaktionäre mit gleichen Anteilen, aber unterschiedlichen Interessen ) und der schwachen Ertragskraft der Bank derzeit wenig realistisch sein. Der Vorstand betont immer wieder, erst die Hausaufgaben zu erledigen, bevor an einen möglicherweise auch länderübergreifenden Finanzverbund gedacht wird.
Bye, Twinson_99
Besucht mich im Internet unter:
www.Your-Investor.de.tt |