+ Einstieg in Lotto-Vertrieb via Einzelhandel + Vertriebspartner EDEKA besitzt 20 % Marktanteil + Neues Kursziel 12 Euro (aktuell 9,18 Euro)
Unser Musterdepotwert Fluxx (WKN 576.350, Ticker FXX, ISIN DE0005763502) meldete den Einstieg in den Lotto-Vertrieb via Einzelhandel. Wir beschäftigen uns in diesem Sonderbericht mit dem neu angebotenen Produkt, seinen Marktchancen und dem deutschen Lotto-Markt im Allgemeinen. Im Teil 'Bewertung + neues Kursziel' versuchen wir mittels Planrechnungen das Umsatz- und Ertragspotenzial von Fluxx einzuschätzen. Da es vom Unternehmen noch keine Aussagen hierzu gibt und solche auch erst im Zuge der Hauptversammlung am 3.5. oder bei der Veröffentlichung des März-Quartalsberichtes am 10.5. zu erwarten sind, sind dies nur erste grobe Indikationen.
Wir weisen auch darauf hin, dass die Firma den am 14.4. gestarteten Testlauf in Supermärkten offiziell noch als 'Pilot-Phase' bezeichnet; sich das Projekt also in einem Stadium befindet, in dem es theoretisch auch erfolglos abgebrochen werden könnte. Das halten wir allerdings für sehr unwahrscheinlich.
Der deutsche Lotto-Markt
Statistisch gesehen spielt jeder zweite Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren drei Mal im Monat 'Lotto 6 aus 49'. Insgesamt setzte der Deutsche Lotto- und Toto-Block, in dem alle 16 Lotto-Landesgesellschaften zusammengeschlossen sind, im Jahr 2004 rund 8,4 Mrd. Euro um. Davon wurden 88,5 % über den klassischen Vertrieb über die etwa 25.600 Annahmestellen in Deutschland vermittelt. Rund 3,5 % der Lotto-Tipps wurden im Internet aufgegeben und 8 % von gewerblichen Tippgemeinschaften.
Mit 90,6 Mio. Euro Spielumsatz 2004 wickelte Fluxx 1,1 % aller deutschen Lotto-Umsätze ab bzw. rund 1/3 aller im Internet aufgegebenen Lottoscheine. Wer bei Vertriebspartnern wie AOL, Lycos oder Freenet Lotto spielt, dessen Tipp wird über die Fluxx-Tochter JAXX an Lotto weitergegeben. Dank des raschen Wachstums der Internetnutzung wird ein Anstieg des Online-Anteiles an den aufgegebenen Lottoscheinen von derzeit 3,5 % auf 9 % im Jahr 2007 erwartet. Diese Steigerungen sorgen bei Fluxx auch in den kommenden Jahren für starkes, organisches Wachstum.
Das neue Angebot: Lotto an der Supermarktkasse
Als erstes deutsches Unternehmen ermöglicht Fluxx ab sofort das Spielen von Lotto-Tipps an der Supermarktkasse. Gemäss dem Prinzip 'One-stop-shopping' kann der Kunde seinen Lottoschein neben seinen alltäglichen Einkäufen mit aufs Laufband legen und zusammen mit den anderen Produkten bezahlen.
Der Kunde kann beim JAXX Lottoservice zwischen dem klassischen, selbst auszufüllenden Schein und dem immer beliebter werdenden zufallsgenerierten Quicktipp-Schein für kurzentschlossene Spieler wählen. Als Spielmöglichkeiten stehen die bekannten Lotto-Varianten '6 aus 49', Spiel 77 und Super 6 zur Auswahl. Dazu kann der Kunde entscheiden, ob er nur einmal oder mehrere Wochen teilnehmen möchte. Die Quicktipp-Stationen, die vorausgefüllte Scheine aus unterschiedlichen Preiskategorien bereit halten, werden mit geringem Platzaufwand unmittelbar neben oder über dem Laufband positioniert. Die Ausfüllstationen, an denen man selbst Zahlen auf dem Lottoschein ankreuzen kann, stehen kurz vor dem Kassenbereich. In beiden Varianten sind Platz sparende Flachbildschirme integriert, die den Spielablauf bildhaft erläutern, die aktuelle Höhe des Jackpots anzeigen oder aktuelle News einblenden.
Beim Kassiervorgang führt der Supermarktkassierer den Spielschein in einen speziellen Scanner ein, der die Informationen auf dem Lottoschein einliest und via Internet an die Server von Fluxx übermittelt. Nach erfolgter Übermittlung des Tipps an eine der 16 Lottogesellschaften, druckt der Scanner eine Spielquittung aus, die der Kassierer über den Kassenscanner zieht. Auf dem Einkaufsbon erscheint dann neben den Preisen für alle anderen Artikel der Preis für den Lottoschein. Alles zusammen kann der Kunde im Anschluss wie gewohnt entweder bar oder mit EC-Karte bezahlen. Als Beleg erhält der Kunde die Spielquittung mit den gespielten Tippreihen, dem Teilnahmedatum und dem ausgewiesenen Spieleinsatz.
Gewinne bis 100 Euro können an der Supermarktkasse ausgezahlt oder gleich mit den Einkäufen gegenverrechnet werden. Höhere Gewinnsummen werden vom Supermarkt-Mitarbeiter aufgenommen und auf das Bankkonto des Gewinners überwiesen. Statistiken zufolge liegen 97 % der Gewinne unter 100 Euro und 3 % der Gewinne darüber. Übrigens, statistisch betrachtet erzielen 27 % der angebotenen Quicktipp-Scheine einen Gewinn. Da Fluxx hierfür insbesondere Zahlen verwendet, die in der Vergangenheit von wenigen Leuten getippt wurden (sogenannte Hochquotentipps), sollten die Glücklichen ihren Auszahlungsbetrag mit weniger anderen Gewinnern teilen müssen. Dann kann nicht so etwas passieren wie am 4.10.1997: Damals wurden die Zahlen 9, 13, 23, 27, 38 und 40 gezogen, die auf dem Tippschein ein 'U' formen. Für einen der 124 Sechser (!) gab es damals statt der erhofften Millionen umgerechnet nur 27.600,56 Euro.
EDEKA Nord und Fotopoint erste Lotto-Vertriebspartner
Für die Betreiber von Supermärkten und andere Einzelhändler liegen die Vorteile des JAXX Lottoservices vor allem in dem geringen Platz- und Personalaufwand, dem hohen Service-Niveau und einer attraktiven Marge. Als einer der ersten Kooperationspartner wird die EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH nach erfolgreichem Testbetrieb den JAXX Lottoservice in einem Teil seiner 645 angeschlossenen Geschäfte einführen. Wie wir von EDEKA-Vertriebsdirektor Jörn Trawny auf der Pressekonferenz von Fluxx erfahren konnten, erfüllen rund 400 Supermärkte von EDEKA Nord die dafür notwendigen Voraussetzungen.
Seit Mitte April laufen die ersten Testinstallationen in ausgewählten Supermärkten in Schleswig-Holstein. Hierzu gehören einige EDEKA-Geschäfte sowie die Märkte des Kieler Lebensmittelspezialisten Schlemmermarkt Freund. In den kommenden Wochen werden sukzessive weitere Läden angebunden. In Vorbereitung sind auch Installationen in Geschäften der Fotokette Fotopoint, die mit rund 200 Filialen über ein breit gefächtertes Distributionsnetz im gesamten deutschen Bundesgebiet verfügen.
EDEKA: 20 % Marktanteil im Lebensmittel-Einzelhandel
Die Partnerschaft mit EDEKA Nord birgt für Fluxx enormes Potenzial. Denn läuft der Testbetrieb - wie erwartet - erfolgreich, werden wohl auch die anderen EDEKA-Regionalgesellschaften am Lotto-Angebot Interesse haben. Die EDEKA-Gruppe ist mit 31 Mrd. Euro Umsatz in 2004, 9.000 Geschäften und 200.000 Mitarbeitern die Nummer 1 im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel. Der Marktanteil von 20,2 % im Jahr 2003 (siehe Grafik; Quelle: AC Nielsen) bedeutet, dass 1/5 aller von Endverbrauchern gekauften Lebensmittel in Deutschland bei EDEKA-Märkten erworben wurden. Wenn man bedenkt, dass die meisten Bürger nicht alle Lebensmittel nur in einem einzigen Geschäft einkaufen, könnte alleine durch eine Deutschland-weite EDEKA-Kooperation vermutlich jeder zweite Bundesbürger erreicht werden.
Überträgt man die Einschätzung von EDEKA-Nord, dass in rund 2/3 der Märkten Lotto angeboten werden könnte, auf die Gruppe, so wären das 6.000 Läden (!) in denen Fluxx Lotto ermöglichen könnte. Wir würden schätzen, dass so rund 1/3 der Deutschen mit dem von Fluxx vermittelten Lotto in Berührung kämen. Die Durchschlagskraft bei grossen und von den Medien oft gemeldeten Jackpots - wie etwa jenem im letzten Dezember - wäre somit enorm.
Sehr geringer Investitionsaufwand für den Einzelhandel
Die Investitionen für den Einzelhandel sind minimal: Neben einem DSL-Anschluss und der Bereitstellung des Platzes fallen keine Kosten für den Einzelhändler an. Für den Einzelhandel rechnet sich die Einführung des JAXX Lottoservice somit bereits vom ersten Tag an, da er auf jeden gespielten Lottoschein eine Provision erhält, die deutlich über der durchschnittlichen Erlösmarge im Lebensmitteleinzelhandel liegt. Dies könnte dazu führen, dass nicht mehr Fluxx sich um Vertriebspartner bemühen muss, sondern dass Einzelhandelsketten aktiv auf Fluxx zugehen, um auch das margenstarke Produkt Lotto anbieten zu können.
Die Kosten für die Terminals und die gesamten Dienstleistungen wie Spielscheinverarbeitung, Gewinnermittlung, Zahlungsverkehr und Kundenservice übernimmt Fluxx. Finanziert werden die Installationskosten über den Fluxx zustehenden Provisionsanteil, eine auf den Spieleinsatz erhobene Zusatzgebühr sowie über die Vermarktung der attraktiven Terminal-Werbefläche direkt am Point-of-Sale. Für den Aufwand der Erstinvestition wäre auch Leasing vorstellbar.
Die von Fluxx für den Testbetrieb gekauften und in Deutschland produzierten Geräte mit Flachbildschirm haben schätzungsweise unter 1.000 Euro pro Stück gekostet; die an der Supermarkt-Kasse eingesetzten Scanner und Drucker wohl unter 2.000 Euro pro Stück. Bei einer deutschlandweiten Ausdehnung und dementsprechend hohen Stückzahlen könnten die Kosten für die Geräte durch einen Einkauf in Asien deutlich reduziert werden.
Auswirkungen auf Lotto in Deutschland
Verläuft der Testlauf des Lotto-Angebotes in den Test-Supermärkten erfolgreich, plant Fluxx die bundesweite Ausdehnung des Angebotes. Dazu Rainer Jacken, der Vorstandsvorsitzende von Fluxx: 'Wir befinden uns bereits in Verhandlung mit weiteren Partnern, die ebenfalls über eine breite Vertriebsstruktur verfügen.' Bei der Auswahl der Standorte berücksichtigen Fluxx und seine Partner bestehende Verkaufsstellen der Lottogesellschaften, zu denen man nicht in Konkurrenz treten will. Stattdessen will man dort Lotto anbieten, wo der Kunde bisher keine Möglichkeiten vorgefunden hat.
Jacken schätzt, dass rund 50 % des Umsatzes davor bei klassischen Annahmestellen gespielt wurde und die andere Hälfte des Umsatzes effektiv einen zusätzlichen Umsatz für Lotto bedeutet, den es sonst nicht gegeben hätte. EDEKA-Direktor Trawny erwartet sogar, dass deutlich mehr als die Hälfte des Umsatzes von Leuten stammen wird, die sonst nicht Lotto gespielt hätten. Für den Deutschen Lotto- und Toto-Block würde dies also bedeuten, dass bei einem Erfolg der Lotto-Umsatz in Deutschland dementsprechend steigen könnte.
Deutscher Lotto-Markt 2006: 5-20 % der Lottoscheine in Supermärkten aufgegeben
Im Oktober 2004 hat in Grossbritannien der Vertrieb britischer Lottoscheine in der 2.300 Filialen zählenden Supermarktkette Tesco begonnen. Dies war der Startschuss für Lotto im Supermarkt. Fluxx springt nun in Deutschland als erster Abwickler auf diesen fahrenden Zug auf. Wir gehen davon aus, dass Fluxx auf Sicht der nächsten 12 Monate noch keine Mitbewerber haben wird. Wir können uns aber gut vorstellen, dass dann Internet-Konkurrenten wie z.B. Tipp24.de ebenfalls in den stationären Lotto-Vertrieb in Supermärkten einsteigen wollen. Fluxx wird sich deshalb bei der Gewinnung von Partnern beeilen. Wirft das Produkt eine gute Marge für den Einzelhändler ab, könnte dieses auch für Unternehmen wie Rewe, Aldi oder Spar eine interessante Ergänzung darstellen.
Wir schätzen, dass sich der deutsche Lotto-Markt grundlegend verändern wird. Wir schätzen, dass im kommenden Jahr die Lotto-Umsätze aus folgenden Quellen stammen:
65-80 % klassische Lotto-Annahmestellen 5-20 % Lotto im Supermarkt 8 % Tippgemeinschaften 7 % Internet
Wir gehen davon aus, dass neben dem erwarteten Anstieg der im Internet aufgegebenen Lottoscheine es zwei markante Veränderungen geben wird:
1) Das neue Lotto-Angebot im Supermarkt wird einen Marktanteil von 5 % bis 20 % erreichen. Je nachdem wie viele Einzelhändler wie schnell diese Entwicklung erkennen, kann der Anteil höher oder niedriger liegen.
2) Die zweite Veränderung wird sein, dass entgegen der bisherigen Prognosen das Volumen der gespielten Lottoscheine nicht sinken wird. In den letzten Jahren stagnierten die Lotto-Umsätze und es wurde erwartet, dass diese angesichts vermehrter Glücksspiel-Angebote im Internet weiter abbröckeln würden. Da mit Lotto an der Supermarktkasse es zukünftig noch mehr Berührung mit dem Zahlenglücksspiel geben wird, erwarten wir einen Anstieg des Marktvolumens auf 8,5 bis 9,0 Mrd. Euro. Darüber würde sich nicht nur der Deutsche Lotto- und Toto-Block freuen, sondern auch die Finanzminister der deutschen Bundesländer. Denn bei Lotto wird bekanntlich nur rund die Hälfte des gespielten Geldes wieder als Gewinn ausbezahlt. Der Rest wandert in die Steuertöpfe der Bundesländer sowie in Sportförderung und an karitative Organisationen.
+ Einstieg in Lotto-Vertrieb via Einzelhandel + Vertriebspartner EDEKA besitzt 20 % Marktanteil + Neues Kursziel 12 Euro (aktuell 9,18 Euro)
Wir sehen einiges Potenzial deim Lotto-Vertrieb im Supermarkt, den Fluxx (WKN 576.350, Ticker FXX, ISIN DE0005763502) in den kommenden Monaten aufbauen will. Bevor wir uns mit dem Umsatz- und Ertragspotenzial dieser neuen Unternehmenssparte beschäftigen, sehen wir uns noch einmal die Schätzungen für das bisherige operative Geschäft an. Dieses brachte 2004 bei 90,6 Mio. Euro Spielumsatz einen Nettoumsatz von 17,7 Mio. Euro und einen Nettogewinn nach Steuern von 0,9 Mio. Euro. Für die kommenden Jahre haben wir durch den steigenden Anteil der online aufgegebenen Lottoscheine ein jährliches Umsatzwachstum von rund +30 % erwartet:
2004 2005e 2006e 2007e Spielumsatz 90,6 Mio. Euro 120 Mio. Euro 155 Mio. Euro 200 Mio. Euro Nettoumsatz 17,7 Mio. Euro 24 Mio. Euro 32 Mio. Euro 42 Mio. Euro Nettogewinn 0,9 Mio. Euro 2,6 Mio. Euro 6,3 Mio. Euro 9,6 Mio. Euro Gewinn/Aktie 0,10 Euro 0,23 Euro 0,56 Euro 0,85 Euro
Auswirkungen des Lotto-Vertriebes im Supermarkt auf Umsatz und Ergebnis
Wir gehen davon aus, dass im kommenden Jahr 2006 zwischen 5 % und 20 % aller Lottoscheine in Supermärkten aufgegeben werden. Weiters erwarten wir, dass das Lotto-Umsatzvolumen leicht ansteigen wird und bei 8,5 bis 9,0 Mrd. Euro liegen wird, da der schnell mitzunehmende Lottoschein an der Supermarktkasse Leute öfters spielen lässt bzw. bei hohen Jackpots bisherige Nicht-Spieler auch einen Lottoschein kaufen werden. Zudem erwarten wir, dass Fluxx innerhalb der nächsten 12 Monate noch keine (nennenswerten) Mitbewerber auf diesem Neuland haben wird.
Somit erwarten wir für Fluxx bei 5 % Marktanteil und 8,5 Mrd. Euro Marktvolumen einen in den Supermärkten vermittelten Spielumsatz von 425 Mio. Euro. Im bestmöglichen Fall würde bei einem Marktanteil von 20 % und einem Markvolumen von 9,0 Mrd. Euro der vermittelte Spielumsatz bei 1,8 Mrd. Euro liegen.
Lotto bezahlt 9 % Provision für das Vermitteln von Lottotipps. Dazu kommt beim Supermarkt-Angebot eine Zusatzgebühr von 9 %. Das ergibt in Summe eine Marge von rund 18 %. Wir gehen davon aus, dass Fluxx und die Supermarkt-Partner diese Provision 50:50 teilen werden. Somit ergibt sich in unserer Kalkulation bei 425 Mio. Euro Spielumsatz ein Nettoumsatz für Fluxx von 38,3 Mio. Euro und bei 1,8 Mrd. Euro Spielumsatz ein Nettoumsatz von 153 Mio. Euro.
Wir halten eine Nettomarge von 10 % für realistisch. Dies würde bedeuten, das bei 38,3 Mio. Euro ein Nettogewinn nach Steuern von 3,8 Mio. Euro übrig bleiben könnte. Bei 153 Mio. Euro Nettoumsatz und 10 % Marge würde in dem bestmöglichen Szenario der Nettogewinn nach Steuern bei 15,3 Mio. Euro liegen. Bei 11,3 Mio. ausstehenden Anteilscheinen würde dies einen Gewinn pro Aktie von 0,34 Euro bis 1,35 Euro bedeuten.
2006e: 0,90 Euro bis 1,91 Euro Gewinn/Aktie
Summiert man den erwarteten Gewinn aus dem bestehenden und organisch wachsenden Geschäft sowie den möglichen Gewinn aus dem Vertrieb von Lotto im Supermarkt, kommt man für 2006 auf ein Ergebnis von 0,90 Euro bis 1,91 Euro Gewinn/Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr 2005 lassen sich schwer Prognosen anstellen, da die Geschwindigkeit der Ausbreitung des Lotto-Angebotes von einer Reihe Faktoren abhängt, die in Summe schwer eine seriöse Schätzung zulassen. Nach dem 'Roll-Out' 2006 und 2007 kann dann mit dem Glücksspiel-Angebot im Supermarkt ein vergleichbar einfacherer prognostizierbarer Umsatz erwirtschaftet werden.
Da wir für 2007 ebenfalls einen Supermarkt-Markanteil von 5 % bis 20 % erwarten, würde weiteres Wachstum in dieser Szenario-Rechnung primär aus dem Online-Geschäft kommen. Somit würde sich für 2007 eine Gewinn-Erwartung von 1,19 Euro bis 2,20 Euro pro Aktie ergeben.
Boom bei Glücksspiel-Aktien
Der fulminante Kursanstieg von Fluxx in den vergangenen Monaten ist kein Einzelfall. Sieht man etwa nach Österreich zu Betandwin oder nach Grossbritannien zu Sportingbet, dann kann man dort ähnliche Kursanstiege wie bei Fluxx erkennen. Hintergrund bei den Wettanbietern ist die kommende Liberalisierung des Wettmarktes in Europa, der bei der Fussball-WM 2006 für hohe Umsätze sorgen sollte. Diese Unternehmenssparte von Fluxx haben wir wegen ihrer derzeit relativ geringen wirtschaftlichen Bedeutung in unseren Schätzungen nicht berücksichtigt.
Betandwin erzielte 2004 einen Nettoumsatz (Rohertrag) von 36,1 Mio. Euro. Die Firma verfügt über 12,1 Mio. ausstehende Aktien. Bei einem aktuellen Aktienkurs von 114 Euro ist das Unternehmen derzeit mit 1,38 Mrd. Euro an der Börse bewertet. Dies entspricht dem 38fachen Nettoumsatz.
Sportingbet wies in der letzten Bilanz 91,1 Mio. Britische Pfund Rohertrag aus und wird an der Börse London derzeit mit 871 Mio. GBP bewertet. Dies entspricht fast dem 10fachen Nettoumsatz.
Umgelegt auf Fluxx würde eine Bewertung mit dem 10fachen bzw. dem 38fachen Nettoumsatz von 2004 eine Bewertung von 15,66 Euro bzw. von 59,52 Euro pro Fluxx-Aktie bedeuten.
Fazit: Neues Kursziel + weitere Phantasie
Angesichts der vielen Fragezeichen, die es mit dem neuen Lotto-Angebot derzeit noch gibt, ist es schwierig, einen fairen Wert zu errechnen und ein Kursziel anzugeben. In einer Studie der ERSTE Bank zu Betandwin errechnen die Analysten bei den europäischen Glücksspiel-Aktien für 2006 ein durchschnittliches Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Daraus liesse sich ein fairer Wert von 13,50 Euro bis 28,65 Euro pro Fluxx-Aktie ableiten.
Basierend auf dem heutigen Informationsstand setzen wir für Fluxx ein vorsichtiges Kursziel von 12 Euro an. Wir können uns allerdings gut vorstellen, dass die Firma auf der Hauptversammlung am 3.5. einen Ausblick präsentieren wird, der weitere Klarheit bringen wird. Vielleicht wird dieser aber auch erst mit dem März-Quartalsbericht am 10.5. veröffentlicht. Gibt es schöne Chancen und kann man die Rahmenbedingungen besser einschätzen, ist auch eine höhere Bewertung angemessen und somit wäre eine Anpassung unseres Kurszieles im Mai denkbar. Aus heutiger Sicht wäre es jedenfalls keine Überraschung, wenn es zum Zeitpunkt der HV bereits zweistellige Aktienkurse gäbe.
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