...Wie ich schon erwähnte sind zwei aufeinander folgende Handelstage für die technische Erholung notwendig. Heute sehe ich für Montag bereits 66% Wahrscheinlichkeit für diesen Anstieg.
Es kommt aber noch schlimmer !
Es gibt da eine ganz andere Wahrheit, die durch das Kursverhalten im Dax am Donnerstag und Freitag erkennbar geworden ist. Sie liegt in dem Intraday-Reversal vom Donnerstag, das am Freitag fast exakt fortgesetzt wurde. Bedenkt man, dass der allermeiste Anteil am Börsenhandel über Computer abläuft, die sehr viele verschiedene Verlaufsmöglichkeiten berechnen, so fragt man sich warum diese beiden Handelstage so verlaufen sind. Unter den verschiedenen Antworten gibt es eine, die man kaum für möglich halten kann. Es ist die Möglichkeit, dass sich der gesamte Kursverfall seit den letzten 9890 als Fehlausbruch herausstellt. Ein Fehlausbruch, der durch einen Ermüdungsansteig ausgelößt wurde, als der Dax kein neues Allzeithoch über die 10 050 ausbilden konnte.
Noch bewerte ich das mit 10%, aber mit jedem weiteren Anstieg würde die Wahrscheinlichkeit steigen, dass die Indexerholung genau so schnell und steil abläuft wie der Weg nach unten. Von der Wirtschaftsseite sind kaum Veränderungen eingetreten, und wenn fast nur positive wie der Fall der Energiekosten besonders Öl und Gas. Das wird die Wirtschaft gerade im Winterhalbjahr antreiben. Von der Finanzseite gibt es auch keine Änderungen, was besonders auf die amerikanische Inflationsseite zielt, denn hier besteht jetzt die Gefahr, dass sich die Amis an der europäischen Deflation anstecken, was Zinsanhebungen kategorisch ausschließen würde. Zumal der fallende Ölpreis noch längst nicht richtig in der Wirtschaft angekommen ist.
Wenn es schlimm kommt, sind viele Anleger so richtig über den Tisch gezogen worden, weil die Gefahr besteht, dass auf dem Weg des Dax nach oben nicht genügend Aktien vorhanden sind, und das Volumen nur einen Bruchteil dessen ausmacht, was auf dem Weg nach unten abgegeben wurde. Dann wäre der Weg für günstige Nachkäufe versperrt, weil die eigentlichen Nachkäufe schon auf dem Weg nach unten stattfanden, die nun nicht mehr auf dem Weg nach oben verkauft werden. Denn eins darf man nicht übersehen. Auf dem Weg nach unten sind Aktien gehandelt also auch gekauft worden, nur da sind keine kurzfristig orientierten Zocker am Kaufen gewesen. Also stellt sich die Frage, woher sollen die Aktien auf dem Weg nach oben kommen ?
Da kann die Antwort auf diese Frage schon längst gegeben worden sein - in den Kursverläufen vom Donnerstag und Freitag. Wehe, wenn alle, die raus wollten, jetzt draußen sind und wieder rein wollen.
Der Chartlord
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