Das ist das neue Kursziel von Roth Capital (von 11,50 auf 20 $ - 2019 EPSe: 2,98 $):
https://thefly.com/...M_AsCQLpYVeOXjiF5G6bl5oyHW9_SlZvekE08GJ0ooRRCYo
und auch Goldman Sachs sieht nun ein Kursziel bei Jinko von 20 $ (von 8 $):
https://247wallst.com/investing/2019/02/04/...TlMoWvXgrMjTmV3KUeuJ-sw
Am Freitag gab es eigentlich die erste wirklich erste schlechte News für Solar in diesem Jahr, denn Mexiko hat ihre 4. Energieauktion abgebrochen, in der Wind und Solar"ersteigert werden sollten mit um die 1 GW. Mexiko ist aktuell durchaus ein wichtiger Markt für Solar mit rd. 2 GW im letzten Jahr und davon hatte Jinko einen Marktanteil von gut 30%. In wie weit diese abgebrochene Energieauktion negativ für Solar in Mexiko sein wird kann man nicht einschätzen. Wobei aber in Mexiko nun auch Stromabnahmeverträge (PPAs) von privaten Unternehmen mit Solarkraftwerksbetreiber in Mode kommen. Heißt also, dass nun auch in Mexiko nicht subventionierte Solarkraftwerke konkurrenzfähig sind:
https://www.pv-magazine.com/2019/02/01/...cufSrzuAZ7ecHp20RPxy6j1WE-4
Ich wurde von 2 User gebeten meine Facebookpost über Jinko vom Freitag hier ausnahmsweise reinzustellen. Mache ich mal:
Grundsätzlich ist es so, dass der chinesische Solarmarkt der Game Changer bzw. die Wildcard ist für die Solarbranche und damit auch für die Kurse der Solaraktien. Im Negativen, aber auch im Positiven. Dem sollte man sich bewusst sein.
China ist halt mal mit rd. 40% Anteil der mit Abstand größte Solarmarkt und hat dementsprechend einen riesen Einfluß auf die weiteren Modulpreise wie auch auf die Nachfrage. Es kamen in den letzten Wochen sehr positive News aus China bezüglich Solar. Vor allem die für die Solarbranche sehr guten neuen Richtlinien für nicht subventionierten Solarkraftwerke mit deutlich einfacheren und schnelleren Genehmigungsprozesse, die nur noch auf Provinzebene ablaufen werden, mit garantierter Bezahlung des generierten Solarstroms durch den Stromnetzbetreiber (ob nun der Solarstrom abgeregelt wird aufgrund voller Stromnetze oder nicht spielt nun keine Rolle mehr), die Provinzregierungen können selbst solche nicht subventionierten Solarkraftwerke im gewissen Maßen selbst subventionieren und chinesische Banken sind angehalten von der Zentralregierung solche nicht subventionierten Solarkraftwerke zu finanzieren. Momentan scheint es so zu sein, jedenfalls so die aktuelle Gerüchteküche, dass die chinesische Zentralregierung in diesem Jahr bis zu rd. 25 GW an Solar direkt subventionieren will. Da wäre alles drin von großen Solarkraftwerken, über kleinere dezentrale Solarkraftwerke und große Aufdachanlagen bis hin zu privaten, kleinen Aufdachanlagen. Jedoch ist man offenbar immer noch in Verhandlungen mit der chinesischen Solarindustrie. So weit so gut. Jetzt stellt sich nun die Frage wie viel Solar wird ohne Subventionen gebaut werden in China ? Das ist sehr schwer einzuschätzen, aber in China gibt es da durchaus einen großen Optimismus, dass etliche GWs an unsubventionierten Solarkapazitäten gebaut werden. Kann man auch nachvollziehen, denn Solar hat in China in etlichen Regionen aufgrund der niedrigen Modulpreise, Wechselrichterpreise. Trackerpreise und der günstigen Finanzierung die Grid Partiy erreicht, also Solar ist in China in einigen Regionen voll konkurrenzfähig zu Kohlestrom. Das bedeutet dann, dass Solarkraftwerksbetreiber/investoren durchaus mit schönen Renditen für nicht subventionierten Solarkraftwerke rechnen können. Das ist ja die Grundvoraussetzung überhaupt für Solarkraftwerksbetreiber/investoren. Zumal, wie schon oben erwähnt, die politischen Richtlinien für nicht subventionierten Solarkraftwerke meiner Ansicht nach schon mehr als positiv sind.
Aber jetzt zu Jinko, aber ohne einen ganz großen Augenmerk auf die weitere Entwicklung des chinesischen Solarmarkts und der Modulpreisentwicklung zu legen, geht es nicht nach meiner Einschätzung. Fakt ist, dass die Jinko-Aktie in den letzten 5 Wochen extrem gut gelaufen ist (quasi schnurstracks von 8 auf 16 $), da kann es jederzeit zu Rücksetzer kommen. Fakt ist aber, die Brachennewslage wie z.B. Wachstum oder seit ein paar Wochen sehr stabile Modulpreise ist sehr gut. In Europa gibt es sogar zur Zeit einen Engpass bei Modulen > 300 W, Fakt ist für mich aber auch, dass Jinko gnadenlos unterschätzt wurde und teilweise auch noch wird. Hab das ja schon Anfang des Jahres hier ausführlich erklärt nach dem Goldman Sachs sich zu First Solar und Canadian Solar positioniert hat und Jinko gerade mal ein Kursziel von 8 $ zugesprochen wurde.
Dass Jinko im letzten Jahr trotz hoher Investitionen in Fertigungslinien, Anteilekauf an einen OEM-Produzent und in eigene Projekte gut 100 Mio. $ gesteckt hat einen positiven Free Cash Flow generiert hat von wohl um die 100 Mio. $ erwähnt kein Mensch. Eigene Projekverkäufe von Jinko hat so gut wie niemand auf der Rechnung und das obwohl Jinko über 500 MW an eigenen Projekten in Bau hat und davon rd. 50% schon fertig sind und somit jederzeit verkauft werden können. Bei sehr wahrscheinlichen gut 200 MW an Projektverkäufen in diesem Jahr reden wir von einem zusätzlichen Umsatz von über 200 Mio. $ und einem zusätzlichen operativen Gewinn von über 20 Mio. €, also ein zusätzliches EPS von um die 0,45 $. Konservative Schätzung von mir, denn ich gehe davon aus, dass Jinko noch im 1. Hj. ihren 20%igen Anteil an dem 1,1 GW großen Solarkraftwerke in Abu Dhabi verkaufen wird. Bis zum Verkauf werden halt die Stromeinnahmen aus dem Solarkraftwerk im Umsatz verbucht werden. Das ist übrigens mit ein Grund warum Canadian Solar eine solch gute Bruttomarge erzielt, denn in der sind natürlich die hochmargigen Stromeinnahmen von rd. 1,2 GW Solarkraftwerken mit drin.
Die aktuelle durchschnittliche Analystenschätzung zeigt bei Jinko sogar einen Gewinnrückgang für dieses Jahr an. Die Durchschnittsprognose für 2019 beim EBITA liegt derzeit bei 188 Mio. $ (2018e: 211 Mio. $) und die EPS Schätzung bei lediglich 1,06 $ (2018e: 1,88 $) bei einem Umsatz von 3,8 Mrd. $. Wobei man aber hier sagen muss, dass Jinko derzeit lediglich von 3 Analysten gecovert wird und somit solche Durchschnittswerte sehr wenig Aussagekraft haben. Solar ist schwer zu prognostizieren, weil die Modulpreisentwicklung halt einen riesen Einfluß hat auf Jinko. Meine Jinko Schätzung beim Umsatz für dieses Jahr liegt aktuell bei knapp 4 Mrd. $ Umsatz und einem EPS > 2 $. Wobei ich aber für Q1 mit einem geringen Nettoverlust rechne.
Sollten die Modulpreise wirklich einigermaßen stabil bleiben und wie einige Analysten einschätzen im 2. Hj. aufgrund einer super Nachfrage wieder ansteigen (hatten wir übrigens 2015 auch), dann hat Jinko mit einem Umsatz von > 3,5 Mrd. $ einen recht großen Gewinnhebel. Eine um 1% höhere Bruttomarge bedeutet in etwa einen höheren Bruttogewinn von rd. 35 Mio. $ und der schlägt sich auf das EPS fast komplett durch bis auf die zusätzliche Steuerbelastung. Das heißt wir reden bei einer 1% Bruttomargensteigerung von einem zusätzlichen EPS von um die 0,70 $. Der Gewinnhebel bei Jinko ist bei einem Modulabsatz von um die 12 GW enorm. Sollte es aber negativ laufen, dann ist aber auch der "Verlusthebel" recht groß. Eine 1%ige Bruttomargensteigerung bedeutet aber lediglich eine Differenz beim Modulverkaufspreis bzw. Senkung der Fertigungskosten von gerade mal 0,005 $/W. So was kann kein Außenstehender auf Sicht von 6 Monaten prognostizieren/abschätzen. Wahrscheinlich nicht mal das Management selbst. Das macht natürlich die Jinko-Aktie so schwer einschätzbar für die Aktionäre, für die Analysten, aber auch für das Management selbst.
Meines Erachtens spricht schon viel für Jinko. Wobei aber der super Kurverlauf der letzten Wochen schon einiges davon vorweggenommen hat. Sollte Jinko wirklich einhalten was gesagt wurde, dass man von nun an ein großes Hauptaugenmerk auf die Cash Flows legt, dann wird, nein dann muss Jinko anders bewertet werden, und nicht nur mit KGVs von 7 oder 8. Aber wie gesagt, die Jinko-Aktie ist verdammt gut gelaufen in den letzten Wochen und das macht die Aktie logischerweise anfällig für eine Korrektur. Auf der anderen Seite wird es aber wohl global gesehen keine andere Branche wie die Solarbranche geben, die solche Wachstumsraten aufzuweisen hat in diesem Jahr. Das zieht naturgemäß Investoren an. Auch nicht zu vergessen, mit Canadian Solar und Jinko gibt es eigentlich nur noch 2 chinesische große Zell/Modulhersteller an der US-Börse. JA Solar und Trina sind ja privatisiert. Ist mal mit Sicherheit kein Nachteil für die Jinko-Aktie. Schöner Nebeneffekt. |