also ganz so mit der Stange im Nebel stochern wir dann doch nicht. Ich habe mal versucht aus den gemeldeten Zahlen, Statistiken, und Projektionen einen Sinn und grobe Vorhersagewahrscheinlichkeiten herzuleiten.
Nachdem die Zufallstests aus Island halbwegs verlässliche Zahlen zur Dunkelziffer hergeben, ergibt sich auch ein etwas weniger getrübtes Bild. In Island wurden ca. 1 % der Bevölkerung ausgemacht, die mit dem Virus infiziert sind, aber davon nichts wussten, bzw. nur eine leichte Erkältung vermuteten. Evtl. waren bereits ein weiterer Prozent der Bevölkerung vorher infiziert, aber nicht mehr nachweisbar, zusätzlich die vermuteten und dann bestätigten Fälle.
Danach ist davon auszugehen, daß die Dunkelziffer in Deutschland ungefähr beim Faktor 2 bis 5 liegt. In Italien möglicherweise sogar beim Faktor 20. Hier ist es wohl besser von den Sterbefällen auszugehen, da sehr unterschiedliche Testkapazitäten in den verschiedenen Ländern zur Verfügung stehen. Eine sehr gute Erkenntnis ist, daß das Virus, zumindest kurzfristig, nicht viel mehr Menschen tötet als eine Grippe-Epidemie, nur leider kann man sich impfen lassen.
Bei einer Verdoppelung der Fallzahlen von aktuell alle 7 Tage, bei andauernder Quarantäne Tendenz weiter sinkend, und bei einer erforderlichen Durchseuchung von ca. 10 bis 20 % um das Virus in Schach zu halten, bzw. ausschleichen zu lassen, wird es voraussichtilich weitere 4 bis 6 Wochen dauern bis man anfangen kann die Einschränkungen kontrolliert zurück zu fahren, ohne das Gesundheitssystem zu überlasten.
Wie ich schonmal schrieb bleibe ich bei meiner Einschätzung von einigen 10.000 Toten in Deutschland über das Jahr, also ähnlich eines sehr starken Grippe-Jahres, mit dem Unterschied, daß die Sterblichkeit extrem stark von den Kapazitäten des Gesundheitssystems abhängt, insofern ist die Strategie der Bundesregierung die wohl genau richtige. Ganz grob gesagt kann ein Quartal bei ca. 50 % der Wirtschaft nahezu komplett abgeschrieben werden, was einem BIP-Rückgang von 6 % entspricht. Nicht schön, aber überwindbar.
Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, und ich ja nicht der Einzige bin, der aus den Zahlen versucht sich einen Reim zu machen, bleiben uns vielleicht noch maximal eine oder zwei Wochen, bis sich die Spreu vom Weizen getrennt hat, und die ersten größeren Erholungen einsetzen werden. Gazprom ist wegen des Ölpreis-Krieges noch eine andere Nummer. Hier könnte man auch auf längere Sicht auf einen steigenden Ölpreis wette, weil so wie jetzt kann es ja wohl kaum längerfristig weiter gehen.
Also so langsam sollte man sich überlegen wo man am besten einsteigt, und dies auch in den nächsten zwei Wochen umsetzen.
Mein Fokus liegt auf Banken, Energie, Versicherungen, Internet, Elektronik, Logistik, Touristik.
Ich weiß, alle Berechnungen oben sind mit vielen, vielen Unbekannten gemacht, aber so die grobe Marschrichtung müsste stimmen. Weiterhin bleibt die Frage, wie oft und wie stark vereinzelte Kluster wieder auftauchen werden, da die Verteilung der Immunen natürlich unregelmäßig ist und bleiben wird. Hier werden lokale Maßnahmen spätestens im nächsten Winter bestimmt nochmal erforderlich werden. Je nach dem wo das passiert, auch mit entsprechenden begrenzten Auswirkungen auf die (Welt-)Wirtschaft.
So sieht meine grobe Einschätzung und Strategie aus, was Ihr macht, müsst ihr natürlich selber entscheiden.
Bleibt über.... |