so wird Wertsteigerung eures Geldes erzeugt:
Leicht verdientes Geld « von Volker Müller Das Management von Freenet lässt sich seine Arbeit gut bezahlen: Bis zu 50 Mio. Euro könnte es für die Führungsspitze in den nächsten Jahren extra geben. Das stößt einigen Aktionären sauer auf. ANZEIGE
Eckhard Spoerr, Chef des Mobilfunk- und Internetkonzerns Freenet, hat mal wieder an allen Fronten zu kämpfen. Gegen schneller wachsende Konkurrenten, gegen rasch fallende Preise und gegen widerspenstige Aktionäre. Seit Wochenbeginn hat die Kampfzone auch sein persönliches Portemonnaie erreicht: Der britsche Hedge-Fonds Hermes, mit fünf Prozent an Freenet beteiligt, stört sich an einem Bonusprogramm für den Vorstand.
Eckhard Spoerr, Chef des Mobilfunk- und Internetkonzerns FreenetDas Programm sichert Spoerr eine großzügige Vergütung: 5,15 Millionen so genannte Aktienwertsteigerungsrechte (AWR) sollen er und andere Top-Manager erhalten, entschied 2006 der damalige Aufsichtsrat. Die Konditionen fielen komfortabel aus: Die Begünstigten erhalten die Differenz zwischen einem Basiswert von 17,16 Euro und dem aktuellen Aktienkurs ausbezahlt, gedeckelt bei 27 Euro. Einzige Bedingung: Wenigstens ein Mal im Jahr müsse der Aktienkurs fünf Prozent über dem Basispreis liegen. Mögliche Gesamtsumme: rund 50 Mio. Euro, verteilt auf fünf Jahre. Eine Motivation für bessere Leistungen ist das kaum: Schon bei Start des Programms waren die Bedingungen erfüllt. Deshalb hatte Freenet 2006 bereits 9 Mio. Euro für die Boni in der Bilanz zurückgestellt.
Wer von dem Freenet-Programm profitiert, ist unklar. Spoerr spricht vom "Vorstand und 40 bis 50 Führungskräften, die besonderes geleistet haben". Klar ist nur: Zwei Drittel der AWR stehen allein Spoerr und Finanzvorstand Axel Krieger zu.
Geldregen ohne große Gegenleistung Viel geleistet haben die beiden für den Geldregen bisher nicht. Ob Aktienkurs oder Geschäftsverlauf - Freenet entwickelt sich seit zahllosen Quartalen schlechter als der Markt und die Konkurrenten. Zwischen dem 7. November 2005, dem Stichtag für das Bonusprogramm, und dem Ende der alten Freenet-Notierung am 2. März diesen Jahres ist der TecDax um 36,6 Prozent gestiegen, die Freenet-Aktie hingegen nur 24,8 Prozent.
Während etwa Rivale United Internet beim Umsatz kräftig zulegt, tritt Freenet auf der Stelle. Spoerr lässt das nicht gelten, die Vergleiche mit United Internet seien unzulässig. Er will sich lieber an Tele2 messen. Das Problem dabei: Der Konkurrent ist zwar in Stockholm börsennotiert, Deutschland-Zahlen sind aber nicht zugänglich.
Ändern können die Anteiseigner das Bonusprogramm für die Manager nicht mehr: Alle damaligen Zusagen sind in Verträgen mit den Begünstigten individuell festgehalten - daran kann auch kein Aufsichtsrat rütteln. So nickte das Kontrollgremium den Geldsegen am 30. Mai erneut ab. Böse Zungen behaupten intern, einzelne Mitglieder des Gremiums seien selbst Begünstigte.
Selbst Kleinfeld verdiente weniger
Schlechter als der TecDaxSpoerr weist die Kritik zurück: "Das oberste Management wird zu einem kleinen Prozentsatz am geschaffenen Mehrwert für die Aktionäre beteiligt." 2006 bezog er 3,84 Mio. Euro Gehalt - so viel wie kein anderer Vorstand im TecDax. Selbst die Chefs von Weltkonzernen, etwa Michael Diekmann von der Allianz oder Klaus Kleinfeld von Siemens, mussten sich mit weniger bescheiden.
Spoerr ficht das nicht an. Er bewege sich mit seinen Bezügen im Rahmen der Vorstände vergleichbarer Unternehmen. Das können die meisten Mitarbeiter des Unternehmens nicht behaupten. Seit 2002, so berichten Betriebsräte, habe es keine allgemeine Gehaltserhöhung mehr gegeben.
Aus der FTD vom 27.06.2007 © 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: mobilcom.de, FTD.de
Bin mal gespannt, das dürfte wirklich den ein oder anderen Aktionär auch aufstossen.
Mal kucken wer am 21igsten noch im Aufsichtsrat vertreten ist...ggg...
Gute Nacht Franke |