nicht akzeptabel gefunden.....bei 2:40 Nürnberger Werber- Prozesse..., ist DAS lustig? Sehe ich´s zu "eng"? mag sein... erinnert fatal an : Innerer Reichspateitag....
Nennenswerte öffentliche Kritik an der Verwendung kam vor allem in sozialen Netzwerken im Internet auf, als die Fernsehmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein in der Halbzeitpause des ersten Gruppenspiels Deutschlands bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 im Gespräch mit ihrem Co-Kommentator Oliver Kahn äußerte, für Miroslav Klose müsse sein Treffer doch „ein innerer Reichsparteitag“ gewesen sein.[27] Dies zog eine Entschuldigung des übertragenden ZDF nach sich.[28] Hugo Diederich, Mitglied des ZDF-Fernsehrats und Vize-Bundesvorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, erklärte in Bezug auf Müller-Hohensteins Äußerung: „Wir nehmen es nicht hin, wenn extremistische Terminologie von links oder rechts im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verbreitet wird. Das widerspricht dem Staatsvertrag.“[29]
Von verschiedener Seite wurde die Formulierung auch verteidigt.[7][8][21][23]
Das Magazin Focus zitierte den Historiker Eckart Dietzfelbinger vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zu dem Vorgang: „Man kann daran sehen, wie tief solche Redewendungen sitzen. Dass diese Phrase sich bis heute hält, zeigt die Wirkungsmächtigkeit der NS-Parteitage.“[30] Der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Dieter Graumann warnte in diesem Zusammenhang vor Hysterie, betonte allerdings auch, es sei „absolut richtig und nötig“, dass die Thematik „problematisiert und kritisch hinterfragt werde“. Der Ausdruck werde „umgangssprachlich viel zu häufig leichtfertig benutzt“.[28]
Da diese prädikative Wortgruppe sprachwissenschaftlich betrachtet stets in einen Zusammenhang gestellt werden muss, um verständlich zu wirken, diskutierten deutsche Kulturredakteure die Zulässigkeit des Begriffs „innerer Reichsparteitag“ in der Folge kontrovers. Tilman Krause sah in der Formulierung beispielsweise keine Sprache der Nationalsozialisten, sondern „vielmehr gerade die Persiflierung des bombastischen Nazi-Jargons, wie er im Dritten Reich gang und gäbe war“, und stufte den Begriff als „Berliner Mutterwitz“ ein.[7] Der Sprachwissenschaftler Christoph Gutknecht merkte hierzu an, dass er sich Krauses Verteidigung der Formulierung „teilweise nicht ganz anschließen“ könne, da diese einen „methodischen Fehler“ enthalte, nämlich dass in der Wendung Ironie und Distanz bei Gebrauch vor 70 Jahren zwar mitschwangen, bei der heutigen Verwendung könne dies jedoch nicht reklamiert werden. Jedoch könne die Wendung einen „Nazi-kritischen Ton“ beinhalten.[31] Für Richard Herzinger sprach vieles dafür, dass sich „die verklärten Erinnerungen an das Flair der Reichsparteitage ins kollektive Unbewusste der Nation eingegraben haben – und sich in einer unreflektiert gebrauchten Redewendung einen Weg an die Oberfläche bahnen“.[32] Manfred Bleskin sah in der Verwendung des Ausspruchs gar „eine besorgniserregende Tendenz zur Verharmlosung der Naziherrschaft“.[33]
Die ost-westlich geprägte Konnotation wurde dabei von der vorgetragenen (im Wesentlichen journalistisch geprägten) Kritik mit wenigen Ausnahmen ausgeblendet, wie deren Assimilierung unter den verschiedenen sozialen Gruppierungen, die sehr wohl zwischen „innerer Parteitag“ und „innerer Reichsparteitag“ zu unterscheiden wissen.[34] |