Berlin (BoerseGo.de) - Das Pharmaunternehmen Jerini AG (News/Aktienkurs) hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres deutlich weniger umgesetzt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Gesamtumsatz sei um 51,6 Prozent auf 7,8 Millionen Euro (Vorjahr: 16,2 Millionen Euro) gesunken, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dabei gingen die Erlöse aus Kooperationsvereinbarungen auf 3,3 Millionen Euro (Vorjahr: 13,0 Millionen Euro) zurück. Die Erlöse aus Produktverkäufen lagen bei 4,5 Millionen Euro (Vorjahr: 3,2 Millionen Euro).
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand sank in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 18,5 Millionen Euro (Vorjahr: 20,3 Millionen Euro). Die allgemeinen Kosten und Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich auf 15,1 Millionen Euro im Vergleich zu 7,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Kosten für Marketing und Vertrieb nahmen auf 7,9 Millionen Euro (Vorjahr: 4,8 Millionen Euro) zu. Der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand (EBIT) stieg auf 35,4 Millionen Euro verglichen mit 17,2 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Der Fehlbetrag des Unternehmens betrug 34,2 Millionen Euro (Vorjahr: 15,5 Millionen Euro).
Der Netto-Cash-Burn der ersten neun Monate 2008 lag bei 41,3 Millionen Euro (Vorjahr: 15,3 Millionen Euro). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Stichtag 30. September 2008 beliefen sich auf 19,4 Millionen Euro.
Im April 2008 hat Jerini von der US-Gesundheitsbehörde FDA einen sogenannten "Not Approvable Letter" zum dort eingereichten Zulassungsantrag für Icatibant zur Behandlung des hereditären Angioödems (HAE) erhalten. Jerini plant Ende des Jahres die Einreichung einer sogenannten "Complete Response" (vollständige Antwort) auf das von der FDA erhaltene Schreiben, mit welchem Jerini die Zulassung von Icatibant in den USA zunächst versagt worden war. In dem Antwortschreiben wird Jerini auf die von der FDA geäußerten Bedenken eingehen und insbesondere darstellen, wie mit den Daten aus der Phase-III-Studie die Sicherheit und Wirksamkeit von Icatibant zur Behandlung von HAE gezeigt werden kann.
Unterdessen gehen Jerinis Aktivitäten hinsichtlich der europäischen Markteinführung von Firazyr weiter. In Frankreich, Deutschland, Belgien und Großbritannien hat der reguläre Verkauf sowie der Verkauf im Rahmen von speziellen Programmen bereits begonnen. In Österreich und Luxemburg wird die Produkteinführung Ende des Jahres erwartet. Außerdem erwartet Jerini, dass in den kommenden zwei Monaten Firazyr in den Ländern Italien, Spanien, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Portugal über spezielle Programme erhältlich sein wird.
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