OK. Noch mal ein paar Punkte, zum Thema "Können von Vorstand und AR": (alles spekulativ aus der Ferne, letzter Bezug auf HV in 14').
#1 In dieser Branche benötigt man ein gutes Gespür "besser noch ne erfahrene Nase" für die Trends und den wahrscheinlichen Geschäftsgang. Firmenbudgets im Folgejahr, abschätzbare Umsätze, Risiken etc. Dann geht es um nichts anderes als die (kundenbezahlte-)Auslastungsquote der Mitarbeiter, und um so nette Themen ab welcher Auslastungsquote die Firma Gewinn schreibt - und in welchen G-Bereichen sie Gewinn schreibt. Consulting ist immer die Gratwanderung, daß man die sehr guten Mitarbeiter benötigt um noch mehr Geschäft ranzuziehen. Diese guten Mitarbeiter selbst, sind aber immer auch Grenzgänger hin zum "Freelancer" und schnell verloren, insbesondere dann wenn es einer Firma nicht so gut geht. Hingegen muss man sich um die schlechten Mitarbeiter "nicht kümmern" - die bleiben von selbst... In diesem Bereich muss der Vorstand nach Innen und nach Aussen Vertrauen erzeugen, sonst können Situationen auch schnell "kippen".
#2 Produktgeschäft Ich glaube nicht, daß es bei einer Firma dieser Grösse überhaupt Sinn macht, ein Produktgeschäft voranzutreiben. Das überlässt man Firmen mit 5-10 Mitarbeitern, kauft die hinterher auf, und nutzt dann ein vorhandenes Sales-Network um Hebeleffekte in grossem Stil zu erzielen. Dafür benötigt man aber einen Vertrieb, der das auch kann. Dabei gilt Produktvertrieb ist nunmal nicht Beratungsvertrieb (der in vielen Fällen) im Prinzip im wesentlichen über gute Schlüsselberater Multiplikatoreneffekte ausweist. Jedenfalls würde ich gerne mal die G/V für das Produktgeschäft sehen. Dieser Fall wird aber nicht eintreten !!!!
#3 Internationalisierung Darin kann ich hier überhaupt keinen Sinn erkennen. Internationalisierung im Vertrieb ist extrem teuer, und dafür braucht man Personen, die das Geschäft fundamental verstehen und verkaufen können. Und das nicht nur im Einstellungsgespräch. Niederlassungen mit ein paar Leutchen über Europa verteilt (mal von DACH abgesehen) sind gefährlich und schwer zu kontrollieren.
#4 AR und Vorstand. (noch subjektiver) Da sind 2 Ex-Telekomleute drin. Nichts gegen die Telekom - die hat im oberen Bereich z.T. exzellente Leute - ich kenne aber einige davon, die beim "Downgraden" auf eine kleinere Firma keinen Stein auf den anderen setzen, weil Microoptimierung und das Durchsetzen von ein paar "harten Entscheidungen wegen ein paar Millionen" nicht auf Ihrem Radar stand und "other Peoples" Money häufig als das "Problem eines Investors" angesehen wird. Ich kann nur hoffen, daß das hier nicht der Fall ist.
#5 EK Ich bleibe dabei. Die EK-Quote ist solange spekulativ, wie der Laden aus den (Firmen-)Einkäufen bzw. Goodwill keine Gewinne scheffelt. Im Notfalls ist da eben nix zu holen. Und das ist ja wohl auch der Grund, weshalb der Laden weit unter diesem Pseudo-Buchwert notiert.
Ansonsten sind wir uns ja einig, was jetzt geschehen muss :)))
Das Potential dieser Firma ist ganz, ganz sicher da (KUV 0.1). Die Gefahren muss man aber auch mal sehen.
Abschließend noch die Bemerkung, daß es hier um ca. 600 Arbeitsplätze geht, und wir hier zwar locker fabulieren können, aber dies schon eine Diskussion im Sinne der Firma sein soll. Hier sind vermutlich sehr, sehr schwierige Schritte erforderlich - von aussen betrachtet aber alternativlos. Ohne einen deutlichen Wechsel kann ich mir nicht vorstellen, daß man den Marktwert wieder hochpumpt. Früher oder später melden sich sonst die Banken...
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