Ganz so ist es nicht Astragalaxia. Ich bin durchaus Realist, sehe alles recht nüchtern und ohne Stopp Loss arbeite ich ohnehin nicht. Zudem bin ich hier bei deutlich unter 1 € rein und in den letzten 2 Monaten hat meine Anlagestrategie (Gold long, DAX long, Euro zum US-Dollar long, Nokia Short, Jinko Solar Long, Centroslar Long, Sky und Cancom mit dicken Gewinn verkauft) mehr als optimal funktioniert. Hatte nicht einen einzigen Fehlgriff in den letzten 2 Monaten. Damit kann ich das hier ganz locker abwarten was wirklich passiert oder was auch nicht passiert.
Jeder der in ein Solarwert investiert muss sich dem hohen Risiko bewusst sein. Schlechte Branchennachrichten kommen immer wieder (Insolvenzen, Einspeisevergütungen werden drastisch gesenkt, riesige Überkapazitäten, ...) und das ist auch ein Grund für die hohe Vola der Solarwerte. Meiner Einschätzung nach gibt es aktuell eigentlich nur zwei Solarwerte die einigermaßen sicher sind vor starken Kursverluste: First Solar und die SAG Solarstrom, wobei SAG mit ihrem Geschäftsmodell für mich persönlich zu langweilig ist.
So gesehen gebe ich charly absolut Recht wenn er schreibt "viel Potential, aber kurzfristig High-Risk". Kann man absolut so einschätzen, denn es sind hier wohl verdammt viele drin, die nur durch die Einstiegsgerüchte angezogen wurden und aus diesen Gerüchten werden aufeinmal von vielen Postern Übernahmengerüchte kreiert. Damit ist der Kursverlauf hier total unberechenbar geworden. Außerdem dürften ja doch viele bei Centrosolar im grünen Bereich sein. DEr Aktionär hat begonnen mit seiner Pusherei bei 0,85 €. Das heißt, alle die damals rrin gingen sind dick im Plus mit 45% und das in 3 Monaten. Ist doch eine klasse Kursperformance.
Von der Kostenseite her ist Centrosolar gut aufgestellt und jetzt hat das Unternehmen den riesen Vorteil, dass der Hemmschuh Centrotec sich als Großaktionär verabschiedet hat. Damit hat jetzt Centrosolar strategisch freie Hand und kann sich z.B. über eine Kapitalerhöhung einen neuen Partner, der vom Management auch gewollt ist (!!!), mit ins Boot nehmen. Ohne einen neuen finanzkräftigen Partner dürfte kein deutsches produzierendes Solarunternehmen mittelfristig überleben können. Nicht Centrosolar, nicht Solarworld, nicht Conergy.
Die Chance dieses neuen, freien Handlungsspielraumes muss aber Centrosolar kurz/mittelfristig unbedingt nützen. Finden sie keinen Partner, dann wird wohl irgendwann in 12/18 Monaten der Cash ausgehen, denn auch 2013 wird noch sehr schwer werden bzgl. weiter sinkenden Modulverkaufspreise. Jedoch könnten eventuelle Zölle in der EU das durchaus rasch verändern, so dass es zumindest zu stagnierenden Modulpreisen kommen könntet. Der srärkere Euro dprfte Centrosllar auch ein wenig helfen, denn Zellen werden in US-Dollar eingekauft und die verkauften US-Produkte werden großteils in den USA über OEMs hergestellt.
Außerdem stehen wir meiner Einschätzung nach jetzt bei Solar für private Aufdachanlagen in Deutschland vor kompletten Unternehmensstrategiewechseln und das könnte Centrosolar durchaus zum Vorteil sein. Nicht mehr die Einspeisevergütungen sind entscheidend für die Rendite einer Solaranlage auf dem eigenen Dach aufgrund der deutlich gesenkten Einspeisevergütungen, sondern der Eigenverbrauchsanteil und das wird meiner Meinung nach, zumindest den deutschen Aufdachsolarmarkt, verändern und Deutschland war schon immer der Vorreiter bei Solar.
Batterienlösungen für den Hausgebrauch werden schneller kommen wie man noch vor einem Jahr gedacht hat und wenn ein Unternehmen wie Centrosolar da keinen vernüftigen (Kooperation)Partner findet, dann wirds richtig problematisch, weil bei solchen Energiemanagementsysteme die Unternehmen zu Anfang sicher draufzahlen werden und vertriebseitig auch schwerer zu verkaufen sind, da die Solarsystemauslegung wesentlich komplexer, aufweniger und teurer werden. Das ist die ganz große Chancen, die deutsche Solarunternehmen jetzt wahr nehmen müssen. Sie sind deutlich näher am Kunden wie ausländische Solarunternehmen. In Deutschland ist es vorbei in dem man nur noch eine PV-Anlage sich aufs Dach montieren lässt und großteils das Geld mit der Solaranlage sehr leicht über Einspeisevergütungen verdient. Entweder man baut sich eine deutlich kleinere Anlage aufs Dach, man versucht mit Batterien den Solarstrom zwischen zu speichern oder man erhöht den Eigenverbrauchstanteil mit einer Wärempumpe, die an eine Solaranlage angeschlossen ist.
Für Eigenverbrauchssysteme mit Batterien sind die Einsparungen durch die vermiedenen Netzbezugskosten der entscheidende Knackpunkt und deshalb heißt es möglichst viel des erzeugten Solarstroms selbst zu nutzen, um so den Eigenverbauchsanteil deutlich zu erhöhen. Damit müssen einige Varianten, je nach Größe des Haushaltes, an Eigenverbrauchssysteme angeboten werden mit z.B. 3 kWh Li-Batterien bis zu 8 kWh Batterien. Das Unternehmen, das hier nicht mitzieht bzw. mitziehen kann, weil man kein Geld hat bzw. keinen guten Partner hat, der solche Energiemanagementsyteme entwickelt, der ist schneller vom Fenster weg als man denken kann. Bis jetzt hat Centrosolar im kleinen Aufdachanlagengeschäft noch eine sehr gut Stellung und die heißt es zu verteidigen und das wird nur gehen wenn Centrosolar auch demnächst Energiemanagementsyteme anbietet. Da aber Centrosolar in ihrem Kerngeschäft sehr nahe am Kunden ist (sieht man ja auch bei dachintegrierten Solaraufdachanlagen oder ihren kompletten Solarystemen), denke ich, dass sie sich den neuen Gegebenheiten sehr gut anpassen können. Alleine mit der von Centrosolar angebotenen Wärmepumpe, um so den Eigenverbrauch zu erhöhen, wird es wohl mittelfristig nicht gehen. |