"Nun werden die potenziellen Kunden restrukturiert Die Cash Life AG wird Lebensversicherungs-Policen künftig erst ab einem Mindestrückkaufswert von 10.000 Euro statt bisher 5.000 Euro ankaufen. Das teilt der im vergangenen Geschäftsjahr wirtschaftlich weniger erfolgreiche Pionier am deutschen Lebensversicherungs-Zweitmarkt in einer Pressemitteilung mit. Am zweiten Ankaufskriterium, nämlich der maximalen Restlaufzeit der Police von 15 Jahren, ändere sich dagegen nichts Die Maßnahme wird von Frank Alexander de Boer, dem Cash Life-Vorstandsvorsitzenden, explizit in den Rahmen der neuen Geschäftsausrichtung eingeordnet. Die hat bisher bereits Führungskräfte Mitarbeiter und die Geschäftsfelder des Unternehmens betroffen (VersicherungsJournal 21.1.2008 und 28.1.2008). Nun nimmt der neue Chef, der nach dem Ergebnisrückgang des börsennotierten Unternehmens im Geschäftsjahr 2007 geholt wurde (VersicherungsJournal 23.10.2007), offenbar auch die Ausgestaltung der Produkte im Kerngeschäftsfeld des Policenaufkäufers genauer unter die Lupe. „Ressourcen setzen wir künftig dort ein, wo sie den Kunden und uns einen Mehrwert bieten”, lässt er wissen. Anpassung an die Wettbewerber Kapitalbildende Lebensversicherungs-Policen sowie Rentenversicherungen mit Kapitalwahlrecht, die einen Rückkaufswert von weniger als 10.000 Euro haben, zählen aus seiner Sicht nicht dazu. Damit, stellt er fest, befinde sich Cash Life übrigens weitgehend im Einklang mit den Einschätzungen der Wettbewerber. In der Praxis sei festgestellt worden, dass die meisten der kleineren Policen aus unterschiedlichen Gründen ohnehin nicht angekauft werden konnten. Die Verdoppelung des Mindestrückkaufswert als Voraussetzung für einen Ankauf erspare damit den Kunden, den Partnern im Vertrieb und bei den Versicherern sowie natürlich vor allem auch der Cash Life unnötigen Zeit- und Kostenaufwand. Policendarlehen als Alternative Als Alternative bietet de Boer trennungswilligen Inhabern von Kapitallebens-Versicherungen mit dem bisher geltenden Mindestrückkaufswert von 5.000 Euro die Möglichkeit eines Policendarlehens an. Diese Lösung zur Verflüssigung von Kapital, das in einer Lebensversicherung gebunden ist, hat Cash Life vor einiger Zeit in ihre Angebotspalette aufgenommen (VersicherungsJournal 3.11.2006). Ob das die Inhaber solcher Policen wirklich tröstet, scheint allerdings fraglich. Deren Zahl und Verkaufswilligkeit könnte, wie der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen e.V. (BVZL) just mitgeteilte hatte, in den nächsten Monaten stark ansteigen (VersicherungsJournal 20.2.2008). Das wegen des in diesem Jahr letztmals möglichen steuerfreien Verkaufs von Kapitallebens-Versicherungen mit weniger als zwölf Jahren Laufzeit. " Reinhold Müller |