Sehr geehrter Herr xxxxx !
....Fakt ist jedenfalls, dass bei CANCOM weder Insolvenz droht oder auch nur im entferntesten Liquiditätsengpässe vorhanden .Vielmehr ist es so, dass wir dank gezielter Kosteneinsparungen innerhalb der letzten Monate selbst eine mehrjährige Konjunkturdelle problemlos überstehen könnten. Dass unser Geschäft momentan margenschwächer ist, entspricht schon der Wahrheit. Es handelt sich dabei aber um ein typisches Phänomen innerhalb einer Bereinigungsphase. Und diese ist voll im Gange! Derzeit scheiden praktisch täglich größere und kleinere Mitbewerber im IT-Bereich aus. Die Folge: Der Zugewinn von Marktanteilen, weniger Wettbewerb unter den verbliebenen Marktteilnehmern und letztenendes verbesserte Margen. Dieses "Spiel" hat sich in der Vergangenheit schon zigfach wiederholt! Als Unternehmen genügt es nun mal nicht nur im "jetzt und hier" zu leben. Vielmehr geht es darum, die Stellung des Unternehmens nachhaltig zu verbessern. Wir haben in den vergangenen Monaten intensivst und wie ich meine erfolgreich daran gearbeitet, um von einem bevorstehenden Aufschwung überproportional profitieren zu können. Dies läßt sich übrigens auch leicht darlegen: bis zu einem Umsatzanstieg von 20% (ausgehend vom jetzigen Niveau) erhöhen sich unsere Fixkosten praktisch nicht. Einzig und alleine die variablen Kosten steigen proportional zum Umsatz (vor allem Versandkosten). D.h., die mit dem zusätzlichen Umsatz erwirtschaftete Rohmarge (im Schnitt ca. 10% vom Umsatz) ist zum größten Teil ergebniswirksam. Und nach Gesprächen mit unseren Kunden (diese wollen ihre IT-Budgets im nächsten Jahr meist deutlich erhöhen) ist ein organisches Wachstum von rund 20% in 2003 und damit eine Umsatzrendite von 3% durchaus realistisch. Man scheint bei den Kommentaren zu CANCOM vergessen zu haben, dass die Börse hauptsächlich von den Aussichten der Unternehmen lebt. Schließlich interessiert bei einem Aktieninvestment vor allem, wie sich das Unternehmen in der Zukunft entwickeln wird. Rüstungsaktien werden z.B. derzeit empfohlen, weil die Rüstungsbudgets in den nächsten Jahren erhöht werden sollen, Goldminenaktien werden empfohlen, weil der Goldpreis weiter steigen soll, Euro-Calls werden empfohlen, weil der Euro längerfristig weiter steigen soll... Ihre Entscheidung CANCOM-Aktien zu kaufen, war meiner Ansicht nach richtig! Ich werde es Ihnen übrigens gleich tun und in den nächsten Tagen nachkaufen! Denn auf Sicht von einem Jahr wird sich ein derzeitiges Investment in CANCOM mit Sicherheit lohnen! Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr XXXX,
ich kenne natürlich die Kommentare von WO Dazu kann ich nur sagen: ein Jahr besteht bekanntlich aus vier Quartalen und nicht aus ein oder zwei Quartalen. Und in der IT-Branche und auch bei CANCOM ist es nun mal üblich, dass die ersten beiden Quartale die umsatzschwächeren sind, während das dritte und vor allem das vierte Quartal deutlich stärkere Umsätze aufweisen. Dies war übrigens selbst im konjunktur- und terrorgeplagten Jahr 2001 so. Früher, als Unternehmen nur ihre Jahreszahlen melden mussten, interessierte nur das Jahresergebnis, nicht aber das Ergebnis der einzelnen Monate oder Quartale. Aufgrund der erzielten Ergebnisse des 1. und des 2. Quartals lässt sich auf jeden Fall sehr gut hochrechnen, wie das Jahresergebnis bei CANCOM in etwa ausfallen wird (vorausgesetzt, die Konjunktur verläuft normal weiter). Und derzeit sieht es eben sehr stark nach ca. 300 Mio. Euro Umsatz bei deutlich positivem Ergebnis aus. Für nächstes Jahr dürfte es übrigens aus momentaner Sicht noch deutlich besser aussehen.
Wenn man als Investor nicht damit leben kann, dass Unternehmen in schwächeren Konjunkturphasen über kurze Zeit Verluste machen, dann muss man sich wohl oder übel vom Aktienmarkt fernhalten (Denn ein solches Risiko besteht selbst bei konservativen Werten wie DaimlerChrysler, Commerzbank, Bayer usw.).
Ich kann auch gut verstehen, dass das Vertrauen in Unternehmen und deren Kennzahlen zur Zeit sehr eingeschränkt ist. Wem soll man denn noch vertrauen können, wenn selbst renommierte Firmen offenbar bei ihren Abschlüssen betrogen haben! Und natürlich habe ich auch Geld verloren, da ich im Neuen Markt investiert war und bin. Man kann auch zurecht sauer auf die Herren Schnabel und Co. mit ihren "seriösen Versprechungen" sauer sein. Dann aber schier allen Unternehmen am Neuen Markt Pleitegerüchte anzukreiden, ist auch nicht unbedingt die feine Art.
Bei CANCOM besteht jedenfalls kein Grund zur Sorge! Weder wurden Bilanzen manipuliert, noch bestehen Liquiditätsengpässe o.ä.! Und ich kann es nur nochmals betonen: auch bei mäßiger Konjunkturlage kann CANCOM gut überleben!
Mit freundlichen Grüßen
Armin Blohmann
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