Einen recht interessanten Artikel gibt es bei solarpvinvestor.com mit einem Rückblick auf die Q1-Zahlen der China-Solaris und einer Q2-Prognose für Jinko, Yingli, Canadian Solar, JA Solar, Hanwha SolarOne, Trina Solar und Renesola. Dieser Artikel gibt auch einen recht übersichtlichen Profitabilitätsüberblick über die erwähnten China-Solaris. Hier der Link dazu:
http://solarpvinvestor.com/spvi-news/...for-us-listed-solar-companies ("Q2 Profitability Check for US-listed Solar Companies - See more at: http://solarpvinvestor.com/spvi-news/...panies#sthash.Fgj8vswf.dpuf")
solarpvinvestor schätzt anhand der Modulabsatzprognose von 450 bis 470 MW (+ 66% gg. Q1) einen Jinko Q2-Umsatz von 267 Mio. $ (Q1: 187 Mio. $). Die Bruttomarge soll gg. Q1 um 2,3% auf 15% steigen mit der Annahme, dass der durchschnittliche Modulverkaufspreis gg. Q1 um 5% steigen wird (von 0,595 auf 0,625 $/W). Damit würde Jinko in Q2 einen Bruttogewinn von 41 Mio. $ erzielen (Q1: 23,8 Mio. $), was ein positives EBIT von 14 Mio. $ ergeben würde (Q1: - 2,8 Mio. $). Das würde laut solarpvinvestor Jinko ohne Berücksichtigung auf Währungsverluste/gewinne einen Nettoverlust von rd. 10 Mio. $ ergeben.
Nach der solarpvinvestor-Analyse würde kein China-Solaris in Q2 auf Nettobasis schwarze Zahlen schreiben.
So ganz kann ich mich mit dieser solarpvinvestor-Analyse nicht anfreunden, da mir die Jinko-Umsatzschätzung etwas zu niedrig erscheint. Es könnte sein, dass nur die Modulumsätze damit drin sind und die Wafer- und Zellumsätze nicht berücksichtigt wurden. Die lagen in Q1 bei 12 Mio. $ und die Frage wird dazu noch sein ob Jinko in Q2 Projektumsätze ausweisen wird. Meine Q2-Prognose (Posting vom 9,6.) beruht auf einen Modulumsatz von 270 Mio. $ (wäre ja in etwa identisch mit solarpvinvestor), einem Wafer/Zellumsatz von 17 Mio. $ (Q1: 13 Mio. $) und auf Projektumsätze von 10 Mio. $ (Q1: 0 Mio. $).
Hier nochmal meine Q2-Prognose, die aber beim Finanzergebnis nur die Zinszahlungen mit einbezieht (9 Mo. $) und somit eventuelle Währungsverluste (Q1: - 7,8 Mio. $), Veränderungen des Zeitwertes der Wandelanleihe bzw. deren Capped-Call-Optionen (Q1: - 7,6 Mio. $) und Veränderung der Terminkontraktzeitwerte (Q1: + 2,4 Mio. $) komplett außen vor lässt, da diese Werte von einem Außenstehenden so gut wie nicht eingeschätzt werden können.
Meine Q2 Prognoserechnung vom 9.6:
Gesamtumsatz: 297 Mio. $ Bruttomarge: 13% (Produktionskosten wie in Q1 und ASP-Preise + 2%) Bruttogewinn: 38,6 Mo. $ (EBITA: 25,4 Mo. $ (Abschreibungen von rd. 0,03 $/W) ) EBIT: 11, 6 Mio. $ (operative Kosten von 27 Mio. $) EBT: 2,6 Mio. $ (Zinsaufwendungen: 9 Mio. $) Nettoausweis: 2,1 Mio. $ (Steuerquote: 18%)
Da Jinko in den letzten Quartalen immer nicht liquiditätswirksame Abschreibungen auf ihre Capped-Call-Optionen auf die 2016er Wandelanleihe im Finanzergebnis ausgewiesen hat (im Schnitt so 7 Mio. $), kann man davon ausgehen, dass in meiner Q2-Schätzung auch ein Nettoverlust hinten raus kommen wird von um die 5 Mio. $. Auf der Währungsseite könnte jedoch ein (kleines) Plus im Finanzergebnis in Q2 stehen, da sich der Yuan in Q2 gegenüber dem Euro in einem kleinem Spread zwischen 7,90 bis 8,15 bewegte (Q1 zwischen 7,95 bis 8,50) und der Q1-Endkurs bei 7,95 lag und aktuell bei 8,02. Ähnlich verhält es sich mit dem Währungspaar EURO/US-Dollar. Große Unbekannte dabei ist wie Jinko den Yen hedgen wird, denn in Q2 werden wohl so 10 bis 15% an Umsatz in Japan generiert werden.
Die Analystenprognosen geben leider nicht viel her, da Jinko nur von einem Analystenhaus gecovert wird. Die Q2-Analystenschätzung liegt bei einem Umsatz von 299 Mio. $ und einem Nettoverlust von 1,6 Mio. $ (EPS: - 0,07 $).
Man kann wirklich sehr sehr gespannt sein auf das Q2-Ergebnis und ich bin absolut der Meinung, dass Jinko richtig gute, überraschend gute Q2-Zahlen abliefern wird. Die globale Nachfrage ist aktuell schon mehr als gut bis auf Europa, die globalen Modulpreise sind sehr stabil und die Rohstoffkosten wie Polysilizium und Silber sind nach wie vor einem sehr niedrigen Preisniveau.
Jinko wird in Q2 höhere Modulpreise erzielen schon alleine deshalb weil man in Q2 in den hochpreisigen Japanmarkt gute Absatzmengen liefern wird (ca. 50 MW) und erste Südafrikalieferungen anstehen (ca. 25 MW) und auch in diesem Markt sind die Modulpreise höher wie China oder Europa. Zudem könnte Jinko mit ihrem Projektgeschäft noch einen Joker in Q2 herausziehen, denn immerhin hat Jinko Projektassets von 99,7 Mio. $ bilanziert und rd. 100 MW an eigenen Solarkraftwerken waren in Q1 im Bau, davon 30 MW so gut wie fertig. |