HANDELSBLATT, Mittwoch, 11. Juni 2008, 09:06 Uhr Marktbericht Frankfurt
Ölpreis fällt deutlich – Dax steigt
Gestützt von positiven Vorgaben aus den USA und Japan dürfte der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch gut behauptet in den Handel starten. Öl war in Europa deutlich billiger als am Vorabend. Der Euro zog leicht an.
HB FRANKFURT. Der Dax ist am Mittwoch mit leichten Kursgewinnen in den Handel gestartet und 0,2 Prozent auf 6 790 Zähler gewonnen.
Der Preis je Fass (159 Liter) US-Leichtöl WTI notierte über 132 Dollar, womit er 0,7 Prozent höher als am Vorabend in New York lag. Allerdings hatte der Preis noch zu Handelsschluss in Europa fast die Marke von 138 Dollar erreicht, ehe Verkäufe einsetzten.
Der Euro zog leicht auf 1,5475 Dollar von 1,5450 Dollar zu Handelsschluss in New York an. Der Dollar stieg zum Yen leicht auf 107,70 Yen von 107,40 Yen am Vorabend. Gold notierte bei 870 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) und damit etwas niedriger als zuletzt in New York.
Der Future auf den Dow Jones stand am Morgen 37 Punkte über dem Niveau vom Xetra-Schluss am Dienstag. Der Nikkei-225-Index schloss in Tokio mit 1,22 Prozent im Plus. Die Agenda sei relativ dünn, sagte der Händler, wobei der Ölbericht aus den USA am Nachmittag Beachtung finden könnte.
» Börsen-Tops und Flops auf einen Blick
Die Titel von Eon stehen im Leitindex mit einem Vorstandsinterview im Blick. Finanzchef Marcus Schenck hofft einem Interview der "Börsen-Zeitung" zufolge auf einen Abschluss des Kaufprozesses von Teilen der Versorger Endesa und Enel bis Ende Juni. Ein Händler wertete die Aussage leicht positiv, da die Zielsetzung des Versorgers direkt vom Abschluss dieses Zukaufes abhänge und bisher ein Closing im dritten Quartal erwartet wurde.
Indes spürt Lufthansa City Center, der Reisebüropartner der Lufthansa, laut Medienberichten derzeit keine Abschwächung des deutschen Reisemarktes, zumal vor allem der Markt für Geschäftsreisen weiter zulege.
Im MDax könnten Hochtief mit einem neuen Auftrag für die Tochter Leighton auf Nachfrage treffen. Medienberichten zufolge führt diese ein Konsortium an, das eine Umgehungsstraße für die australische Stadt Bellina bauen soll. "Wieder einmal ein großer Auftrag für Leighton", zeigte sich ein Händler erfreut. Die Nachricht könnte ihm zufolge den Kurs der Hochtief-Papiere leicht stützen.
Darüber hinaus werden die Papiere von Pro Sieben Sat Eins Media ex Dividende gehandelt. Der TV-Konzern schüttet nach der Hauptversammlung am Vortag 1,25 Euro je Aktie aus. Vertreter von Kleinaktionären hatten Management und Großaktionäre des TV-Konzerns am Dienstag wegen der geplanten Dividendenzahlung heftig unter Beschuss genommen. Angesichts einer Verschuldung von 3,4 Mrd. Euro durch die Übernahme der Senderkette SBS im vergangenen Jahr sei die Dividende zu hoch, kritisierten die Redner am Dienstag in der Hauptversammlung des Unternehmens. Beim Vortagesschluss von 8,80 Euro errechnet sich eine Dividendenrendite von 14,20 Prozent.
Angesichts der überschaubaren Nachrichtenlage könnten auch Analystenkommentare für Bewegung sorgen. Im Fokus steht dabei etwa der Gesundheitskonzern Fresenius Medical Care . Während HSBC die Bewertung der Titel mit "Overweight" aufgenommen hat, haben die Experten der UBS ihre Einschätzung von "Buy" auf "Neutral" gesenkt. Kurzfristig jedoch empfehlen auch sie die Titel zum Kauf.
Auch Deutsche Bank-Papiere sollten beobachtet werden. Laut Börsianern hat Morgan Stanley das Kursziel für die Titel des Branchenprimus von 87 auf 79 Euro reduziert.
Dow, Dax und Co.
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