Die Konjunkturdaten waren in den letzten Wochen außerordentlich gut, jedoch beim Immobilienmarkt ist noch keine Entspannung zu erkennen. Hier dürfte sich der Trend nach unten weiter fortsetzen, da einerseits die Kreditrestriktionen weiter verschärft werden und zweitens die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sich immer mehr verdüstern.
Am Freitag kommen die Arbeitsmarktdaten aus den USA und die könnten sehr schlecht ausfallen, da die Entlassungswelle bei den US-Unternehmen weiter anhält.
Einen wahren Schock dürften die Investoren erleiden wenn am 10. Juni Lehman Brothers den Geschäftsverlauf für das 2. Quartal bekannt gibt. Die Umsätze in der Finanzsparte sind regelrecht weggebrochen und damit dürfte die Finanzkrise in die Phase 2 übergehen.
Vermutlich wird am Dienstag das wahre Ausmaß der Kreditkrise ans Tageslicht kommen, wenn Lehman die Kreditpapiere an den Marktwert anpassen muss. Die Bewertungen werden katastrophal sein und es wird sich herausstellen, dass die bisher angenommen Abschreibungen bei weitem noch nicht ausreichen.
Allein bei der Deutschen Bank tummeln sich 87 Mrd. Euro an faulen Krediten die zu mind. mit 30 Prozent wenn nicht sogar mit mehr als 50 Prozent abgeschrieben werden müssen. Dass dann das Eigenkapital aufgezehrt ist, dürfte klar sein und damit würde die größte deutsche Bank vor dem Konkurs stehen. Ein Horrorszenario welches aber nicht auszuschließen ist. Vll. tritt es noch nicht heute ein, jedoch spätestens im Herbst muss „tabula rasa“ gemacht werden, weil dann die Wirtschaftsprüfer gezwungen sind die Level 3 Assets zu bewerten, ansonsten würden sie sich strafbar machen!
Nun stellt sich die Frage wie viel müssen die anderen Institute auch abschreiben bzw. haben sie noch genug Eigenkapital?
Seht euch auch die aktuelle Situation am spanischen Hypothekenmarkt an, die Anträge brechen dramatisch ein und dies wird katastrophale Auswirkungen auf die spanische Wirtschaft haben. Der Zusammenbruch einer spanischen Bank steht unmittelbar bevor. Big Pictures
Die sich nun ausweitende Kreditkrise wird die Weltwirtschaft deutlich abschwächen und mein Rezesssionsszenario dürfte nun Wirklichkeit werden. Bei den US-Bruttoinlandsproduktzahlen wurden die guten Werte nur aufgrund des sich erhöhten Lagerbestandes erzielt. Bei einem Ende der Rezession befinden sich die Lagerbestandswerte immer auf einem Tiefpunkt, also genau das Gegenteil von heute. Die Konsumenten werden den Gürtel enger schnallen und zu sparen beginnen. In Deutschland zeigt sich dieses Phänomen bereits, denn die Sparquote ist auf 15 Prozent des frei verfügbaren Einkommens gestiegen und in den großen Einkaufszentren tummeln sich zeitweise mehr Personal als Konsumenten.
Beim Ölpreis sollte die geringere Nachfrage zu einem mind. 50 prozentigen Einbruch des Preises am Futuremarkt führen der sich dann auch auf das Heizöl und den Benzinpreis auswirken wird. Eine spürbare Entlastung für die Haushalte also füllen Sie erst im Spätherbst ihren Heizöltank auf.
An der Zinsfront dürfte sich dann auch einiges tun, denn nachdem die Zinsen etwas tiefer notieren, wegen der Rezession, dürfte der Boden bald gefunden sein, denn die „weichen“ Rohstoffe, also die Lebensmittel sollten ihr hohes Niveau behalten. Dies wird die Inflation weiter anheizen und damit die Zinsen wieder nach oben treiben – ein Bondcrash dürfte dann die Folge sein, auch aufgrund der anstehenden Krise bei den US-Treasuries.
Somit sollten wir eine ungünstige Konstellation von Rezession und Inflation erhalten, die für geringere Unternehmensgewinne und höhere Zinsen spricht. Der Spargedanke von den Haushalten wird sich damit verfestigen und den Konsum weiter unter Druck setzen.
Mein Tipp: schieben sie sämtliche kapitalintensive Investitionen bis ins nächste Jahr auf, ich erwarte mir dann deutlich tiefere Preise bei diesen Gütern. Lebensmittel sollten teuer bleiben und vermutlich wird es auch bei uns in Europa zu Engpässen bei einzelnen Produkten kommen.
Heute erscheint der letzte Morgenreport, ab morgen halte ich wieder ein 2-tägiges Seminar und danach bin ich im 14tägigen Urlaub, der nächste Bericht erscheint somit wieder am 23. Juni.
Bis dahin wünsche ich allen meinen Lesern Good Trades und denkt an das Gesetz der Serie: jedes Mal wenn ich längere Zeit auf Reisen war sind die Aktienbörsen eingebrochen, auch diesmal könnte sich die Serie fortsetzen.
Diesmal werden sich neben dem 1000% Put-Opti auf den DAX auch ein Zockeroptionsschein auf den Ölpreis (Megashortspekulation) und ein Optionsschein auf den Goldpreis (Kursexplosion wegen Sicherheitsgedanken) im Depot befinden.
Wie immer noch der Hinweis, dass die genannten Strategien extrem riskant sind und ein Totalverlust, sofern die Aktienmärkte keinen Einbruch erleiden, jederzeit möglich ist! Das Stopp Loss wird eng gesetzt, denn das Volumen an den Märkten ist heuer unüblich niedrig und die Big Boyz sind jederzeit in der Lage die Märkte über die Futures in ihre gewünschte Richtung zu ziehen und damit die Realdaten zu ignorieren, denn die sprechen eindeutig für den Abverkauf.
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