habe hier noch nen interessanten Artikel vom Dax Daily Newsletter.... Was haben die Anleger "gelernt"? von Axel Retz Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser, da hat sie einmal wieder zugeschlagen, die „Ironie des Schicksals". Kaum hatte es Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann zu Wochenbeginn mit seiner Einschätzung der Stabilisierung der Finanzmärkte auf die Titelseite der Financial Times Deutschland geschafft, da traten gestern unschöne neue Daten ans Tageslicht: Der Citigroup, gemessen an der Marktkapitalisierung die größte Bank der Welt, könnten nach einem Bericht des Wall Street Journal im Zusammenhang mit der US-Immobilienkrise Verluste von bis zu 100 Mrd. US-Dollar drohen. Ebenfalls negativ fiel die neue Einschätzung der OECD aus, in der davon ausgegangen wird, dass die USA im zweiten Halbjahr in eine Rezession abtauchen könnte; eine Einschätzung, die ja seit geraumer Zeit auch von Ex-Notenbankchef Alan Greenspan vertreten wird. Jüngste Zahlen des US-Arbeitsmarktes belegen, dass im Immobilien- und Finanzbereich schon ein Jobabbau eingesetzt hat (Die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktdaten für August dürften daher besonders spannend werden). Damit stellt sich die Frage, in welchem Umfang die Marktteilnehmer während der August-Turbulenzen ihre Positionen bereits reduziert haben. Dazu habe ich Ihnen heute zwei interessante Charts abgebildet. Der eine zeigt die Bereitschaft der Anleger, an der Wall Street auf Kredit zu spekulieren. Anleger die das tun, gehen logischerweise davon aus, Gewinne zu erzielen, die oberhalb der für den Kredit fälligen Zinssatzes liegen. Sehen wir uns den Chart an: 
Das spricht für sich: Niemals zuvor in der Geschichte der Wall Street wurden mehr Aktienkäufe auf Pump finanziert als heute, selbst nicht beim Kursexzess der New Economy Ende 1999/Anfang 2000! Von einer Risikoaversion oder auch nur einer vorsichtigen Haltung der Anleger kann daher bis jetzt beim besten Willen nicht die Rede sein. Gut, mag man einwenden: Das sind Kleinanleger, die es nicht besser wissen. Aber sehen wir uns den zweiten Chart an. Er bildet die Barreserven der US-Fonds ab. Hier gilt: Je bullisher die Fondsmanager gestimmt sind, um so geringer sind ihre Barbestände, da sie zur Verfügung stehende Liquidität anlegen. In Zeiten hohen Pessimismus’ hingegen sitzen die Fonds auf hohen Barbeständen. Zum Chart: 
Man mag es kaum glauben: Auch die Barbestände der Fonds haben soeben einen neuen Rekordwert erreicht: Niemals zuvor in der Geschichte waren die geringer als heute, selbst nicht am Hochpunkt der New Economy-Blase! Auch hier zeigt sich also, dass selbst die August-Turbulenzen bis jetzt keinerlei Effekt gehabt haben. Eine Hausse wird in Angst und Skepsis geboren, und sie stirbt in Euphorie und Sorglosigkeit. Was die beiden Charts dazu sagen, brauche ich nicht weiter zu beschreiben. |