Die Nel-Bagholder sind jetzt wohl endgültig die traurigen Helden der Börsencomedy. Vor zwei Jahren haben sie sich noch als „Early Adopter“ gefeiert – „Wasserstoff wird uns reich machen!“. Zwei Jahre später sitzen sie auf ihren 34-Cent-Aktien und hoffen vermutlich, dass der Kurs irgendwann wieder über einen Euro stolpert, während sie langsam begreifen, dass sie kein „Investment“ halten, sondern eine wertlose Erinnerung an schlechte Entscheidungen.
Der Kursverlauf der letzten zwei Jahre ist so steil bergab gegangen, dass die Nel-Bagholder wahrscheinlich mehr Höhen und Tiefen in ihrer Gefühlswelt haben als der Kurs je sehen wird. Erst Euphorie, dann Frustration, und jetzt pure Verzweiflung. Sie checken täglich ihre Depots, in der Hoffnung, dass die Anzeige kaputt ist. Aber die 34 Cent sind echt. Manche träumen wahrscheinlich schon davon, ihre Aktien als dekoratives Klopapier zu nutzen. So wie der Kurs aussieht, wäre das vielleicht die einzige sinnvolle Anwendung, die ihnen noch bleibt.
Und während alle anderen längst ausgestiegen sind, halten sie tapfer an ihren „Zukunftsaktien“ fest – als wären sie Kapitäne auf der Titanic, nur ohne Eisberg, sondern mit Wasserstoff, der sie Stück für Stück in den finanziellen Abgrund zieht.
Schon geil dabei zuzusehen. Steinhoff 2.0 quasi. Auch was die "Investoren" betrifft. |