Hallo alle, mir kam ein Gedanke, der die Sinnhaftigkeit von procolon 1.0/2.0 ein wenig in Mitleidenschaft zieht:
Die Empfehlung ist colonoscopy alle 5 Jahre, richtig?
Procolon muss auf Grund der schlechteren sensitivity jedes Jahr gemacht werden, damit ein Vorteil entsteht.
Auf fünf Jahres Sicht ist die Wahrscheinlichkeit, sich aufgrund procolons specificity von 80% einer colonoscopy unterziehen zu müssen bei 67% (=1-0.8^5).
Finde ich irgendwie problematisch. Vermutlich würde man sich anschließend ja weiter jährlich mit procolon testen lassen, anstatt fünf Jahre zu warten? - man ist schließlich im jährlichen screening Rhythmus und fühlt sich nach einem positiven Ergebnis eher als Risikokandidat. Wenn dem so wäre und man nach der colonoscopy mit den jährlichen procolon Tests nicht pausiert, werden aufgrund der specificity von 80% auf die gesamte Testgruppe bezogen pro fünf Jahre eine extra colonoscopy durchgeführt - bei manchen mehrere, bei manchen keine, im Schnitt eine pro Person und fünf Jahre.
Unter diesen Voraussetzungen ist das screening mit procolon dann für die CMS ein reiner Mehraufwand, die Zahl der colonoscopies ist genau so hoch als wie wenn jeder einmal in fünf Jahren sich einer unterzieht, plus die Kosten für den procolon Test on top.
Für den Patienten bietet procolon dann auch keinen Mehrwert. Wenn man sich im Schnitt einer colonoscopy innerhalb von fünf Jahren unterziehen muss aufgrund der specificity (mal zwei, mal keine).
Für den Fall, dass man nach procolon positiv getestet, colonoscopy negativ getestet, anschließend fünf Jahre pausiert, wäre es Mal interessant zu berechnen in wie vielen Jahren man procolon durchführt und in wie vielen Jahren man sich in der nach-negativ-colonoscopy Testpause befindet. |