Nicht der DAX ist wichtig und entscheidend, sondern die drei großen US-Indizes geben den Takt an und am Freitag hat der S&P 500 charttechnisch ganz klar ein Shortsignal geliefert indem er seinen sehr wichtigen horizontalen Widerstand nicht halten konnte bei 2.021 (Zwischentief vom November) und somit wurde charttechnisch ein Doppeltopp gebildet.
Übrigens hatten wir genau vor einem Jahr ein ganz ähnliches Szenario an der Börse, denn damals drehte nach einer Rally von rd. 20% in der ersten Dezember-Hälfte die Stimmung (der DAX z.B. büßte damals um gut 8% ein) und ab der Monatsmitte nach der FED-Sitzung setzte eine Erholung ein, die dann schließlich der Ausgangspunkt für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung war.
Die beiden anderen großen US-Indizes, der Dow Jones und der Nasdaq 100, haben jedoch ihre Zwischentiefs vom November noch nicht unterboden und somit kam es bei diesen beiden wichtigen US-Indizes noch nicht zu einer Vollendung des Doppeltopps wie beim S&P 500 am Freitag.
Beim Dow Jones liegt diese sehr wichtige Marke bei 17.210 und beim Nasdaq 100 bei 4.487. Der Dow Jones ging mit 17.265 ins Wochenende und somit sehr sehr nahe an seiner Schlüsselmarke. Sind ja gerade mal noch 0,3% bis dahin. Der Dow Jones Future hat sich heute aber etwas weiter abgesetzt von seiner Schlüsselmarke. Auch der Nasdaq 100 ging am Wochenende ganz nahe (noch 1,1%) an seiner Schlüsselmarke mit 4.537 ins Wochenende. Sehr interessant ist beim Nasdaq 100, dass der sogar noch über seiner 200-Tageslinie liegt (4.461 Punkte) und die liegt nur ganz knapp unter seiner Schlüsselmarke von 4.487.
Guter Rat ist teuer in der aktuellen Fase. Ist der S&P 500 den beiden anderen großen US-indizes nur vorausgeeilt oder war das Unterschreiten des sehr signifikanten Supportwiderstandes von 2.021 lediglich der Nervosität vor dem Wochenende und dem deutlich gefallen Ölpreis geschuldet. Wir werden es in dieser Woche erleben, denn es gibt zwei ganz wichtige Termine, am Mittwoch die FED-Sitzung und am Freitag steht der Hexensabbat an den Terminmärkten an. Was man in der letzten Woche aber eindeutig erkennen konnte es gab eine Flucht in europäische Anleihen durch die Euro-Aufwertung.
Es dürfte ja mittlerweile abgemachte Sache sein, dass die FED die erste Leitzinsanhebung seit Juni 2006 am Mittwoch ankündigen wird. Bis jetzt geht der Finanzmarkt davon aus, dass die Zinsen im kommenden Jahr nur marginal weiter angehoben werden und da wird es daauf ankommen was Yellen dazu sagen wird und vor allem wie der Finanzmarkt die Yellen-Worte interpretieren wird. Da die Inflation in den USA wie auch in Europa sehr niedrig ist dürfte es wohl so gut wie abgemachte Sache sein, dass es zu einer sehr langsamen Straffung der Geldpolitik im kommenden Jahr in den USA kommen wird und das auch Yellen so kommunizieren wird. |