Burger-Brater in der Krise

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 18.12.02 12:59
eröffnet am: 18.12.02 12:59 von: besserfan Anzahl Beiträge: 1
neuester Beitrag: 18.12.02 12:59 von: besserfan Leser gesamt: 695
davon Heute: 3
bewertet mit 0 Sternen

18.12.02 12:59

192 Postings, 7808 Tage besserfanBurger-Brater in der Krise

McDonalds leidet unter hausgemachten Problemen und der Branchenkrise. Erstmals seit dem Börsengang schreibt das Unternehmen rote Zahlen.

Appetit macht die Mc-Donalds-Aktie den Anlegern zurzeit kaum. Am Dienstag mussten die Konzernbosse einräumen, das sie für das laufende Quartal mit einem Verlust zwischen fünf bis sechs US-Cents pro Aktie rechnen. Seit dem Börsengang des Fast-Food-Riesen 1965 hat es das noch nicht gegeben.

Das McDonalds-Papier rauschte daraufhin in den Keller und notierte am Dienstag zu Börsenschluss mit 15,99 US-Dollar pro Aktie. Vor drei Jahren waren die Anteile noch 46 Dollar wert.

Die Krise bei McDonalds scheint in erster Linie hausgemacht: Vor allem die Strategie des expansiven Wachstums habe dem Unternehmen geschadet, meinen Branchenkenner. Mitte der Neunziger Jahre expandierte McDonalds massiv — fallenden Umsätzen zum Trotz. Im Rekordjahr 1996 öffneten weltweit täglich sechs neue McDonalds Restaurants ihre Türen.

Hohe Restrukturierungskosten

„Das Unternehmen hat seinen Fokus verloren und mit dieser Strategie einen Flop gelandet“, sagte der Analyst Dougals Christopher zur Washington Post.

Wegen des extremen Wachstums konnte sich der Konzern immer weniger um die einzelnen Filialen, zum Großteil werden diese nach dem Franchise-Prinzip geführt, kümmern. Die Folge: Sauberkeit und Effizienz litten.

Nun muss der Konzern für die Schließung unrentabler Filialen mit hohen Umstruktierungkosten zurecht kommen.

Auch Mitbewerber leiden unter der Krise

Wohl nur ein kleiner Trost ist den McDonalds-Bossen, dass auch die Mitbewerber unter der Krise auf dem Fast-Food-Markt leiden. So wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass der britische Spirituosen- und Getränkekonzern Diageo den Branchen-Zweiten Burger King an einen US-Investmentfonds verkauft. Das Geschäft kam nur durch einen Preisnachlass von fast einer Milliarde Dollar zustande.

Auch Wendy’s, in den USA die Nummer drei unter den Fast-Food-Ketten, hat an der Branchen-Krise zu knapsen. Zum zweiten Mal in Folge hat das Unternehmen seine Gewinnerwartungen für ein Quartal zurück geschraubt.

Vor allem in den USA liefern sich die Branchenführer einen heftigen Preiskrieg. Mit einer 20-Millionen-Dollar teuren Werbekampagne lancierte McDonalds in den Vereinigten Staaten gerade sein so genanntes 1-Dollar-Menü, um endlich mit den Mitbewerbern Burger King und Wendy`s gleichzuziehen. Doch der harte Wettbewerb treibt die Kosten und drückt auf die Gewinne.

McDonalds holt Rentner als Konzern-Chef

Außerdem macht den klassischen Hamburger-Bratern der Trend zu neuem Fast-Food zu schaffen. Mexikanisches Essen oder Bäckerei-Ketten und Coffee-Shops graben den Burger-Bratern die Kundschaft ab.

Bei McDonalds hat man sich in der Krise wieder auf die traditionellen Konzernwerte besonnen: Der bisherige Unternehmens-Führer Jack Greenberg gibt sein Amt zum Jahresende ab. Und zwar an James Cantalupo, einem McDonalds-Veteran, den man dafür aus der Rente zurück holte.  Quelle (sueddeutsche.de)  

   Antwort einfügen - nach oben