Bürokratie ohne Sinn - Ein Land im Würgegriff

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neuester Beitrag: 24.03.04 17:14
eröffnet am: 19.03.04 12:15 von: ALDY Anzahl Beiträge: 10
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1715 Postings, 7755 Tage ALDYBürokratie ohne Sinn - Ein Land im Würgegriff

Frontal21
Bürokratie ohne Sinn - Ein Land im Würgegriff

Nahezu im Stunden-Takt vermehren sich in Deutschland Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Ausführungsbestimmungen.
Wie viele es davon in unserem Land mittlerweile gibt, kann niemand so genau sagen. Unter diesem Wust an Bürokratie leiden nicht nur Behörden und Beamte, sondern vor allem die kleineren Unternehmen.
Wer plant, sich eine neue Existenz aufzubauen, kann schon mal im Dickicht der Bürokratie hängenbleiben.

von Hans Koberstein, 16.09.2003


Till Casper ist der Chef einer Gießerei mit 90 Mitarbeitern. Der erfolgreiche Unternehmer sieht sich im Würgegriff einer sinnlosen Bürokratie.


Meldepflicht - und kein Ende in Sicht

Für Frontal21 zählt er nur einige der bürokratischen Meldepflichten seines Betriebes auf: "Monatsberichte für Betriebe im verarbeitenden Gewerbe, Gussberichte für Eisen, Stahl und Tempergießereien, vierteljährliche Produktionserhebung für Betriebe im verarbeitenden Gewerbe, vierteljährliche Verdiensterhebung für Arbeiter und Angestellte in Betrieben im verarbeitenden Gewerbe, Jahresverdiensterhebung im produzierenden Gewerbe, im Handel, bei Kreditinstituten und im Versicherungsgewerbe, Arbeitskostenerhebung im produzierenden Gewerbe, Handel und Dienstleistungsbereich." Seine Aufzählung will gar kein Ende mehr nehmen.


Erfahrungen mit Bürokratie hat auch Karsten Berning gemacht. Er hat in Berlin eine Bäckereifiliale eröffnet. Und das war gar nicht so einfach, erzählt er uns: "Um eine Filiale zu eröffnen, muss man eine Menge Sachen beachten. Das fängt an mit der Ladentheke an. Die muss eine gewisse Höhe haben und einen gewissen Abstand zum Kunden, damit ein Kunde nicht ohne Weiteres dahinter greifen kann, um sich Ware herauszugreifen oder Ware anzufassen. Da muss ein Spuckschutz da stehen, wenn Ware auf dem Tresen steht, damit ein Kunde nicht dagegen spucken oder dagegen husten kann. Der Boden muss eine gewisse Rutschfestigkeit haben."
 

Antrag nach Vorschrift

Vorschriftenwut regelt jede Kleinigkeit. Bis die Filiale schließlich öffnen konnte, vergingen mehrere Monate. Die Behörde verlangte immer neue Unterlagen, schaffte ständig neue Probleme. Berning berichtet über seine Erfahrungen beim Umbau des Ladens: "Im Bereich des Ladeneingangs befindet sich eine Eingangsstufe und die liegt in Schöneberg. Der restliche Bereich des Ladens gehört aber zu Steglitz. Das heißt, hier sind zwei Bezirksämter betroffen, um dies zu genehmigen. Es mussten also zwei Anträge gestellt werden, um diese Stufe zu genehmigen."
 
Damit es schneller geht, gab Berning seine Anträge persönlich bei der Baubehörde ab. Die Sachbearbeiterin schickte seine Unterlagen dann sofort zur Poststelle weiter, damit erst einmal der Posteingangsstempel drauf kommen konnte. Nach mehreren Tagen konnte die Sachbearbeiterin dann endlich den Antrag bearbeiten. Ergebnis: Der Antrag entsprach nicht den Vorschriften, zum Beispiel der Bauplan.
 
 
Bürokratie auf Leinen gedruckt

Berning: "Das Problem bei diesem Bauplan war, er ist im Maßstab 1:20. Alles ist gut zu erkennen. Die Sachbearbeiterin hätte aber gerne einen Bauplan im Maßstab 1:100, das wäre so üblich."
 
Berning zeigt uns den Plan im Maßstab 1:100, den er wunschgemäß an die Sachbearbeiterin beim Bauamt schickte: "Das ist der Bauplan 1:100. Daraufhin haben wir ein Schreiben bekommen, dass der viel zu klein sei, dass darauf nichts zu erkennen sei. Und das, obwohl die Sachbearbeiterin den doch ausdrücklich gewünscht hat. Dann hat sie doch den anderen wieder gekriegt, dass sie einen hat, auf dem sie auch etwas lesen kann. Dann kam die nächste Rückmeldung von der Sachbearbeiterin, dass das Ganze jetzt noch unverwüstlich auf Leinen gedruckt werden müsste, damit es nicht vergilben oder verrotten könne."

Für die Baubehörde ist ein Antrag wie der von Karsten Berning ein ganz normaler Vorgang. Und der dauert so lange, weil das Amt viele Vorschriften und Gesetze beachten muss. Wie viele es sind, das weiß selbst Behördenchef Jürgen Reiser, Leiter der Bauaufsicht beim Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf in Berlin, nicht so genau. Ein Kollege habe mal über 800 Gesetze und Vorschriften gezählt - allein für die Baubehörde, erzählt er uns und zeigt uns die handliche Bauordnung aus den Gründerjahren der Bundesrepublik Deutschland: "1950 haben wir die Bundesrepublik mit dieser Bauordnung aufgebaut. Ein kleiner dünner Band, der beinhaltet auch noch das Planungsrecht. Heute haben wir allein für die Bauordnung ein umfangreiches Werk. Das bedeutet natürlich für die Behörde, für die Mitarbeiter, dass sie viel detaillierter, viel genauer prüfen müssen.


Und auch Wolfgang Elßer leidet unter der Bürokratie. Er lebt mit seiner Familie in dritter Generation auf einem kleinen Bio-Hof bei Schwäbisch Hall. Die Landwirtschaft will er im Nebenerwerb weiterführen. Er will die eigenen Produkte auf dem Hof verkaufen und neue Mitarbeiter einstellen. Er ist bereit zu investieren. Eigentlich wäre er ein Vorzeige-Unternehmer, wenn Elßer die Bürokratie nicht dazwischen käme: "Die Investitionen belaufen sich für Hofladen, Stall und Wohnhaus auf circa 300.000 bis 350.000 Euro, die ich allerdings erst tätigen kann, wenn das Wohnhaus mit dem Hofladen genehmigt wird."
 
 
Keine Ausnahmen

Doch das mit der Genehmigung ist nicht so einfach. Das Landratsamt Schwäbisch-Hall hat den Fall sorgfältig geprüft und festgestellt, dass Wolfgang Elßer weder genügend Tiere noch genügend Land hat. Sein Betrieb ist zu klein, deshalb darf er nicht bauen. Es gibt keine Ausnahme für Elßer, weil er die Landschaft angeblich zersiedelt

Frontal21 fragt bei Werner Iländer vom Landratsamt Schwäbisch-Hall nach. Von ihm erfahren wir: "Es handelt sich um einen sehr kleinen Nebenerwerbsbetrieb mit unter sieben Hektar Fläche. Hier müssen wir nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts einen Antrag ablehnen, weil er bauplanungsrechtlich nicht privilegiert ist nach dem Bundesbaugesetz."

Vorschriften verhindern Investitionen

Frontal21 hakt nach: "Sie verhindern Investitionen und Arbeitsplätze. Halten Sie das für sinnvoll?" Iländer kann dem Vorwurf nicht folgen: "Also, wir müssen geltendes Recht anwenden. Ich glaube nicht, dass man generell sagen kann, dass wir Arbeitsplätze verhindern, wenn man geltendes Baurecht anwendet."
 
Doch genau das passiert. Die Elßers dürfen in den eigenen Hof nicht investieren - mit dramatischen Folgen, wie uns Wolfgang Elßer erklärt: "Das bedeutet für mich, dass die gesamten Investitionen in den Hofladen und in das Wohnhaus hinfällig sind und der Betrieb dann zum Sterben verurteilt ist."
 
 
Der Bürokratie-Beauftragte

Der kleine Bio-Hof wird strikt nach Vorschrift platt gemacht. Apropos Vorschrift - da war doch noch was. Till Casper, Geschäftsführer der Karl Casper KG, zählt immer noch bürokratische Meldepflichten seines Unternehmens auf: "Jährliche Erhebung der laufenden Aufwendungen für den Umweltschutz im produzierenden Gewerbe. Und so könnte ich Ihnen das noch bis heute Abend vorlesen. Und wenn Sie dann noch denken, dass wir in unserem 90-Mann Betrieb nahezu einen Mitarbeiter beschäftigen, der sich ausschließlich mit diesen Meldungen und dem Vollzug beschäftigt, dann sehen Sie, was das für einen mittelständischen Betrieb für einen Aufwand bedeutet."

Die meiste Zeit verbringt der Bürokratie-Beauftragte der Gießerei Wilhelm Kastner damit, Statistiken und Meldungen für verschiedene Behörden zu erstellen. In der Verordnungsflut fällt es ihm schwer, den Überblick zu bewahren: "Das sind sicherlich mehr als 250 Gesetze und Vorschriften, die wir in der täglichen Arbeit zu berücksichtigen haben." Wir wollen wissen, ob er genau weiß, wie viele das sind. Kastner muss passen: "Wie gesagt, sicherlich größer 250. Im Regelfall muss man das einzelne Gesetz täglich abfragen, weil täglich neue Verwaltungsvorschriften zu den Gesetzen erlassen werden."
 
Gewinne fließen in die Bürokratie

Da bleibt keine Zeit, um nach dem Sinn von älteren Vorschriften zu fragen, etwa warum eigentlich die so genannte Betriebsanweisung ausgehängt werden muss, die sowieso keiner liest.


Und weil Politikerbürokraten alles regeln wollen, vermehren sich die Vorschriften von Tag zu Tag. Zu Lasten der Unternehmen. Für die Bürokratie geht bei einer mittelständischen Gießerei ein Drittel des Gewinns drauf, berichtet uns Geschäftsführer Casper: "Das bedeutet für mich, dass ich für dieselbe Summe in unserer Größenordnung immerhin zwei bis drei Leute beschäftigen könnte, beziehungsweise weitere Investitionen in Umweltschutz oder andere notwendige Investitionen tätigen könnte."
 
Wenn doch einmal Geld zum Investieren übrig bleibt, dann schlägt die Bürokratie erneut zu. Die Pforzheimer Gießerei will sich eine moderne Schmelzanlage zulegen. Doch die muss zuerst einmal genehmigt werden. Dann bekommt es der betriebseigene Bürokratiebeauftragte mit zwölf unterschiedlichen Behörden und Ämtern zu tun. Die prüfen fast ein ganzes Jahr lang. Das ist in Deutschland total normal.
 
Aus http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/5/0,1872,2067013,00.html

Gewisse Arbeitsplätze sind ( noch! ) ganz sicher!


Aldy  

19.03.04 12:52

8051 Postings, 8061 Tage RigomaxDas ist das wirkliche Problem unseres Landes.

Natürlich sind die Steuern zu hoch, aber ein paar Prozent zu hohe Steuern sind immer noch leichter zu ertragen als eine ausufernde Bürokratie mit sinnlosen, widersprüchlichen, und Kräfte bindenden Vorschriften.

Dieser Thread sollte genutzt werden, um die besonderen Leistungen unserer Bürokratie mit Einzelbeispielen darzustellen. Ich fang mal an:

Thema: Zollnummer.

Hintergrund: Wer Waren nach außerhalb der EU ausführen will, muss ein umfangreiches Formular ("Einheitspapier") ausfüllen und beim Hauptzollamt abstempeln lassen. U.U. ist auch die Vorführung der Waren notwendig. EU-weit ist seit einiger Zeit eine Zollnummer vorgeschrieben, die der Absender auf dem Einheitspapier angeben muss. Die Zollämter drohen damit, ab 1.1.2004 (ursprünglich schon früher, Termin wird ständig nachgezogen, s.u.) keine Anmeldungen ohne Zollnummer mehr anzunehmen.

Mitte Oktober 2003 haben wir die Erteilung einer Zollnummer beantragt. Dazu muss man ein umfangreiches Formular ausfüllen (A4, ca. 30 Felder). Bis Mitte Januar 2004 war noch keine Antwort eingetroffen. Darufhin haben wir gemahnt. Die Antwort kam innerhalb von etwa einer Woche: Bedauerlicherweise würde die Zuteilung der Zollnummern etwa
*** fünf Monate ***
dauern. Aber die Zollämter würden bis "mindesten 1.7.2004" auch noch ohne Zollnummer abfertigen.

Fünf Monate!  Für die Zuteilung einer Nummer! Ich kann mich noch an die Zuteilung der Umsatzsteueridentifikationsnummer erinnern. Das ging damals auf (ich glaube sogar formlosen) Antrag hin innerhalb von ungefähr einer Woche. Und kann mir irgendjemand erläutern, warum die UStId.Nr. nicht auch als Zollnummer zu gebrauchen wäre? Schließlich identifiziert sie den Betrieb auch eindeutig.

Na immerhin: Die Abfertigung von Zollanmeldungen geht weiterhin ohne Zollnummer. Aber was soll das ganze?

Rigomax  

19.03.04 13:31

1715 Postings, 7755 Tage ALDYEntwickle nicht zuviel Optimismus. Diese Sendung

( übrigens die x. in einer langen, langen Reihe ) war vor einem halben Jahr.

Und der Effekt liegt bei - Null :((
Das wird nix mehr

Aldy  

24.03.04 15:37

1715 Postings, 7755 Tage ALDYBürokratie, Steuern oder Bildungsmisere

Ob Bürokratie, Steuern oder Bildungsmisere - Innovationsbremsen gibt es in Deutschland reichlich
Peter Kirnich


BERLIN, 23. März. Fast 2 200 Gesetze und knapp 47 000 Einzelvorschriften hat ein deutscher Unternehmer heute zu zu beachten. Ohne Hilfe von Experten ist der Paragrafendschungel nicht mehr zu durchdringen. Junge Gründer können immer seltener Kapital auftreiben. Wurde eine Technologie teuer entwickelt, fehlt nicht selten die Risikobereitschaft, sie auch in die Praxis umzusetzen. Die Zahl der Innovationsbremsen in Deutschland ist hoch. Eine kleine Auswahl:

Bürokratie: Allein die Bürokratie kostet jeden mittelständischen Betrieb im Schnitt 46 000 Euro im Jahr; der Zeitaufwand beträgt bei Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten 64 Stunden pro Jahr. Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln ließen sich durch den Abbau bürokratischer Hemmnisse in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Deutschland bis zu 300 000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Monopole: Monopolstrukturen behindern den Wettbewerb und sind deshalb innovationsfeindlich. Noch immer gibt es in Deutschland Märkte (unter anderem Post, Schiene, Telekom, Strom- und Gasversorgung), die offen oder verdeckt monopolisiert sind, wodurch junge, innovative Firmen nicht zum Zuge kommen. Beispiel Schienenverkehr: Dort dominiert die Deutsche Bahn noch immer mit einem Marktanteil von weit über 90 Prozent. Beispiel Briefverkehr: Dort spielt die Deutsche Post noch immer eine maßgebliche Rolle.

Risikoscheu: Innovationen erfordern Experimente. Sie dürfen nicht an Tabus scheitern. Unternehmer müssen sich heute die Freiheit nehmen, Dinge zu denken, zu diskutieren und gegebenenfalls zu realisieren, die sie für Morgen und Übermorgen benötigen. Wer Risiken restlos ausschalten will, stellt die Basis jeder Innovation in Frage. In die Transrapid-Technologie wurden in den vergangenen 30 Jahren Milliarden an Steuergeldern investiert, doch bis heute gibt es noch keine kommerziell betriebene Magnetbahn in Deutschland.

Fachkräfte-Abwanderung: 15 Prozent aller promovierten Naturwissenschaftler verlassen Deutschland. Deutschlands beste Hochschule nimmt international lediglich Platz 48 ein.


Zulassungsverfahren: Innovationsstrategien erfordern Leitvisionen. Die Pharmabranche ist eine der wertschöpfungsintensivsten Branchen. In der Medizintechnik liegt Deutschland vorn, die deutsche Ernährungsforschung findet höchste internationale Beachtung. Doch das deutsche Gesundheitssystem wirkt vielfach innovationsfeindlich, die Pharmabranche verliert durch langjährige Zulassungsverfahren an Boden, die Biotechnologie gewinnt zu mühsam an Akzeptanz. Seit drei Jahren ist zudem die Umsetzung der EU-Biopatentrichtlinie in Deutschland durch die Bundesregierung überfällig.

Staatsausgaben: Gemessen am Durchschnitt in der Europäischen Union müsste die Bundesregierung drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Forschung und Entwicklung investieren, tatsächlich sind es knapp 2,5 Prozent. Dafür wird der Steinkohlebergbau von 2006 bis 2012 mit rund 17 Milliarden Euro subventioniert.

Technologiebarrieren: Der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist unzureichend. Im Jahre 2002 kamen 400 Patentanmeldungen beim Deutschen Patentamt aus Hochschulen. Die neu eingerichteten Patentverwertungsagenturen für die Wissenschaft können hier nur sehr begrenzt Abhilfe schaffen, indem sie Eigenerfindungen der Wissenschaft im Nachhinein vermarkten. Dringender sind Forschungskooperationen und Forschungsaufträge.

Bildungsmisere: Gute Bildung wird immer teurer. Gleichzeitig wird angesichts knapper öffentlicher Mittel auch in diesem Bereich gespart. Die Amortisation von Bildungsinvestitionen, fordern Experten, muss deshalb stärker zu einem Anliegen der Bürger selber werden. Kostenbeiträge der Studenten sollten reguläre Finanzierungsquelle der Hochschulen werden. Allerdings wird die Investition in die Bildung auf lange Zeit auch eine öffentliche Angelegenheit bleiben.

Ausbildungsinhalte: Die Berufsausbildung ist noch all zu oft an Erfordernissen der Vergangenheit anstatt an den Anforderungen von morgen orientiert. Die Berufsbilder müssen weiterentwickelt und dem Strukturwandel angepasst werden.

Kapitalmangel: Deutschland benötigt mehr Unternehmensgründungen, die auch Bestand haben. Dazu sind neben einer guten Vorbereitung der Gründer (Business Plan) ein nicht abschreckendes rechtliches und steuerliches Umfeld und neue Modelle der Risikokapitalfinanzierung nötig. Nur elf Prozent des Beteiligungskapitals von 2,6 Milliarden Euro von Mitgliedsfirmen des Bundesverbands deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften sind an Start-up-Unternehmen gegangen.

Subventionen: Langfristige staatliche Subventionen verzerren den Wettbewerb und blockieren Innovationen. Beispiele sind die Steuerbefreiung von Flugbenzin, die Subventionierung der Steinkohle, Steuerermäßigungen für Schiffs- und Agrardiesel oder auch die Steuerbegünstigung für die Atomwirtschaft durch Rückstellungen. Subventionen und Steuervergünstigungen sollte es nur als Anschub für neue Technologien geben.

Da ists her http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/327243.html

Gibt es hier tatsächlich jemanden, der wirklich glaubt, daß sich da noch mal etwas wenigstens ein klitzekleines Bißchen bewegt??


Aldy
ALdy


 

24.03.04 15:42

42128 Postings, 9390 Tage satyr@ Aldy das sind wir mal endlich einer Meinung.

Das krieg auch sofort einen dicken hals,wenn ich nur das Wort Verwaltung höre.
Und das ist kein Vorurteil,das gründet auf Erlebnisse ,an die ich gar nicht
denken darf sonst wird der Hals Kilometerdick.
Doch wer wird sie abschsaffen?  

24.03.04 15:50

1715 Postings, 7755 Tage ALDYsatyr: Mach mich nicht fertig! Wir einer Meinung?

;))

Ich würde nicht Umziehen, wenn ich ein Fünkchen Hoffnung auf Veränderung hätte. Nee, da bewegt sicht nichts mehr.

Die Mehrheit der Wähler glaubt dem größeren Blender (= Alles wird gut, ganz ohne Opfer Deinerseits ) *kotz*


Aldy    

24.03.04 16:01

4020 Postings, 8056 Tage MD11sag ich doch

"Gibt es hier tatsächlich jemanden, der wirklich glaubt, daß sich da noch mal etwas wenigstens ein klitzekleines Bißchen bewegt??"

Wenn die Banane reif ist, fangt sie zu stinken an und fällt ab (sie bewegt sich doch !).......aber meistens nicht weit vom "Stamm"....darum Bananenrepublik !

Aber um das abzuschaffen, müsste man erst alle Lemminge vergiften........
 

24.03.04 16:36

4420 Postings, 8906 Tage Spitfire33Mache in 3 Jahren Schluß im ö.D. Habe 1 Mill.

Arbeitsplätze bis dahin gesichert.

Nach mir wird es in Deutschland wieder aufwärts gehen. Die deutschen Unternehmer zahlen nur noch Minimallöhne ohne Kündigungsschutz oder besser gleich im Ausland produzieren lassen.

Arbeitslosengeld- hilfe, Sozialhilfe, alles abschaffen. Sollen die Faulenzer sich doch wieder vom Rest der eigenen Sippe ernähren lassen ( sind doch sicher ein paar Unternehmer dabei).

Subventionen, gibt es noch welche ?, werden alle, bis auf eine, gestrichen. So ein Quatsch wie Ost-West- Nord-Südausgleich. Gibt doch  sowieso nur reiche Bundesländer.

Wichtig. Schulgeld bei Milliardären die Kinder mit Lernstörungen haben muß unbedingt beibehalten werden. Wo kommen wir denn sonst hin. Eine doofe Elite ? Undenkbar.

Sieht doch gut für unsere Zukunft aus.  

24.03.04 17:07
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1715 Postings, 7755 Tage ALDYSpitfire: Grundübel aller dieser Wohltaten ist

doch der "Verwaltungskosten"-Zuschlag für diejenigen die an den Fleichtöpfen sitzen.

Wenn zB ein Drittel der Beiträge zur Arbeitslosen-Versicherung für die 90.000 Verwaltungs-Mitarbeiter, 220 Prachtbauten, 350 große Dienstwagen, usw. usw. oder zum Sponsoring der ziemlich erfolglosen Ausbildungs-"Industrie" der Verwaltungsrats-Mitglieder verbrannt werden, dann stellt sich doch schon die Frage: Geht das nicht auch effizienter?

Die Profiteuere des Systems heulen sofort auf und erklären lang und breit weshalb es genau so bleiben muß und ja nicht verändert werden darf.
Die Einzahler wurden über die Jahre mit langsamen, kaum wahrnehmbaren Beitrags-Steigerungen eingelullt. Doch jetzt wird es eben allmählich bewußt, daß es weh tut.

Die Arbeitslosen-Versicherung ist aber nur ein Beispiel für die Auswüchse und Wucherungen der Bürokratie im ganzen öffentlichen Bereich. Es geht über das Gesundheits-Unwesen zu nahezu allen anderen Bereichen weiter.

Radikales Zurückschneiden wäre hier angesagt, aber welcher Politiker wagt es 6 Mio. Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf die Füße zu treten? Keiner, es wäre politischer Selbstmord.
An die Vernunft der Profiteure appelieren? Gibt es nicht, im öD wird nach Vorschrift gearbeitet.

Das wird nur über einen Machtkampf gehen. Und da ist jede Variante die mir so einfällt äußerst unschön

Aldy  

24.03.04 17:14

948 Postings, 7739 Tage ADDYEs werden Werte

erarbeitet, die dann teilweise durch
eine überdimensionierte, sinnlose Verwaltung umverteilt
werden und dann dort versickern.
Aber wer sollte das ändern?  

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