Signalwirkung für die Branche: K+S kann auf neue Kali-Lieferverträge hoffen 02.01.2013, 15:16 Uhr Nach monatelangem Feilschen haben Kali-Produzenten einen Liefervertrag im wichtigen Abnehmerland China unterschrieben. Dieser hat Signalwirkung für die ganze Branche – und könnte dem deutschen Hersteller K+S helfen FrankfurtDurchbruch im monatelangen Feilschen um Düngemittelpreise: Nach zähen Verhandlungen haben die großen nordamerikanischen Produzenten einen neuen Kali-Liefervertrag im wichtigen Abnehmerland China unter Dach und Fach gebracht. Dieser hat Signalwirkung für die gesamte Branche und könnte dem größten deutschen Hersteller K+S Rückenwind verleihen. Experten erwarten zudem bald weitere Abschlüsse in Indien, wo die Verhandlungen zuletzt ebenfalls stockten. China und Indien sind die zwei größten Abnehmerländer für Kalidünger. Der neue China-Kontrakt der amerikanischen Düngemittelkonzerne Potash, Mosaic und Agrium sieht für das erste Halbjahr 2013 die Lieferung von einer Million Tonnen des Pflanzen-Nährstoffs vor. Abnehmer ist die Sinofert Fertilizer Macao Commercial Offshore, teilte die Handelsgesellschaft der drei Produzenten, Canpotex, zum Jahreswechsel mit. Der vereinbarte Preis pro Tonne liege um 70 Dollar niedriger als im vorangegangenen Liefervertrag vom März. Den exakten Preis nannte Canpotex nicht. Noch im März 2011 hatte die Gesellschaft einen Abschluss bei 470 Dollar pro Tonne erzielt. Damit läge der neue Preis nun bei 400 Dollar - ein Abschlag von 15 Prozent. K+S wollte sich zu dem Abschluss der Konkurrenz nicht äußern. Dass nun der lang erwartete Abschluss in China erzielt wurde, ist ein positives Signal für die gesamte Industrie“, sagte ein Brancheninsider. Damit sei voraussichtlich eine Untergrenze für den Kalipreis gefunden worden. Üblicherweise werden in China und Indien die niedrigsten Preise für Kali gezahlt. An den internationalen Spot-Märkten sind die Preise höher. Wegen voller Lager in China und Kürzungen bei den Agrarsubventionen in Indien hatten sich amerikanische und russische Düngemittel-Konzerne dort bislang nicht auf neue Preise einigen können. In der Folge waren zum Ende des dritten Quartals auch die Preise in den Absatzmärkten von K+S unter Druck geraten. Das Kasseler Unternehmen verkauft seine Produkte schwerpunktmäßig in Europa und Lateinamerika. Der Markt für Kali-Düngemittel wird von einer Handvoll Anbietern weltweit kontrolliert. Die großen Hersteller in Nordamerika haben sich in der Handelsgesellschaft Canpotex zusammengeschlossen, in der ehemaligen Sowjetunion haben die Hersteller Uralkali und Belaruskali das Bündnis Belarussian Potash gegründet. Diese Bündnisse handeln für die beteiligten Firmen die Lieferverträge mit großen Abnehmern aus China und Indien aus. An den dabei erzielten Preisen orientieren sich auch Käufer und Produzenten in Europa und anderen Regionen. Erwartet wird, dass Canpotex im ersten Quartal auch in Indien neue Verträge abschließt. Uralkali rechnet nach früheren Angaben damit, dass die Verhandlungen für China im Februar losgehen. Analysten äußerten sich positiv zum Abschluss in China. Der neue Liefervertrag räume einige Unsicherheit hinsichtlich der weiteren globalen Preisentwicklung aus dem Weg, erklärte DZ-Bank-Analyst Heinz Müller. „In der Folge dürfte sich die Nachfrage nach Kali verbessern und die Verhandlungen mit Indien über neue Kali-Verträge beschleunigen.“ Müller rechnet dort mit einem ähnlichen Preisnachlass. Für K+S geht der Analyst in diesem Jahr von Kali-Verkaufspreisen in der Größenordnung von 320 Euro pro Tonne aus http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/...fen/7578460.html |