Doch innerhalb bestimmter US-Kreise gab es auch eine nonkonformistische Ansicht, die besagt, dass die USA ihr Wirtschaftsmodell mithilfe eines "angebotsseitigen", von Technologie angeführten Wunders "neu starten" müssen, um Wachstumsstillstand zu beenden. Zu viele Schulden erdrücken die Wirtschaft und erhalten Zombie-Unternehmen am Leben. Im Jahr 2014 meinte Jared Bernstein, Obamas ehemaliger Volkswirtschaftler, dass der US-Dollar seinen Status als Reservewährung verlieren muss, wenn so ein Neustart jemals stattfinden soll. Er erklärte auch warum:
"Es gibt einige Binsenwahrheiten über die Weltwirtschaft, doch jahrzehntelang war eine davon die Rolle des US-Dollar als weltweite Reservewährung. Es ist ein Kernprinzip der amerikanischen Wirtschaftspolitik. Denn wer hätte es denn nicht gerne, wenn die eigene Währung von ausländischen Banken und Regierungen in Reserve gehalten werden möchte?
Doch neue Recherchen enthüllen, dass das, was einst ein Privileg war, nun eine Last ist, Arbeitsplatzwachstum untergräbt, Bilanz- und Handelsdefizite erhöht und Finanzblasen aufbläst. Um die amerikanische Wirtschaft wieder auf den Weg zu bringen, muss die Regierung ihre Bemühungen unterlassen, den Status des Dollar als Reservewährung aufrechtzuerhalten."
Das ist essentiell die Davos-Neustartlinie. Christine Lagarde rief im selben Jahr zu einem "Neustart" der Geldpolitik auf - und dazu, sich um das träge Wachstum und die Arbeitslosenzahlen zu kümmern.
Und kürzlich gab das U.S. Council on Foreign Relations (CFR) ein Dokument aus mit Namen: It is Time to Abandon Dollar Hegemony. Das ist die Globalistenlinie. Das CFR war Vorläufer der europäischen und Davos-Projekte. Es ist nicht Trumps. Er kämpft darum, Amerika als Sitz der westlichen Macht beizubehalten und nicht, um diese Rolle an Merkels europäisches Projekt - oder China - abzugeben. Warum würde Goldman Sachs also so etwas sagen? Achten Sie genau auf Goldmans Umrahmung: Es ist nicht die Davos-Linie.
"Stattdessen schreibt Currie, dass die zunehmende Abweichung zwischen steigendem Goldpreis und einem schwächeren Dollar "von einer möglichen Veränderung der US-Fed hin zu einer inflationären Tendenz vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen angetrieben wird und zusätzlich durch inländische, politische sowie gesellschaftliche Unsicherheit sowie eine zunehmende Welle COVID-19-Infektionen verschlimmert wird." |