WDH/ROUNDUP: Deutsche Telekom überrascht mit Gewinnanstieg im dritten Quartal
08:55 06.11.08
BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom (Profil) hat ihr Ergebnis dank ihres straffen Sparprogramms im abgelaufenen Quartal überraschend gesteigert. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) legte auf Grund von Kosteneinsparungen um 2,4 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zu, wie der Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Ergebnisrückgang gerechnet. Für das kommende Jahr erwartet der Konzern allerdings erneut nur ein stabiles bis leicht steigendes EBITDA. Die Prognose für das laufende Jahr von rund 19,3 Milliarden Euro wurde bestätigt. Die Aktie lag vorbörslich leicht im Minus, während der Gesamtmarkt noch schwächer erwartet wurde.
Der Umsatz ging unterdessen um 1,5 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro zurück. Hier machten sich erneut der im Vergleich zum Vorjahr immer noch starke Dollar und das starke Pfund bemerkbar. Über die ersten neun Monate hatten Wechselkursveränderungen die Umsätze um rund 1,5 Milliarden Euro gemindert. Die Telekom befindet sich in einer Umbauphase. Insgesamt sollen bis 2010 bis zu 4,7 Milliarden Euro eingespart werden. Bis zum dritten Quartal beliefen sich die Einsparungen aus dem Sparprogramm "Save for Services" auf rund 3,5 Milliarden Euro.
Der bereinigte Überschuss stieg überraschend von 1,06 Milliarden auf 1,2 Milliarden Euro. Hier machten sich der Telekom zufolge niedrigere Abschreibungen und Personalaufwendungen bemerkbar. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten bei EBITDA und Überschuss. Diese hatten mit einem EBITDA von durchschnittlich 5,04 Milliarden Euro und einem Umsatz von 15,67 Milliarden Euro gerechnet. Den bereinigten Überschuss hatten die Experten bei 892 Millionen Euro gesehen.
WETTBEWERB IM FESTNETZGESCHÄFT HÄLT AN - WÄHRUNGSEFFEKTE BELASTEN ERNEUT
Der Telekom macht immer noch der harte Wettbewerb auf dem Heimatmarkt zu schaffen. Die Zahl der Festnetzanschlüsse sank erneut um 574.000. Im DSL-Geschäft konnte die Telekom unterdessen Marktanteile gut machen. Der Anteil von 49 Prozent im dritten Quartal liegt über der Gesamtjahresprognose von 45 Prozent. Die Zahl der DSL-Neukunden von 344.000 entsprach allerdings dem Niveau des Vorquartals.
Auch im Mobilfunkgeschäft schmälerte die Konkurrenz auf dem deutschen Markt den Umsatz. Beim Ergebnistreiber T-Mobile USA machte sich erneut der im Vergleich zum Vorjahr schwache Dollar bemerkbar. Probleme bereitet auch weiterhin die Entwicklung in Großbritannien. Neben dem schwachen Pfund belasteten hier auch Wettbewerb und regulatorische Eingriffe die Entwicklung. Die Umsätze bei der mobilen Datennutzung stiegen in Europa unterdessen um 45,3 Prozent auf 380 Millionen Euro, in den USA legten sie um 27,6 Prozent auf 833 Millionen Dollar zu. Die Telekom setzt auf das mobile Internet als Wachstumsstrategie.
Im Ergebnis der Geschäftskundensparte machte sich vor allem der Verkauf der Media & Broadcast und Active Billing bemerkbar. Ohne diese Umsätze und Wechselkurveränderungen sank der Gesamtumsatz lediglich um 2,2 Prozent. T-Systems befindet sich in einer Umbauphase. Die Tochterfirma wird aufgespalten und 160.000 kleine und mittelständische Kunden wechseln in die Privatkundensparte T-Home unter Führung von Festnetzchef Timotheus Höttges. Bei T-Systems verbleiben 400 Großkunden, zu denen unter anderem Konzerne wie Daimler oder die Deutsche Post gehören. ----------- Dumme Bänker machen immer die gleichen Fehler, schlaue Bänker immer neue. (frei nach Tucholsky )
Wer sein Konto überzogen hat braucht sich um seine Einlagen keine Sorgen machen. :) |