Guten Morgen,
zu den Klagen wurde hier in den letzten Tagen viel geschrieben. Während ich von einigen Foristen Kommentare gelesen habe, dass wir mindestens 5 Jahre mit den Klagen kämpfen werden und andere davon ausgehen, dass morgen oder übermorgen ein Vergleich kommen wird, möchte ich einmal anmerken, dass ich beide Szenarien für unrealistisch halte. Ich gehe von einem Vergleich im Frühjahr 2020 aus, aus folgenden Gründen:
- die ersten Gerichtstermine sind für Mitte Dezember 2019 angepeilt. - die Anmeldefrist für einige Sammelklagen läuft noch bis Jannuar 2020. - TILP schreibt auf meine Anfrage von Anfang September, dass man "binnen eines Jahres" (also vor Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 zum 30.09.2020) von einer Einigung ausgeht, in der man als potentieller Kläger einen Teil seines Geldes erhalten sollte und die "anderen Parteien" (Steinhoff, Deloitte, Commerzbank,...) dafür im Gegenzug "global peace" erhalten sollen. - du Preez meinte am Investor Day zur zeitlichen Komponente der Litigation-Thematik "next year"
Darum glaube ich, dass man im Frühling, aller spätestens (!) im Sommer 2020 mit einer Einigung rechnen sollte. Das würde auch aus dem folgendem Gesichtspunkt Sinn machen, dass man die Vergleichssumme dann auch noch in den Jahresabschluss 2020 packen kann. Somit wäre nach 2019 (Jahr des CVAs) 2020 unser "Jahr des Vergleichs". Das Geschäftsjahr 2020/21 würde somit dann ganz im Zeichen der Refinanzierung stehen, da man spätestens im Geschäftsjahr 2021/22 ein Finanzierungsmodell gefunden haben sollte, das für das Unternehmen nachhaltig ist - und mit nachhaltig meine ich, dass wir nicht mehr nur ein stattliches EBIT, sondern auch unter dem Strich einen Gewinn erwirtschaften.
Das Management hat sich somit nicht ohne Grund bis Ende 2021 Zeit genommen. Wirkte dieser Zeitraum 2018 noch etwas willkürlich gewählt, macht er spätestens jetzt Sinn, da wir auf der einen Seite den 3 Punkte Plan des Managements kennen (1. CVA -> 2. Klagen -> 3. Refinanzierung) und zum anderen wissen, dass TILP schon 2020 mit einem Vergleich rechnet.
Die Story die uns das Management erstmals am Investor Day vorgestellt hat klingt somit plausibel und wurde uns praktisch inoffiziell durch einen Kläger bestätigt (ich erinnere nochmals an meinen Beitrag vom letzten Donnerstag zu TILP!). Jetzt muss das Management nur noch passend zur Story liefern. Da sie das auch in der Vergangenheit getan haben, gehe ich davon aus, dass sie das auch diesmal tun werden. |