Boris nun doch in den Knast?

Anders als erwartet, wird der Prozess von Boris Becker nun doch nicht gleich am ersten Tag beendet sein, da Becker kein umfassendes Geständnis abgelegt hat und die Schuld von sich weist.

Becker vor Gericht

"Ich habe das in Kauf genommen"

Mit einem riesigen Blitzlichtgewitter wurde Boris Becker vor dem Landgericht München empfangen. Zum Auftakt des Strafprozesses wegen Steuerhinterziehung räumte der Ex-Tennis-Star zwar Fehler ein, wies die Vorwürfe der Anklage aber in größten Teilen zurück.

 
AP

Becker bei seiner Ankunft im Gerichtssaal


München - "Ich wusste und kannte die Gefahren und habe das in Kauf genommen", sagte Becker heute vor dem Landgericht mit Blick auf eine Wohnung, in der er teils in München residierte. Man könne ihm aber keine "kriminelle Machenschaften" vorwerfen.

Unter großem Andrang von Journalisten und Fotografen hatte am Morgen in München der Steuer-Strafprozess gegen Boris Becker begonnen. Mehrere Dutzend Fotografen empfingen den Tennisstar im Gerichtssaal mit einem Blitzlichtgewitter. Becker kam begleitet von zwei Anwälten im grauen Anzug mit weißem Hemd und taubenblauer Krawatte. Als derzeitige Adresse gab er vor Gericht das Hotel Palace an, als Beruf Tennismanager.

Der sechs Seiten starken Anklageschrift zufolge soll der 34-Jährige dem deutschen Fiskus in den Jahren 1991 bis 1993 umgerechnet knapp 1,6 Millionen Euro vorenthalten haben. Der dreimalige Wimbledonsieger hat den Ermittlungen zufolge in dieser Zeit zwar offiziell im Steuerparadies Monaco gelebt, hatte tatsächlich aber seinen Lebensmittelpunkt in München. Damit wäre er in Deutschland voll steuerpflichtig gewesen.

Becker betonte, es sei keine klassische Wohnung gewesen, sondern "spartanisch und notdürftig". Er habe sich dort nur gelegentlich aufgehalten. Im Falle eines Schuldspruchs durch das Landgericht München I droht Becker möglicherweise eine Freiheitsstrafe.