Börse nach Feierabend (inkl. REALDEPOT)

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neuester Beitrag: 05.11.11 17:08
eröffnet am: 02.11.10 22:27 von: trailer Anzahl Beiträge: 211
neuester Beitrag: 05.11.11 17:08 von: zaphod42 Leser gesamt: 54786
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02.11.10 22:27
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457 Postings, 5777 Tage trailerBörse nach Feierabend (inkl. REALDEPOT)

Wahrscheinlich eröffne ich jetzt den Thread mit dem längsten Eingangsposting. Dennoch hilft es hoffentlich viele der aufkommenden Fragen im Vorfeld zu beantworten. Hier also ein Gliederungsversuch:

 1) Allgemeines
1.1 Was ist das Ziel dieses Threads?
1.2 Für wen ist dieser Thread interessant?
1.3 Wer ist eigentlich der Typ, der ständig von „ich“ spricht?
1.4 Welche Diskussionen sind hier willkommen?
1.5 Welche Diskussion würde ich gerne von diesem Thread fernhalten?
 
2) Börsenspezifisches
2.1 Meine Börsengeständnisse und warum ich mich schuldig gemacht habe
2.2. Meine 3 börsenspezifischen Stärken
2.3 Meine 3 börsenspezifischen Schwächen
2.4. Was mache ich gegen meine 3 börsenspezifischen Schwächen?
2.5 Meine aktuelle(!) Strategie (Stand November 2010)
2.6 Was ist meine Zielperformance?
2.7 Wie oft werde ich über mein Depot berichten?
 
3. Meine Börsenhistorie
 
 
 
1) Allgemeines
 
1.1 Was ist das Ziel dieses Threads?
Nun, ich habe in meiner Zeit bei Ariva festgestellt, dass es äußerst schwierig ist, vernünftige Strategie-Diskussionen zu führen, wenn jeder einen anderen Anlagestil und Zeithorizont hat. Meiner Meinung nach kann man nur an einem konkreten Depot entsprechend konkret diskutieren, also stelle ich meines dafür zur Verfügung.
 
1.2 Für wen ist dieser Thread interessant?
Für Voyoristen, die einfach nur zuschauen wollen, was ich wann kaufe.
Für Newbies, die sehen können, wie schwer es als Privatanleger mit beschränkter Zeit ist, an der Börse Geld zu verdienen
Für alte Hasen, die sich an ihr eigenes „damals“ erinnern wollen
Für mich, da er mich „zwingt“ mich konsequenter mit meinen Regeln auseinander zu setzen und sie nicht ständig zu umschiffen.
 
1.3 Wer ist eigentlich der Typ, der ständig von „ich“ spricht?
Ein Endzwanziger. BWL-Studium abgeschlossen. Angestellt in einem Dax30 Unternehmen. Seit ca. 3 Jahren von der Droge Börse infiziert. Immer auf der Suche, wie sich berufliche Eingebundenheit und privates Börsen-Management unter einen Hut bringen lassen. Angefixt von der Idee an der Börse irgendwann mehr als im Beruf zu verdienen.
 
1.4 Welche Diskussionen sind hier willkommen?
Alles was mit allgemeinen Depotstrategien zu tun hat. Also Money-Management, Risiko-Management, Differenzierung, Diversifikation. Erweiterung auf zusätzliche Investvehikel wie Managed Accounts und automatische Umsetzung von Handelssignalen. Erfahrungen mit seriösen Börsenbriefen und Signalgebern. Ebenso interessieren mich natürlich makroökonomische, mittelfristige Trends. Jedoch werden diese bereits in guter Dosis im Antizykliker-Thread von metropolis diskutiert.
 
1.5 Welche Diskussion würde ich gerne von diesem Thread fernhalten?
Bitte keine Diskussionen zu den Einzelwerten in meinem Depot. Ich beschäftige mich extrem wenig mit den Fundamentaldaten der Werte in die ich investiert bin. Das kann man jetzt anprangern doch in meiner Strategie entfällt nun mal ein Monitoring der Fundamentaldaten. User wir z.B. Katjuscha sind sehr gut in so etwas, ich aber nicht.
Bitte keine Nachfragen, ob ich die investierten Werte immer noch für kaufenswert halte. Dies ist von zu vielen Faktoren und der individuellen Risikoeinschätzung, Depotaufstellung, etc. abhängig. Prinzipiell gilt, dass ich meine Positionen, bis auf wenige Ausnahmen, ausstoppen lasse. Ich beschäftige mich also sehr wenig mit pyramidisieren, Gewinnmitnahmen, o.ä. Bitte keinen „Zweizeilenpostings“ á la „Wert XYZ ist scheiße“, „ich habe gerade XYZ gekauft“, „morgen crasht es“, etc. Ich gebe mir Mühe einen sauberen Thread zu starten und würde mich freuen, wenn dies entsprechend berücksichtigt wird. Danke.
 
 
2) Börsenspezifisches
 
2.1 Meine Börsengeständnisse und warum ich mich schuldig gemacht habe
 
a) Ich habe einen 10.000€ Kredit aufgenommen, um an der Börse zu handeln! Warum?
Weil ich ohne dieses Geld kein Startkapital gehabt hätte und die monatlichen 200€ Tilgung/Zinsen eine gute Erinnerung daran sind, dass ich das Geld nicht verzocken sollte.
 
b) Ich abonniere Börsenbriefe und lese DerAktionär!
Warum?
Weil ich nicht die Zeit habe mich so intensiv mit den Märkten auseinander zu setzen, wie ich es gerne möchte. Weil ich bereit bin für bestimmte Einschätzungen zu zahlen. Weil ich an seriöse Börsenbriefe glaube. Normalerweise werden Börsenbriefe als Dummpusher verschrien, die eine Lemmingschar auf illiquide Nebenwerte jagen und selbst als einzige profitieren. Nun, bei denen von mir abonierten Briefe beschäftigt sich nur der Emerging-Markets-Trader mit Nebenwerten und ich mich haut das fachliche Knowhow vom Autor schlichtweg vom Hocker. Die andere Briefe/Signale beziehen sich auf Standartindizes und da wird ihre Empfehlung keinen nennenswerten Ausschlag hervorbringen. Auch gerne gehört ist die Frage „Warum sollte jemand einen Brief schreiben, wenn er an der Börse doch Millionen verdienen kann“. Gegenfrage: „Warum geben Popstars noch Konzerte, anstatt morgens vor dem Spiegel zu trällern wenn es nur ums Singen gehen würde“? Meine Antwort: Aus Mitteilungsbedürfnis, aus Geltungsbedürfnis oder einfach nur weil sie Bock darauf haben.
 
c) Ich mache Verluste an der Börse!
Warum?
Weil es dazu gehört. Ich sage es auch nur deshalb so explizit, weil ich damit zu einer Minderheit der unvollkommenen, immer Gewinn machenden User hier gehöre. ;-)
 
2.2. Meine 3 börsenspezifischen Stärken
-          Ich reflektiere mein Verhalten und will lernen
-          Ich stelle mir Regeln auf und halte mich (inzwischen) dran
-          Ich weiß, dass Verluste dazu gehören
 
2.3 Meine 3 börsenspezifischen Schwächen
-          Hype-Themen ziehen mich in den Bann und ich verliere den Bezug zu einem vernünftigen Positionsmanagement
-          Ich bin im Herzen ein Grundoptimist und Permabulle
-          Ich kann nicht mit Liquidität im Depot umgehen, suche also immer die 100% Investquote und investiere immer kleinere Beträge in immer mehr Werte
 
2.4. Was mache ich gegen meine 3 börsenspezifischen Schwächen?
-          Siehe „die 4 Säulen meiner Strategie“
 
2.5 Meine aktuelle(!) Strategie (Stand November 2010)
Ich habe 4 Säulen in meiner Strategie:
-          Jeder Wert muss einen beim Broker gesetzten StopLoss haben
-          das Depotrisiko (Abstand aller Depotwerte zu deren SL) muss kleiner 10% des Gesamtdepots sein
-          Das Mindestinvest für eine Order muss 1.000€ übersteigen
-          Die Anzahl der Werte, bei denen der SL unter dem Kaufkurs liegt, sollte 10 nicht überschreiten
 
Innerhalb dieses Rahmens tobe ich mich auf diversen Märkte aus und bediene mich diskretionär der folgenden Börsenbriefe/Signalgeber zur Orientierung:
Indikatoren-basiertes Dax-Trading im Mittelfristbereich (systemstrading.de)
Candlestick-basiertes Dax-Trading im Kurzfristbereich (boerse-pur.de)
Fundamentales Trading von Rohstoffindizes (rohstoff-trader.de)
Fundamentales Trading von Emerging-Market-Werten (emerging-market-trader.de)
Situatives Trading von allem (meine Einschätzungen)
 
 
2.6 Was ist meine Zielperformance?
Das ist eine Frage, die ich mir selbst schon so oft gestellt und oftmals so falsch beantwortet habe. Aktuell würde ich es wie folgt umschreiben: Mein Ziel ist es, in Zukunft niemals einen höheren Drawdown als 10% des Gesamtdepots hinnehmen zu müssen. Wenn mir dies gelingt, ist schon mal mehr als die Hälfte der Arbeit getan. Bei Gewinnen traue ich mir langfristig einen Korridor nach Steuern, Transaktionskosten, etc. zwischen 10 -15 %  p.a. zu. Mit langfristig meine ich wirklich über alle Krisen hinweg. Wie jeder Börsenneuling habe ich mir anfangs immer die „erste Million“ als Ziel gesetzt. Doch was passiert mit dem Ziel wenn wir irgendwann einmal eine gallopierende Inflation erleben, was ist die 1 Million dann wert? Also habe ich mir ein „moving target“ gesteckt. Langfristig möchte ich, dass die Börsengewinne irgendwann mein Nettoeinkommen im Beruf übersteigen. Noch bin ich sowohl von der Rendite als auch von der monetären Basis meines Depots sehr sehr sehr weit von diesem Ziel entfernt. Aber dieses Ziel dient ja auch nicht zur täglichen Motivation. Die tägliche Motivation ziehe ich daraus, dass jeder Euro Gewinn von mir, ein Verlust von jemand anderem ist, schließlich wird an der Börse ja kein Geld gedruckt. Ich sehe jeden gewonnen Euro als „sportlichen Etappensieg“, den ich entweder aufgrund von einer besseren Taktik, besseren Strategie oder einfach Glück gewonnen habe. Die Vorstellung damit irgendwann mal mehr als in meiner klassischen Karriere zu verdienen, ist einfach eine Vorstellung die mich schmunzeln lässt.
 
 
2.7 Wie oft werde ich über mein Depot berichten?
Standartisiert werde ich jeweils am Monatsersten einen Überblick über Einzelwerte mit Kaufkurs, Stoploss, Depotaufetilung, Performance, etc. einstellen. Außerdem werde ich jede Transaktion so zeitnah wie möglich posten. Bitte beachten, dass meine Stops alle beim Broker eingestellt sind. D.h. die Werte werden bei Erreichen automatisch als unlimitierte Order verkauft. Es kann also sein, dass mir das erst bei der nächsten „Depotinventur“ auffällt. Ansonsten nehme ich mir das Recht raus, wann immer mir danach ist, irgendetwas zu dem Depot oder der allgemeinen Lage zu schreiben. ;-)
 
3. Meine Börsenhistorie (Falls noch jmd. Bis hierher gelesen hat…)
Ich machte meine ersten Börsengewinne 2000, steckte dann alles in die Telekom und verlor entprechend alles. Ein typischer Lemming. Meine Vorstellung von Börse damals? Keine Ahnung, irgendein Platz an dem man reich werden kann ohne zu arbeiten. Als ich das Geld wieder verloren hatte, war mir auch dies relativ egal. Wie gewonnen, so zerronnen. Weitere Zusammenhänge interessierten mich nicht. Erst im BWL-Studium übte die Frage „wie und wo vermehrt sich Geld“ einen extremen Reiz auf mich aus. Ich fing an mich mit Roulette-Strategien zu beschäftigen, zockte an Sportbörsen, zockte mit diversen HYIP-Programmen und bediente mich zu guter letzt sogar „Blackjack-Roboter“, die während ich schlief in amerikanischen Online-Casinos für mich um die Anmeldeboni zockten. 2 Jahre lang habe ich alles Mögliche ausprobiert und unterm Strich wieder keinen Cent gewonnen, aber auch keinen verloren. Ich musste mir zum ersten Mal gestehen, dass meine diversen Nebenjobs deutlich lukrativer waren und es anscheinend wirklich keinen einfachen Weg zu Reichtum gibt. Dann kamen die Vorlesungen zu Financial-Management. Angebot und Nachfrage in ihrer reinsten Form, Optionsscheinberechnungen, Portfolio-Strategien. Ein neuer Playground war geboren. Nächtelang habe ich alles verschlungen, was irgendwie mit dem Thema Börse zu tun hatte. Und überall stand: Nur 10% der Privatanleger gewinnen an der Börse. Also eröffnete ich am 14.04.2008 ein Depot und dokumentierte seit dem jeden einzelnen Trade. Meine Ersparnisse betrugen 7.500€. Papertrades kamen für mich nicht in Frage, doch irgendetwas musste ich unternehmen, um mich vor eigenem Größenwahn zu schützen. Also habe ich mir jeden Monat einen Betrag zwischen 500€ und 1000€ aufs Depot überwiesen, bis ich Ende 2008 die gesamten 7.500€ eingezahlt hatte. Mein Depotstand Anfang Dezember war 3867€, richtig ich hatte 48% meines Geldes bereits wieder verzockt. Je mehr ich ins Minus gerat, desto nervöser wurde ich. Die Anzahl der Trades pro Tag wurden immer höher, die Ergebnisse immer schlechter. Was ich auch kaufte, es fiel. Nicht gerade überraschend in der größten Finanzkrise seit den 30-Jahren. Mein Studium neigte sich dem Ende, ich begann einen Job bei einem Dax30 Unternehmen. Viel Arbeit, weniger Zeit für Trading. Und doch konnte ich nicht loslassen. Habe nächtelang alles verschlungen, was mir in die Hände kam. Markttechnik, Chartanalyse, Indikatoren und Handelssysteme, Elliot Waves, ich konnte nicht genug bekommen und war mir im Dezember 2008 einer Sache sicher: Meine Lektion habe ich gelernt. Jetzt weiß ich, wie ich an der Börse meine Rendite erwirtschaften werde. Ich überlegte mir 3 verschiedene Strategien und teilte das Geld auf 3 Depots auf, um sie sauber von einander getrennt führen zu können. Doch wie weit soll man mit 3.000€ kommen? Ich brauchte mehr Geld. Also habe ich einen Kredit i.H.v. 10.000€ aufgenommen. 5 Jahre lang 200€ im Monat für Tilgung und Zins, das tut weh und soll mich jeden Monat daran erinnern, dass ich dieses Geld verdammt noch mal nicht verlieren darf! Zusätzlich wurden im Frühjahr 2009 nochmals 10.000€ Festgeld fällig. Warum ich nicht einfach dieses Geld genommen habe? Weil meine Bindung zu dem Geld bei dem Kredit wesentlich größer ist. Jeden Monat muss ich auf 200€ verzichten. Jedoch habe ich das freigewordene Festgeld ebenfalls aufs Depot überwiesen und als ich traurigerweise zusätzlich nochmals 10.000€ aus einer Erbschaft erhielt, verfügte ich Mitte 2009 über 37.500€ an Einzahlungen in meinem Depot. Im März 2009 über soviel Liquidität zu verfügen war mein größtes Glück überhaupt und so wurden die Verluste aus 2008 schnell kompensiert. Im August 2009 war ich unter Berücksichtigung aller Verluste das erste Mal wieder im Plus. Inzwischen war die Strategie etwas umgestellt. Anstelle von 3 Depots, wurde jetzt alles in einem Depot vereint. Mein Zeithorizont deutlich ausgeweitet. Ich suchte mir interessante Länder- und Branchenindizes und handelte den 200er GD auf Wochenschlusskursbasis. Mein Fokus lag hierbei seit eh und je auf den Emerging und Frontier-Markets. Ich sprudelte nur so vor Investmentideen. Lithium, Smart Grid, LED, Jatropha, Stevia, Elektroauto. Kein Trend von dem ich nicht mindestens 1 oder 2 Werte im Depot hatte. Mein größtes Problem, so dachte ich, war meine mangelnde Liquidität. Ich hatte so viele Ideen, ich hätte mindestens 50.000€ benötigt. Zeitgleich musste ich jedoch Geld für private Anschaffungen und Urlaube aus dem Depot abziehen, Tagesgeldkonten hatte ich ja keine mehr. Also lies ich mir bei meinem Broker einen Lombardkredit i.H.v. nochmals 10.000€ einrichten. Ich kann mein Depot, bei ensprechender Aktienhinterlegung, also bis -10.000€ überziehen. Somit erreichte ich am 01. Januar 2010 eine Einzahlungssumme von 47.500€ bei einem Depotwert von knapp unter 54.500€. Ich lag also 7.000€ im Gewinn. Dann zeichnete sich ab, dass ich in 2010 viel Geld für andere Dinge benötigte ich und ich fing an monatlich 1.000€ aus dem Depot abzuziehen. Doch meine Performance war traumhaft. Singulus, Asian Bamboo und Dialiog, überall war ich mit kleinen Positionen dabei. Der (bis heute noch nicht wieder erreichte) Höchststand meines Depots war am 01.05.2010. Die Einzahlungen betrugen 42.000€, der Depotwert lag bei 53.800€. Fast 12.000€ Gewinn. Meine Investments wurden unzählig viele. Ich wählte immer kleinere Stückgrößen, nur um ja überall dabei zu sein. Aktien, Rohstoffe, Währungen, Zinsspekulationen, oft gehebelt mit Optionsscheinen oder entsprechenden Zertifikaten. Selbst die Umsetzung von Handelssignalen auf Standartindizes erweiterten die Ausrichtung. Transaktionskosten stiegen ins astronomische. Doch der Erfolg gab mir Recht. Dann kam der Sommer. Meine spekulativen Investments waren mit viel zu weitem oder keinem StopLoss abgesichert. Genauso wie sich die Chancen nach oben potenziert hatten, genauso bekam ich jetzt die Risiken zu spüren. Bis zum 01.09.2010 schmolz mein Gewinn von knapp 12.000€ auf 4.000€. 38.000€ Einzahlungen standen 41.700€ Depotwert gegenüber. Ich lag gesamt betrachtet noch im Gewinn, hatte jedoch knapp 20% meines Depotwertes eingebüßt und lag auf Jahressicht auch spürbar im Minus. Den Oktober 2010 nutzte ich, um mir weitreichende Gedanken über meine Depotstruktur zu machen. Ich erkannte, dass ich trotz besseren Wissens immer wieder zu hohe Risiken einging und das ich mir nicht sicher bin, ob ich durch den nächsten Börsencrash heile durchkommen werde. Außerdem setzte sich die Erkenntnis durch, dass ich zwar ein gutes Gespür für die Nebenwerte-Trends an der Börse habe, ich die entsprechenden Aktien aber nicht mit konsequentem Risiko-Management trade. Hieraus resultierten die Gedanken, die ich bei den Punkten „Meine Strategie“ und meine „börsenspezifischen Stärken und Schwächen“ aufführe. Jetzt ist Anfang November 2010, ich habe mich von diversen Werten in meinem Depot getrennt und aufgeräumt. Die Performance leidet natürlich unter den hohen Transaktionskosten und der bei Verkauf angefallenden Abgeltungssteuer einiger Werte. Doch die wichtigste aller Regeln lautet nun mal „verliere kein Geld“ (dann klappt es irgendwann auch mit dem Gewinnen). Daher richte ich mein ganzes Handel auf das Gesamtdepotrisiko aus und dieses darf inkl. zu erwartender Transaktionskosten und Steuern, die beim Ausstoppen anfallen, NIEMALS 10% meines Depots überschreiten. Ich hoffe inständig, dass mir dardurch solch nervenraubende Drawdowns wie im Sommer dieses Jahres erspart bleiben.
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Ein permanentes Schwimmen gegen den Strom führt an der Börse nicht zum Erreichen der Quelle sondern unweigerlich zum Ertrinken.

02.11.10 22:31

457 Postings, 5777 Tage trailerGesamtperformance, Stand Ende Oktober 2010

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Ein permanentes Schwimmen gegen den Strom führt an der Börse nicht zum Erreichen der Quelle sondern unweigerlich zum Ertrinken.
Angehängte Grafik:
2010-10-31_performance_gesamtuebersicht.png (verkleinert auf 36%) vergrößern
2010-10-31_performance_gesamtuebersicht.png

02.11.10 22:34

10805 Postings, 5069 Tage sonnenscheinchenwas fürn Programm ist denn das?

02.11.10 22:35

457 Postings, 5777 Tage trailerAktuelles Depot, Stand Ende Oktober 2010

Kleiner Hinweis: Der weiße Streifen ist die Unkenntlichmachung meiner Mitarbeiteraktien.
Deren Sperre läuft diesen Monat aus und dann werden die Aktien veräußert.
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Ein permanentes Schwimmen gegen den Strom führt an der Börse nicht zum Erreichen der Quelle sondern unweigerlich zum Ertrinken.
Angehängte Grafik:
2010-10-31_performance_depot.png (verkleinert auf 27%) vergrößern
2010-10-31_performance_depot.png

02.11.10 22:56

110053 Postings, 8803 Tage Katjuschawieso spekulierst du denn bei Vtion mit

einem auf Dezember begrenzten Derivat? Wieso sich denn diesem Risiko aussetzen? Nimm doch einfach entweder ein Derivat ohne Bgerenzung oder gleich die Aktie!

Und wieso erachtest du den GD40 als wichtigen Hinweis?
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Fenster auf, ich hör' Türkenmelodien,
ich fühl' mich gut, ich steh' auf Berlin!

02.11.10 22:57

5124 Postings, 5182 Tage mikkkiLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 03.11.10 06:27
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers

 

 

02.11.10 23:00
1

5124 Postings, 5182 Tage mikkkiKlingt interessant

Bitte die Grafik noch ein bisschen vergrössern.

In vielen Dingen wie Alter und Werdegang erkenne ich mich wieder und du bezeichnest die Börse korrekterweise als Sucht!

Bei mir ist es auch wohl kein Zufall das ich gerne Poker, Wünsch dir wenige Verluste und viel vom Gegenteil!

Mikkki

 

02.11.10 23:04
1

5124 Postings, 5182 Tage mikkkiPs

Deinen Kakao long wollte ich mir auch zulegen, aber den gibts leider nicht bei meinem Broker.

 

02.11.10 23:31

457 Postings, 5777 Tage trailer@ Katjuscha und mikkki

@ Katjuscha: Bei Vtion hat mich meine typische Börsenschwäche (siehe Eingangsposting)erwischt: Ich konnte mich ohne die SL nicht von Werten trennen, hatte nur noch wenig Liquidität und bin dann auf Vtion aufmerksam geworden. Da ich damals keinen anderen Wert verkaufen wollte, habe ich halt das wenige Geld, dass übrig war, in ein Hebelzerti gesteckt. Aus den selben Beweggründen habe ich jetzt auch nochmals aufgestockt.
"Ein besonderes Risiko" entsteht dadurch aber nicht. Das Risiko ist auf die Einstandssumme, bzw. jetzt auf den SL begrenzt und auch bei einem reinen Aktieninvest hätte ich einen SL gesetzt.
Warum dann mit Laufzeitbegrenzung? Nun, ich rechne schon seit längerem mit einer Jahresendrally und habe mich daher bei den 3 KO Zertis auf Dax, DB und Vtion für ein Zerti mit entsprechender Laufzeit entschieden. Klar, könnte die Rally danach auch weiter gehen, aber da partizipiere ich mit einem derart long positionierten Depot ohnehin dran. Und letztenendes hat es was mit der Diversifikation von Stops zu tun (siehe Postings in deinem Thread von letzter Woche).

Bzgl: 40GD: Ist ein 40-Wochen GD, entspricht also ca. der 200-Tage Linie und ich habe mich bei vielen Idizes (Branchen und Länder) daran orierntiert, da ich der Meinung bin, dass dies nach konjunkturellen Einbrüchen ein guter Indikator ist. Hat sich mit den Einstiegen zwischen März und Mai 2009 ja auch bewahrheitet. Nur ist der Indikator jetzt recht nutzlos und daher benutze ich ihn auch nicht weiter.

@mikkki:
Jup, Pokern steht bei mir auch recht oben auf der "Hobby-Liste". Besten Dank und dir auch viel Erfolg!

02.11.10 23:34

457 Postings, 5777 Tage trailer@ mikkki bzgl. Grafikgröße

Du kannst bei den Grafiken auf das Lupensymbol oben rechts klicken, dann wird die Grafik in Originalgröße angezeigt.
Gruß, trailer

02.11.10 23:36
1

10805 Postings, 5069 Tage sonnenscheinchenwarum willst du denn deine Lufthansa rauswerfen?

02.11.10 23:45

457 Postings, 5777 Tage trailer@sonnenscheinc

Keine Ahnung was du mit deinem Posting bezweckst. Als Sherlock Holmes profilieren?
Es gibt rechtliche Rahmenbedingungen zum Insiderhandel und daher werde ich dieses Depot, gerade weil es öffentlich ist, ohne Mitarbeiteraktien führen.  

02.11.10 23:51
1

10805 Postings, 5069 Tage sonnenscheinchendeine 100 Stück

fallen kaum unter irgendeine Art von "Insiderhandel"...
Abgesehen davon setzt Insiderhandel auch Insiderinfos voraus. Ansonsten können Mitarbeiter natürlich mit ihren Aktien handeln, wie sie lustig sind.
Und wenn du es schon verheimlichen willst, dann solltest du es vielleicht nicht ganz so dilletantisch tun, dass man auf den ersten Blick schon sieht was es ist!
Ist aber wie gesagt für die Tonne.  

02.11.10 23:52
1

10805 Postings, 5069 Tage sonnenscheinchenabgesehen davon ist die Frage wohl berechtigt

warum willst du denn gerade die Aktien verkaufen? Passen doch wunderbar in dein Depot.  

03.11.10 00:01
2

457 Postings, 5777 Tage trailer@ sonnenscheinc

Korrekt Insiderhandel setzt Insiderinformationen voraus und ich bin aufgrund meiner Tätigkeit nun mal im Insiderregister aufgenommen und habe entsprechende Richtlinien diesbezüglich unterschrieben. So stehen mir nur bestimmte Zeitfenster zum Handeln der Aktie zu und ich darf Dritte entsprechend nicht über kursrelevante Informationen in Kenntniss setzen. Die Anzahl der Aktien ist irrelevant. Um mich an dieser Stelle keinem Risiko auszusetzen, verkaufe ich die Aktien ab Entsperrung. Alle weiteren Mitarbeiteraktien werden in ein dafür angelegtes, separates Depot gebucht, somit umgehe ich dieses Problem in Zukunft.  

03.11.10 00:14
1

10805 Postings, 5069 Tage sonnenscheinchenna kuck, also kein Grund pampig zu werden

Das Depot sieht übrigens wie ein großer Gemischtwarenladen aus. Ne klare Linie ist da nicht drin. Eher der Schuss mit der Schrotflinte.  

03.11.10 01:06
3

133 Postings, 5496 Tage erkacolSchon mal ganz gut...

Hallo trailer,

schön das wenigstens du es geschafft hast, einen eigenen Thread zu eröffnen :-).

Dein Eröffnungsposting ist schon ziemlich beeindruckend. Allerdings finde ich es sehr mutig, mit geliehenem Geld an die Börse zu gehen (außer vielleicht bei einer Dividenden-Strategie).

In deiner Strategie sind ein maximaler Drawdown von 10% und nicht mehr 10 Werte, bei denen der SL unter dem Kaufkurs liegt, sehr ehrenwert. Aber wie sehen die Handlungsoptionen aus (die eigentlich eine Strategie ausmachen), wenn "es" dann doch passiert? Verkaufst du Aktien bzw. Positionen, auch wenn ein definierter SL noch nicht erreicht ist und auch sonst kein Verkaufssignal vorliegt?

In deinem Eingangsposting vermisse ich, wie du deine Werte auswählst (vielleicht kommt das ja noch). Basiert die Auswahl auf den Empfehlungen der Börsenbriefe und des Aktionärs, oder gibt es - außer dem Wochen-GD 40 - noch andere Kaufsignale? Wie sieht deine Exit-Strategie aus (Die Diskussion hatten wir ja letzte Woche)? Nur SL oder auch Indikatoren (z. B. Slow Stochastik)?

Das sind die Punkte, die m. E. wichtig sind. Irgendwelche Aktien kaufen kann schließlich jeder, der Kohle hat.  

03.11.10 09:20
1

10 Postings, 5029 Tage TukaramTipp

Hallo,

 

ein Tipp: Investiere etwas von dem Geld in was sinnvolles: Eine Börsensoftware, die Backtesten kann.

In dieser Software beschreibst Du Deine Handelsstrategie und prüfst dann, ob Deine Strategie zumindest in der Vergangenheit funktioniert hätte.

Sowas gibt es sogar kostenlos: prorealtime.com/de

ProRealtime kann die Strategie allerdings nicht automatisch optimieren und generell ist der Backtest-Teil noch unausgereift.

Deine Adrenalin-Sucht kannst Du dann auf die Entwicklung einer Handelsstrategie ausrichten.

Zweiter Tipp: Handelsstrategien lassen sich überoptimieren. Sie begucken prinzipbedingt nur die Vergangenheit. Wenn sie sich zu gut an der Vergangenheit ausrichten, funktionieren sie in der Zukunft (aufgrund geänderter Marktbedingungen) nicht mehr. Sprich: Ein tolles Backtest-Ergebnis ist keine Gewinngarantie für die Zukunft. Aber es ist zumindest eine Grundlage rational zu handeln.

Viele Grüße

 

 

03.11.10 18:09
1

457 Postings, 5777 Tage trailer@ Erkacol / @Tukaram

Ein paar kurze Anmerkungen zu Euren Punkten:

Handelssoftware:
Ich habe mich viel mit der theoretischen Materie zur Entwicklung von (automatischen)Handelsstrategien beschäftigt und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es Personen gibt, die sich viel intensiver mit der Materie auseinander setzen und ihr Wissen verkaufen. Mir selbst fehlt aufgrund meines Berufes die Zeit "tief genug" in die Entwicklung eines eigenen Systems vorzudringen. Klar, "KISS" ist oberstes Gebot, da Überoptimierung schädlich ist, dennoch überlasse ich dieses Feld lieber anderen Experten.

Meine Strategie Kauf:
- Indikatoren-basierte Signale von www.systemstrading.de
- Candlestick-Formationen basierte Signale von www.boerse-pur.de
- Analystenkommentare/ Empfehlungen aus Newsletter/Zeitschriften/ etc.
- rein subjektives Bauchgefühl: Ich halte die DB für runtergeprügelt und spekuliere auf einen Boden, ich sehe in Afrika großes Zukunftspotential und steige ein, ich glaube an eine Übernahme von YOC und hole mir ein paar Aktien


Strategie Verkauf:
- Automatisch bei Erreichen des StopLoss, es gibt kein Wert ohne SL-Order beim Broker
- SL-Anpassung oder Verkauf von Positionen, sobald Gesamtdepotrisiko die 10% Grenze  SL´s meistens Markttechnisch gesetzt (letztes Low oder signifikante Unterstützung), gelegentlich trailing, gelegentlich Zeitstop ( Ich versuche außerdem, dass nicht alle Werte den selben Prozentsatz von ihrem SL entfernt sind, da ich somit ein kollektives Ausstoppen bei exogenem Marktrutsch verhindern will
- Verkauf über SL nur wenn Liquidität benötigt wird (f Richtig, aber mit den Aktien langfristig Gewinn machen kann nicht jeder. Und daran versuche ich mich ja ;-)


Viele Grüße,
trailer

03.11.10 22:54
3

133 Postings, 5496 Tage erkacolPippi-Langstrumpf-Strategie

Hallo trailer,

ich muss gestehen, dass ich keinerlei Erfahrung mit Börsendiensten habe, die gegen Kohle Handelssignale quasi auf dem Silbertablett servieren. Daher kenne ich auch die Inhalte der verschiedenen Börsenbriefe nicht.

Mein Ansatz ist eher, selber die Signale zu erkennen. Literatur, in der die die verschiedensten Signale beschrieben werden, gibt es ja schließlich genug. Da ich mir dafür aber nicht unzählige Charts anschauen möchte, habe ich mir eine Access-Datenbank gebaut, in der EOD-Daten auf verschiedene Kursmuster gescannt werden. Neben dem Aktie selber wird auch - auf Basis von festgelegten Parametern - die Positionsgröße, Kauf- SL-Kurs etc. mitberechnet. Ein vollständiges Handelsystem eben. O. k., wenn ich nicht die Kenntnisse in Access hätte, würde ich auch die "Silbertablett-Lösung" vorziehen. Und irgendwo ist bei meinem Ansatz auch der Weg das Ziel.

Schwierig ist nur das Backtesting, da ich keine EOD-Daten z. B. für die letzten 5 Jahre habe. Daher werde ich mir mal am Wochenende das von tukaram empfohlene ProRealTime-Tool anschauen, um die "Positionsparameter" (z. B. Risikoquote, ATR-Faktor) zu optimieren (also nicht die Handelssignale selber). Mitte November bin ich auch noch auf der "World of Trading" in FFM und guck mal, was da so geht.

Auf die "Pippi-Langstrumpf-Strategie" bin ich gekommen, als ich deine Strategien für Kauf und Verkauf gelesen habe. Ein bisschen erinnert mich das an "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt". Oder auch die Bienchen, die umherfliegen. Sicherlich soll man verschieden Branchen und Assets in seinem Depot haben, aber nach einem systematischen bzw. standardisierten Vorgehen sieht das nicht gerade aus.

Du hast auch schon öfters von KISS geschrieben. Aber dafür hast du ziemlich "unKISSige" Regeln. Mir ist es z. B. ziemlich egal, ob die Werte mit unterschiedlichen Prozentsätzen vom SL entfernt sind. Hauptsache, ich habe einen vernünftigen SL, der meine Gewinne bzw. mein Vermögen sichert, wenn der Markt gegen mich läuft. Und wenn es zu einem Marktrutsch kommt, ist es vielleicht doch besser, mit der Cash in der Täsch erstmal abzuwarten, bis es sich wieder dreht (oder eine Short-Strategie zu fahren).

Für mich bedeutet KISS: Einfache, standardisierte Regeln für Aktienauswahl, Kauf und Verkauf, die möglichst übergreifend gelten und vor allem auch eingehalten werden.

Nur zur Klarstellung und um Missverständnisse zu vermeiden: Ich will dich nicht persönlich angreifen oder deine Ansätze pauschal für Quatsch erklären. Du musst selber wissen, was aus deiner Sicht die besten Methoden sind (genauso wie ich auch für mich). Ich schreibe nur meine - etwas andere - Sicht der Dinge.

Viele Grüße
erkacol  

03.11.10 23:51
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457 Postings, 5777 Tage trailerPipi-Langstrumpf

Hi erkacol.
Zunächst: Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen. Ganz im Gegenteil. Konstruktive Anregungen möchte ich ja gerade in diesem Thread haben. Und ich glaube weiß Gott nicht, den heiligen Gral gefunden zu haben. Ganz im Gegenteil, ich möchte mich mit meinem Vorgehen an meiner Performance messen lassen und die ist dieses Jahr nicht zufriedenstellend.

Unser Hauptunterschied liegt in der Tatsache, dass du "Einfache, standardisierte Regeln für Aktienauswahl" anstrebst. Dies ist bei mir jedoch weder Bestandteil noch Ziel meiner Strategie. Fundamentalanalyse hat (vor allem bei Einzelwerten und Rohstoffen) auch ihre Berechtigung und es gibt einige Autoren und auch User (z.B Katjuscha) die ihr gute Arbeit leisten.

Meiner Meinung nach f daher beziehe ich Signale auf den Dax

b) Rohstoffe: Fundamentaldaten wie Lagerbestände, NAchfrageverschiebungen durch Technologiespr daher beziehe ich den rohstoff-trader

c) Nebenwerte/Emerging Markets: Lokales KnowHow und Fundamentaldaten
ý daher beziehe ich den emerging-markets-trader

d) Sondersituationen: Gier und Panik geben antizyklische Chancen auf der Long und Short-Seite.
ý daher halte ich die Augen auf ;-)

Aber am Ende zählt nur, dass jeder von uns mit seinem Depot ruhig schlafen kann und am Ende mehr Euros in der Tasche hat als am Anfang. Daher würde es mich natürlich auch riesig freuen, wenn du evtl. dein Depot ebenfalls "öffentlich" machen würdest. Auch hier ein Hinweis um Missverständnisse zu vermeiden. Mir geht es nicht um "Schwanzvergleiche" (sorry, mir fiel kein besseres Wort ein ;-)) ), sondern darum ein realen Blick auf unterschiedliche Strategien, etc. zu bekommen.

Viele Grüße,
trailer

03.11.10 23:58

457 Postings, 5777 Tage trailerPipi-Langstrumpf (mit korrekter Formatierung)

Hi erkacol.
Zunächst: Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen. Ganz im Gegenteil. Konstruktive Anregungen möchte ich ja gerade in diesem Thread haben. Und ich glaube weiß Gott nicht, den heiligen Gral gefunden zu haben. Ganz im Gegenteil, ich möchte mich mit meinem Vorgehen an meiner Performance messen lassen und die ist dieses Jahr nicht zufriedenstellend.

Unser Hauptunterschied liegt in der Tatsache, dass du "Einfache, standardisierte Regeln für Aktienauswahl" anstrebst. Dies ist bei mir jedoch weder Bestandteil noch Ziel meiner Strategie. Fundamentalanalyse hat (vor allem bei Einzelwerten und Rohstoffen) auch ihre Berechtigung und es gibt einige Autoren und auch User (z.B Katjuscha) die hier gute Arbeit leisten.

Meiner Meinung nach führen unterschiedliche Strategien bei unterschiedlichen Assets zum Ziel:

a) Indizes:
Chartanalyse, Indikatoren
- daher beziehe ich Signale auf den Dax

b) Rohstoffe:
Fundamentaldaten wie Lagerbestände, NAchfrageverschiebungen durch Technologiesprünge (Stichwort Lithium, seltene Erden, etc.), Ernten, etc.
- daher beziehe ich den rohstoff-trader

c) Nebenwerte/Emerging Markets:
Lokales KnowHow und Fundamentaldaten
- daher beziehe ich den emerging-markets-trader

d) Sondersituationen:
Gier und Panik geben antizyklische Chancen auf der Long und Short-Seite.
- daher halte ich die Augen auf ;-)

Aber am Ende zählt nur, dass jeder von uns mit seinem Depot ruhig schlafen kann und am Ende mehr Euros in der Tasche hat als am Anfang. Daher würde es mich natürlich auch riesig freuen, wenn du evtl. dein Depot ebenfalls "öffentlich" machen würdest. Auch hier ein Hinweis um Missverständnisse zu vermeiden. Mir geht es nicht um "Schwanzvergleiche" (sorry, mir fiel kein besseres Wort ein ;-)) ), sondern darum ein realen Blick auf unterschiedliche Strategien, etc. zu bekommen.

Viele Grüße,
trailer

04.11.10 18:04
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457 Postings, 5777 Tage trailerTrade 282: Dax Long

Ich folge einem Long-Signal auf den Dax von Börse-Pur und setze dies mit 100 Indexzertifikaten um:
ISIN: DE0007093353
Stk: 100
KK: 67,29€
SL: 66,68€

P.S.:
Ein Update mit allen Depotwerten gibt es immer am Monatsende.
Auf ausgestoppte Werte weise ich hin, sofern es mir zwischenzeitlich auffällt.
Da jedoch sämtliche SL´s beim Broker eingegeben sind - ist der Verkauf "definitiv" sobald mein SL erreicht wird. SL-Anpassungen werde ich immer mit einem Screenshot der Depotstruktur anzeigen.  

04.11.10 18:10
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457 Postings, 5777 Tage trailerTrade 283: Silber Long

Ich folge einem Long-Signal auf Silber vom Rohstoff-Trader und habe dies wie folgt umgesetzt:
ISIN: DE000SG1M7F2
Stk: 190
KK: 7,00
SL: 5,00

P.S.: Auch das obige Dax-Zertifikat ist bereits gekauft. Ich poste Einträge in diesem Thread immer nachdem ich das Wertpapier real gekauft habe und nenne es hier mit dem Ausführungskurs. Somit ist 100% Deckungsgleichheit mit meinen monatlichen Depotübersichten gewährleistet.

07.11.10 19:52
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457 Postings, 5777 Tage trailerWochenplus von mehr 1.500€, Jahresperformance pos.

Dank der FED und des 600 Mrd. starken QE2 entwickelte sich das aktuell recht aggressiv long ausgerichtete Depot letzte Woche prächtig. Ich bin seit Mai 2010 endlich erstmals auf Jahressicht wieder im Plus. Der schmerzliche Drawdown im Mai und Juni wird also weiter abgearbeitet. Psychologisch gesehen ist es für mich enorm wichtig dieses Jahr trotz des Riesendrawdowns noch im Plus abzuschließen. Monetär gesehen ist es natürlich auch nicht unwichtig ;-). Die gehebelten Bodenspekulationen bei Vtion, der Deutschen Bank und dem Dax sind astrein angelaufen und Werte wie LPKF, Stan Energy und Co sorgen weiter mit kontinuierlichen Aufwärtstrends für gute Laune. Einen außerordentlichen Verkauf erwäge ich bei SKW-Stahl, da der Wert nicht wirklich in Schwung kommt. Ausgestoppt und entsprechend im Minus verkauft wurden die Investments in Kakao (long) und Öl (short).
Im Depot verbleiben aktuell ausschließlich Long-Investitionen. Alle ziemlich spekulativ, da besonders Emerging Markets und Rohstoffe einen Großteil abdecken.
Durch die positive Entwicklung hat sich der Abstand zwischen aktuellen Kursen und StopLoss spürbar vergrößert. Ich werde am Montag Abend also einige SL´s nachziehen, um das Depotrisiko weiter unter 10% zu halte. Bebildertes Update folgt entsprechend.
gruß, trailer

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