Mit der könnte man sich vielleicht doch ein wenig anfreunden, beim Vergleich mit dem Staatsschutz . Sie beleidigt ja eigentlich nur "das Netz" und entfacht einen Sturmlauf, der am Ende ebensowenig bringt, wie die Sturmläufe der "Mannschaft" im Turnier letztlich gebracht haben. Inwiefern die von Storch das DFB-Team beleidigt hat, ist gar nicht so einfach festzustellen. Dass Gauland nicht Boateng beleidigt hat, sondern irgendwelche "Leute", die sich danach als Angesprochene zu erkennen gaben und dagegen empörten, dass ihnen nachgesagt wurde, sie wollten keine fremdartigen Subjekte als Nachbarn, wird absichtsvoll immer wieder unter den Tisch gekehrt. Ganz schön kompliziert das. aber noch schöner, dass das in #66 hervorgekehrt wurde.
Natürlich ist der Agenturschreiber, dessen sich die BZ bediente, nicht absichtlich von der "Nationalmannschaft" abgerückt, um konsequent zur vom DFB zurechtgekürzten "Mannschaft" überzulaufen. Die Freiheit der Presse verlangt schließlich ein gewisses Maß an Eigenständigkeit oder auch nur Eigensinn gegenüber institutionell vorgegebenen Sprachregelungen. Außerdem entschärft der Sprachgebrauch "die Mannschaft" das Ausgangsproblem nicht, sondern verschlimmert es sogar. "Die Mannschaft" als Vermarktungsobjekt ist ja zunächst einmal die Mannschaft an und für sich, nicht irgendeine, gleichzeitig aber zugleich nur die eine, die deutsche, und keine Allerweltsmannschaft. Ein Dilemma, dem der dpa-Mann zu entkommen glaubt, wenn er sich auf das "DFB-Team" verlegt und dabei vergißt, dass auch im DFB wenn nicht das Völkische, dann zumindest das Nationale nd Bündische steckt und auf Chancen lauernd sich bereithält, wenn´s sein muss gegen ganz Europa oder die ganze Welt anzutreten und andere Mannschaften nach und nach von der Platte zu putzen. Dieser ganze Komplex ist ein spezifisch deutscher. Diverse anderen Nationen haben ihn auch, jedoch nicht in dieser drastischen Form. Frau von Storch kann man allenfalls anlasten, daran besonders auffällig gerührt zu haben, aber wenn deswegen gegen sie losgestürmt wird, dann berührt einen das doch sehr unangenehm, wenngleich nicht ganz so unangenehm wie die öde Verdummungsmasche der üblichen Verdächtigen wie Stegner, Henkel oder Nouripur. Die vermeintliche Unverschämtheit der Frau von Storch ist mir allemal angenehmer als der unerhörte Vorschlag eines Böhmermann, auch wenn es durchaus begrüßenswert erscheint, wenn dieser kein Gehör findet. Der ist nun wirklich das Letzte.
Im Übrigen ist es unzutreffend, dass "das Netz" Sturm gelaufen ist. Nur Teile des Netzes, bestimmte Völkchen, wenn man so will, sind es, die Frau von Storch derart hinreissend finden. Der Mehrheit ist diese Dame egal oder sie kennen sie allenfalls vom Hörensagen. Davon kann man ausgehen. |