"Ehemalige Kollegen erinnern sich noch gut an Eichelmann. Nie wieder hätten sie einen Mann mit einem so großen Ego kennengelernt, sagen mehrere. Als Finanzvorstand der Deutschen Börse wollte er ein größeres Büro als das von Vorstandschef Reto Francioni für sich einrichten. Das Interieur soll extrem teuer gewesen sein. Auf dem Schreibtisch tickten seine Luxusuhren. Nur für ihn wurde die Dienstwagenregelung geändert, weil er darauf bestand, seinen Porsche Cayenne von Altarbeitgeber Roland Berger als Dienstwagen mitzubringen. In der Tiefgarage parkte auf einem seiner Parkplätze häufig ein alter Ferrari. Als sich versehentlich mal ein Mitarbeiter auf seinen Platz stellte, parkte Eichelmann ihn zu. Und ließ den Mitarbeiter erst tief in der Nacht wieder raus. Gerne bestellte er auch Führungskräfte abends zum Rapport, um sie dann mitunter Stunden warten zu lassen. „Er hat damit seine Macht demonstriert“, sagt ein Exkollege. Ehemalige Mitarbeiter erinnern sich, wie er Kollegen vor versammelter Mannschaft angeschrien habe. Es hagelte Beschwerden in der Personalabteilung. Betriebsräte sagen: „Er hat ein Verhalten an den Tag gelegt, das wir so bei der Deutschen Börse noch nicht erlebt hatten.“ Schon nach kurzer Zeit hatten sich die anderen Vorstandsmitglieder der Börse von ihm „entfremdet“, weil er keine Rücksicht auf ihre Belange nahm. Selbst mit dem eher ruhigen Vorstandschef Francioni lieferte er sich ein Wortgefecht. Aufsichtsräte sagen, dass er auch den Kontrolleuren manchmal mehr Respekt hätte entgegenbringen können."
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