Es gibt doch folgenden Effekt, dass der Zins bei Anleihen über Angebot und Nachfrage gebildet wird. Wenn nun kurzfristige Anleihen höhere Zinsen haben als Langfristige bedeutet dies erst ein mal, dass mehr kurzfristige auf den Markt geworfen werden bzw. die Nachfrage danach sinkt entsprechend zum Angebot.
Dies kann in Krisen kommen wenn man das Geld "beisammen" hält oder auch Geld benötigt und somit liquidiert. Dies betrifft aber *nur* den Anleihenmarkt von Börsianern, wenn man bei der Ausgabe zeichnet und dann wartet dass die Anleihe ausgelöst wird ist es *irrelevant*. Bei der ING sind ebenso Zinssteigerungen:
https://www.ing.de/sparen-anlegen/sparen/sparbrief/Die Finanzierung ist Fristenkongruent, somit wird von Grenke mit hohen Bemühungen auch die Marktzinsen zum Abschluss gebunden womöglich. Womöglich sind Preiserhöhungen in diesen Markt wo man langfristige Kundenbeziehungen hat eben langsamer durchzusetzten.
Ein weiteres Thema warum die Banken doch angeblich so gut performen hat nichts mit der Zinshöhe zu tun sondern mit der Zinsbewegung. Die Zinsmarge war bei Banken Jahr für Jahr immer weiter geschrumpft, Banken haben dort extremen Wettbewerb gehabt. Mit den "explodierten" Zins für Immobilien (ich meine zurzeit 4%?) aber eher langsamer gestiegenen refinanzierungskosten entsteht somit ein höherer Zinsspread von Einkauf/Verkauf (von Schulden). Meines wissen nach muss dies nicht nachhaltig sein, Trade Republic bietet mit der Detuschen Bank 2% p.a. auf Brokerguthaben an. Die Zinsen steigen auch stetig weiter für Privateinlagen zum Beispiel, somit sieht man dass wir als Verbraucher auch "Zeitverzögert" erst beteiligt werden.
Meiner Einschätzung nach navigiert sich Grenke gut durch diese weitere schwere Phase. Sie haben es bereits mit Corona und zusätzlich einer Shortsellerattacke bewiesen (plus Aufsichtsbehörde im Nacken). Der Kurs spurte in der Zeit nicht unbedingt, aber operativ scheint es trotzdem relativ gut zu funktionieren noch.
Aber eines der vier G ist nun mal "Geduld"