Schön, dass Du wieder einige Beiträge geschrieben hast!
"Habe mal kurz überschlagen. Der P85D hat 691 PS oder 508 kW und einen Akku mit 85 kWh. D.h.: Man kann diese Leistung also 0,17 h oder 10 min lang abrufen."
Da bist Du viel zu optimistisch: diese Leistung kann man sicher nur wenige Sekunden abrufen (vermute mal weniger als 15 Sekunden). Aber man kann sie immer wieder in relativ kurzen Abständen abrufen.
"Das Ding fährt damit bei seiner Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h also 42 km weit. Klar, für 250 km/h braucht er natürlich keine 691 PS, sondern weit weniger als die Hälfte. Er kommt also mit einer Akku-Ladung bei Fullspeed eher 100 km weit."
Richtig! Das Model S 85D bzw. P85D wird bei 250 abgeregelt. Bei 210km/h braucht es etwa 80kw , bei 250 vielleicht 160kw (mehr oder weniger geraten). Da das 85D bzw. P85D zwei Motoren hat, kann es vielleicht sein, dass diese Leistung tatsächlich 30 Minuten abgegeben werden kann. Ich glaube, dass Deine Abschätzung den Tatsachen entspricht.
"Andererseits kann man nirgendwo, weder auf einer deutschen Autobahn, noch gar in einem Rennen mit konstanter Geschwindigkeit fahren, sondern ist dauern am bremsen und beschleunigen, was sehr schlecht für die Verbrauchswerte ist." Das Model S kann bis zu 60kw rekuperieren. Vielleicht kann das Model S 85D bzw. P85D aufgrund seiner zwei Motoren doppelt so stark rekuperiern. Wenn man (in beiden Fällen) halbwegs vorausschauend fährt muß man selbst auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten jenseits der 150 im allgemeinen nicht bremsen. Das heißt, die Verbrauchswerte steigen -im Gegensatz zum Verbrenner- viel schwächer an.
"Also wage ich mal zu behaupten, dass man einen P85D allenfalls 50 bis 100 km weit oder 15 bis 30 Minuten lang an seiner Leistungsgrenze bewegen kann. Was seine Motorleistung zu einem absurden Marketing-Hype macht." Das trifft ausschließlich bei vollkommen leeren Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung zu. Kommt also im Alltag praktisch nicht vor.
"Damit kann man Motor-Journalisten beeindrucken, die einmal beschleunigen und dann einen begeisterten Artikel schreiben dürfen, aber doch keinen typischen Schnellfahrer auf deutschen Autobahnen. Und schon gar keinen Autorennfahrer." Richtig: einen Schnellfahrer kann man damit nicht beeindrucken, aber -und jetzt kommt es- nur scheinbar! Schnellfahrer lieben es auch, stark zu beschleunigen. Und da haben praktisch alle Verbrenner schon heute keine Chance mehr mitzuhalten. Und nicht nur das: ein EV und vor allem das Model S kann seine volle Leistung JEDERZEIT innerhalb von Hundertstel-Sekunden zur Verfügung stellen. Das ist der Grund, warum so viele Schnellfahrer sich ein Model S zugelegt haben. Und angenehmer Nebeneffekt: weil das Model S aufgrund seiner Effizienz bei Geschwindigkeiten bis maximal 130km/h drastisch weniger verbraucht als jenseits der 180km/h fahren auch diese Schnellfahrer bei längeren Strecken automatisch mit entsprechend niedrigerer Vmax :-) .
"Das dürfte auch erklären, warum man noch nie einen Tesla auf einem Autorennen gesehen hat. " Ich weiß nicht, ob es Autorennen mit/für Tesla schon gegeben hat. Aber es ist definitiv richtig, dass da Verbrenner insofern noch Vorteile gegenüber dem Model S haben, weil ihre Dauerleistung ziemlich nah an der maximalen Leistungsabgabe ist.
Ich beobachte Tesla und insbesondere das Model S seit fast 3 Jahren. Die größte Überraschung für mich war dabei, dass die meisten Käufer aus der Schnellfahrerlobby kommen und nicht -wie ich eigentlich dachte- aus der Ökolobby. Und es gibt noch eine dritte Käuferschicht: Die das Fahrzeug aus ökonomischen Gründen kaufen: gegenüber der S-Klasse, 7er-BMW, Porsche Panamera, ist das Model S IMMER kostengünstiger. Bei E-Klasse, A6, 5er-BMW scheint mir ab einer Jahresleistung von 20.000km das Model S kostengünstiger zu sein und bei einer Jahresleistung jenseits der 50.000km kann selbst eine 3er, A4 oder C-Klasse nicht mehr mithalten.
Das ist (natürlich) nur eine rein subjektive Einschätzung von mir. |