"Dennoch sagten Gesundheitsexperten, dass selbst die geringe Chance, dass Pfizer seine Impfstoffarbeiten in den nächsten Wochen ankündigen könnte, die Tür für Trump offen hält, um einzugreifen. Bei einem mehr als einstündigen Briefing mit Pfizers Impfstoffteam und leitenden Angestellten sagte Topol, das Unternehmen habe sich geweigert zu sagen, ob es vor dem 3. November eine Zulassung beantragen werde.
Pfizer versucht, Kritiker zu entschärfen, indem er vor dem Wahltag auf einen Impfstoff drängt
Die Kampagne von Pfizer findet inmitten wachsender Prüfung der Vorhersagen des CEO statt, dass das Unternehmen noch in diesem Monat wissen wird, ob es einen brauchbaren Impfstoff hat.
"Ich denke, wir sollten ihn noch vor der Wahl haben, aber offen gesagt, die Politik mischt sich ein", sagte Trump diese Woche und drückte damit seine Frustration über den Notfall-Genehmigungsprozess der FDA aus. "Sie wollen ihr Spiel spielen."
Vor diesem Hintergrund versucht Pfizer, führende Gesundheitsexperten davon zu überzeugen, dass das Unternehmen bei der Sicherheit nicht knausert - und dass seine rekordverdächtigen Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs rein von der Wissenschaft getrieben wurden und nicht von dem Wunsch, Trumps Forderungen zu erfüllen.
Bourla und die Spitzenwissenschaftler des Arzneimittelherstellers trafen sich letzte Woche mit Eric Topol, einem bekannten Kardiologen und Experten für öffentliche Gesundheit, der die Impfstoffpläne des Unternehmens in Op-eds und auf Twitter kritisiert hat. Pfizer hat auch ein persönliches Briefing zwischen Bourla und Ezekiel Emanuel, einem Berater von Joe Biden, arrangiert, nachdem er einen weit verbreiteten Brief organisiert hatte, in dem das Unternehmen aufgefordert wurde, sich mit der Beantragung einer Impfstoffzulassung bis "mindestens Ende November" zurückzuhalten.
"Sie wollen, dass die medizinische Gemeinschaft ihr Programm unterstützt", sagte Topol über die Bemühungen von Pfizer. "Sie hätten mich einfach abschreiben können, aber sie haben tatsächlich die Hand ausgestreckt, und dafür gebe ich ihnen Anerkennung.
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"Bourla würde der Politik in die Hände spielen", wenn er dies täte, sagte Topol und fügte hinzu, dass die Präsentation des Unternehmens ihm zwar mehr Vertrauen in den Entwicklungsprozess gab, ihn aber nicht völlig zufrieden stellte. "Er hätte wirklich die ganze Zeit darüber schweigen sollen. Er hätte niemals über Oktober sprechen dürfen".
Und trotz Pfizers zunehmender öffentlicher Bemühungen, sich über die politische Auseinandersetzung zu erheben, äußerten Beamte sowohl innerhalb als auch außerhalb der Verwaltung tiefe Skepsis gegenüber ihrer Behauptung, dass das Unternehmen sich gut von dem konkurrierenden Druck, der von Washington ausgeht, fernhält.
"Die Tweets lassen einen nur das eine denken", sagte ein hochrangiger Verwaltungsbeamter über Bourlas kürzliche Leugnungen, dass Pfizer jemals die Impfstoffanforderungen der FDA mit dem Weißen Haus diskutiert habe, trotz seines direkten Drahtes zu Trump. "Für mich ist das eine irreführende Aussage."
Das Signal der FDA in dieser Woche, dass sie die Impfstoffhersteller auf einem hohen Standard halten würde - trotz Trumps Protesten über politische Verzögerungen - hat Wissenschaftler davon überzeugt, dass die Agentur das letzte Bollwerk gegen eine Überraschung im Oktober sein könnte, die jegliches verbleibende öffentliche Vertrauen in eine Covid-19-Spritze auflöst.
"Auf der einen Seite sterben jeden Tag Hunderte von Menschen. Auf der anderen Seite werden die meisten Impfstoffe gesunden Menschen verabreicht, deren Tod unwahrscheinlich ist....wir haben nur eine Chance für einen ersten Eindruck", sagte Offit. "Wenn wir etwas auf den Markt bringen, das weniger wirksam oder weniger sicher ist, machen wir einen schrecklichen Fehler".
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