Schmack: Müssen 50 Mitarbeiter vor Verkauf gehen? Neuer-Investor stellt angeblich Abbau der Arbeitsplätze als Bedingung für die Übernahme der insolventen Biogas AG Schwandorf. "Die Braut soll erst schlanker werden vor der Hochzeit."Die Methode ist bekannt in der Wirtschaft, wenn angeschlagene Unternehmen einen neuen Investor suchen. "Schlanker" - das heißt Personalabbau. Jetzt spielt sich dieses Drama offensichtlich hinter den Kulissen der insolventen Schmack AG ab. 50 von rund 300 Schmack-Beschäftigten hier in Schwandorf droht der Verlust des Arbeitzplatzes. Die Betroffenen wurden nach MZ-Informationen vergangene Woche zum Vorstand zitiert. Ab Januar 2010 soll Schluß sein bei Schmack für rund 50 Mitarbeiter. Sie sollen in eine sogenannte Auffang-Gesellschaft, Name: "Projekt und Trainingsgesellschaft (PTG) GmbH", mit Sitz in Augsburg überführt werden. Betroffene Schmack-Mitarbeiter fühlen sich "regelrecht ver...". Solche Reaktionen sind aus dem Firmen-Umfeld zu hören. Hintergrund: Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl hatte zuletzt auch in einem MZ-Interview davon gesprochen, dass er an eine Zukunft von Schmack mit der gesammten Belegschaft glaube. Auch ein neuer Investor werde das vorhandene Team brauchen. Das gilt aber jetzt offenbar nicht mehr. Stimme eines von Kündigung bedrohten Schmack-Mitarbeiters "Wir würden ja verstehn, dass der Konkursverwalter reagieren muss auf die Lage, die ihm hinterlassen worden ist. Aber die Informationspolitik in der Firma ist katastrophal." Betroffene Mitarbeiter glauben auch den Hintergrund für die Abschiebung zu kennen: Der potenzielle neue Investor Vissmann habe den Personal-Abbau zur Bedingung gestellt. Die Vissmann-Gruppe wurde vom Insolvenzverwalter als Favorit bei den Übernahme-Verhandlungen genannt. Dr. Hubert Ampferl war gestern zu Nachfragen auf die Mitarbeiter-Kritik nicht zu erreichen. Schweigen bei der Vissmann-Gruppe: Unternehmenssprecher Dr. Uwe Wilke vom Konzernsitz in Allendorf (Hessen) zur MZ: "Kein Kommentar zu laufenden Verhandlungen." ....Auch Joachim Ossmann,der Chef der Schwandorfer Arbeitagentur,gibt keine Prognosen zur Zukunft der Schmack Biogas AG und ihren Mitarbeitern ab. Die Arbeitsagentur sei aber im laufenden Verfahren involviert. Für etwa 300 Beschäftigte in Schwandorf zahlt die Agentur seit Oktober bis einschließlich Dezember die Löhne im Rahmen des Konkursausfallgeldes. Und was dann? Als "günstigsten Fall" nennt Ossmann eine sogenannte "übertragene Sanierung", weil damit die meisten Arbeitsplätze erhalten werden können. Konkret: Ein neuer Investor kauft die Schmack Biogas AG und führt den Betrieb weiter.Die schlechtere Alternative wäre "eine Zerschlagung des Betriebes", so Ossmann. Zu den angeblichen Kündigungen von 50 Mitarbeitern in eine Auffanggesellschaft machte Ossmann keine Aussage. Nur so viel: Das sei Sache des Betriebes und der privaten Auffanggesellschaft. Die Arbeitsagentur bezahlt grundsätzlich neun Monate lang 60 Prozent des letzten Netto-Lohnes(67 Prozent für Beschäftigte mit Kindern). Der neue Schmack-Investor soll angeblich noch einmal 20 Prozent drauflegen. Rein formell stehen die Beschäftigten der Transfergesellschaftin "Kurzarbeit Null", erklärt Ossmann. Gezielte Qualifizierungsmaßnahmen sollen sie für neue Aufgaben fit machen. Quelle: Mittelbayerische Zeitung / Ausgabe Samstag 12.12.2009 |