Sie hatten vor Kurzem (Q3 Report 2019) betont, dass keine Kapitalmaßnahme geplant sei. Das Problem ist nicht die KM als solche, sondern die wiederholt irreführenden Aussagen der Unternehmensführung. | Zu dem von Ihnen erwähnten Zeitpunkt gab es tatsächlich noch keine konkreten Pläne für eine Kapitalerhöhung. Diese hätten wir dann ja auch per ad hoc Meldung sofort veröffentlichen müssen. Inzwischen sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass es gute Gründe für eine weitere Kapitalzufuhr für das Unternehmen gibt und haben uns, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, zu dieser Massnahme entschlossen. Die Finanzierung wird uns helfen, die anstehenden von der FDA geforderten klinischen Studien zu finanzieren und damit weiter Werte für Biofrontera und damit alle Anteilseigner zu schaffen. Darüber hinaus läuft unsere bestehende Ermächtigung, bedingtes Kapital zu nutzen, nur noch bis August diesen Jahres und würde verfallen, wenn wir davon keinen Gebrauch machen würden. Zudem haben wir in 2019 durch die sehr viel höheren Rechtsberatungskosten im Zusammenhang mit der Dusa-Klage mehr Geld ausgegeben, als wir geplant hatten. Nach deutschem Recht muss die konkrete Planung einer Kapitalmaßnahme sofort per ad-hoc Meldung veröffentlicht werden. Ein Management würde sich fahrlässig verhalten, wenn es öffentlich über eine noch nicht konkretisierte Kapitalmaßnahme spekulieren würde. Das Ziel ist der Schutz der Aktionäre vor spekulativen Eingriffen in den Börsenkurs.
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Haben Sie die Kostenseite angepasst bzw. kann diese hinsichtlich des Liquiditätsengpasses optimiert werden? | Unsere Kostenseite haben wir, soweit möglich, auf die Situation angepasst, und können zur Aufrechterhaltung der für ein pharmazeutisches Unternehmen erforderlichen Infrastruktur, der Zulassungen und zur Durchführung der benötigten Studien keine weiteren Kostenkürzungen vornehmen, ohne den Bestand des Unternehmens nachhaltig zu gefährden. Wie in anderen Wirtschaftszweigen auch steigen die Vorschriften und die zu ihrer Erfüllung benögte Infrastuktur rapide an. Reduzieren könnten wir allenfalls bei Marketing und Vertrieb, aber das würde konsequenterweise eine Verlangsamung der Marktdurchdringung zur Folge haben. Von der in den USA Anfang des Jahres vorgenommenen Umstrukturierungen versprechen wir uns einen sehr positiven Effekt auf das Umsatzwachstum in den USA, der braucht aber eine gewisse Zeit. |
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Intransparenz / Zeitpunkt KM | Über eine KM darf ein verantwortungsvolles Management nur dann reden, wenn es konkret beschlossen wurde und nicht rein spekulativ ist. Dann sind wir allerdings auch verpflichtet, alle Anleger per ad hoc Meldung unverzüglich zu informieren. Der Gesetzgeber hat solche Regelungen eingeführt, um Unternehmen und ihre Aktionäre vor Spekulanten zu schützen. |
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Wie haben Sie die Struktur der Kapitalerhöhung (2 Wandelanleihen, jeweils unter EUR 8 Mio) gewählt? | Die Ausgabe von zwei einzelnen Wandelanleihen ermöglicht es uns, die gesamte Emission prospektfrei ausgeben zu können und damit erheblich Aufwand und Kosten zu sparen. |
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Wie haben Sie das Timing gewählt? Könnten sie aufgrund der gegebene Marktsituation die Kapitalmaßnahme verschieben? | Wie Sie wissen wird unser genehmigtes Kapital gerichtlich blockiert und jedes neue genehmigte Kapital durch die Fraktion der Deutschen Balaton abgelehnt. Deshalb können wir eine Kapitalmaßnahme im Moment lediglich aus dem bestehenden bedingten Kapital bestreiten. Dieses bedingte Kapital läuft jedoch im August aus, so dass wir es entweder bald oder gar nicht mehr nutzen können. Unter anderem deshalb haben wir uns entschlossen, von dem bedingten Kapital zum jetzigen Zeitpunkt Gebrauch zu machen.
Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten wegen des Coronavirus sind unvorhergesehen. |
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Warum wird der Preis (wieder) erst kurz vor Zeichnungsschluss bekannt gegeben? | Der Gesetzgeber hat diese Möglichkeit vorgesehen, damit Unternehmen sich und ihre Aktionäre vor Spekulanten schützen können, die während der Bezugsrechtsfrist aus Eigeninteresse heraus den Kurs in eine bestimmte Richtung beeinflussen. Diese Gefahr sehen wir bei der gegebenen Aktionärsstruktur der Biofrontera durchaus gegeben. Den Preis der Wandelschuldverschreibung sehen wir idealerweise bei EUR 5 und haben diesen auch als Maximalpreis festgelegt. In der augenblicklichen, durch die Coronavirus-Problematik beeinflussten Situation wird sich dieser Kurs möglicherweise nicht durchsetzen lassen, wir haben aufgrund unserer Terminplanung daher die Möglichkeit, kurzfristig auf die Kursentwicklung zu reagieren. Jeder Anleger hat selbstverständlich die Möglichkeit, somit seine Bezugsrechte wahrzunehmen |
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Gibt es einen Bezugsrechtshandel? | Ja, dieser wurde vom Unternehmen initiiert. Ab 6. März an der Börse Hamburg. |
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Was ist das Bezugsverhältnis? | Das Bezugsverhältnis ist 28 : 1, d.h. für achtundzwanzig (28) Stückaktien bzw. Bezugsrechte der Gesellschaft kann eine (1) Teilschuldverschreibung zum Bezugspreis bezogen werden. |
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Hat Maruho Vorteile durch die Aktienleihe? | Maruho unterstützt durch diese Aktienleihe das Unternehmen. Ohne die Aktienleihe könnten wir kein Kapital aus den USA einwerben, da wir dort keine Wertpapieranleihe nach deutschem Recht anbieten können. Und ohne auf den amerikanischen Kapitalmarkt zurückzugreifen glauben wir nicht diese Anleihe in voller Höhe platzieren zu können. Maruho hat aus der Aktienleihe nur Nachteile, da sie für einen Teil ihrer Aktien die Bezugsrechte verlieren und von Biofrontera keinerlei Gegenleistung bekommen. |
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Wie wird sich der Vorstand bei dieser Kapitalmaßnahme verhalten? | Das ist eine persönliche Investmententscheidung, ob der Vorstand die Bezugsrechte wahrnimmt. Über eine eventuelle Zeichnung muss der Vorstand den Kapitalmarkt über Directors‘ Dealings zeitnah in Kenntnis setzen.
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Wann kauft der Vorstand wieder nennenswerte Aktienanteile? | Laut Directors‘ Dealings sind HL und Frau bereits wieder mit 144.850 Aktien investiert. Herr Schaffer besitzt derzeit wieder 22.020 Aktien. Dieser Bestand wurde seit Aug 2019 erneut aufgebaut. Weitere Zukäufe sind persönliche Investmententscheidungen. |
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Sollte ein Aktionär den kompletten Mehrbezug ordern, bekommt er dann diesen oder gehen trotzdem Anleihen an US Investoren? | Erst Bezugsrecht, dann alle neuen Investoren, dann Mehrbezug. Im Falle einer Überzeichnung werden die Mehrbezugswünsche auf der Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen berücksichtigt. |
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Was ist das worst case scenario im DUSA Rechtsstreit? | Im schlimmsten Fall werden wir einen noch nicht definierbaren Betrag zahlen müssen und dafür eine weitere Kapitalmaßnahme durchführen müssen. |
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Was hat die Cutanea-Übernahme denn wirklich gekostet? | Die Cutanea-Übernahme verlief für Biofrontera kostenneutral. |
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Warum bezahlt Maruho jetzt doch nicht die komplette Akne-Entwicklung? | Der mit Maruho jetzt ausgehandelte Deal ist für BF sehr vorteilhaft, da durch das Downpayment eine proof of concept-Studie für moderate bis schwere Akne finanziert werden kann. Dadurch wird das finanzielle Risiko aus einer für BF wichtigen Weiterentwicklung von Ameluz auf Maruho übertragen. Da es sich bei dieser Vereinbarung um ein Geschäft zwischen verbundenen Unternehmen handeln wird, haben wir eine unabhängige, gutachterliche, wirtschaftliche Expertenprüfung der skizzierten Bedingungen durchführen lassen. Das Ergebnis bestätigt die Angemessenheit der Vertragsbedingungen. |
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Alle Detailfragen zum binding term sheet | Weitere Details können erst nach Abschluss der finalen Transaktion beantwortet werden. |
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