Auch wenn der Kurs der Post jetzt seit Tagen ansteigt, so ist das völlig unbedeutend.
Einzig wichtig ist momentan nur die Entwicklung der Geschäftstätigkeit. Je länger der Geschäftsanfall so hoch bleibt, wie er ist, desto stärker muss und wird der Markt die fundamentale Neubewertung vornehmen müssen. Der gegenwärtige Kursanstieg ist dabei nur eine unbedeutende Größenordnung. Eingepreist ist momentan immer noch ein Rückgang der Geschäftstätigkeit aufgrund der Pandemie. Die seit Anfang April eingesetzte Trendumkehr hat soviel Unterschied, dass es zu einem Gewinnsprung/Kurssprung kommen wird.
Deutsche Bank und Lufthansa sind mit den aktuellen Nachrichten und Zahlen deutlich gestiegen, jedoch hat das längst nicht den Umfang der Kursänderung, den die Post noch vor sich hat. Es reicht nämlich dabei nicht aus, dass die Post zu den Kursen von 5,0 Milliarden für 2020 zurückkehrt. Hier ist ein Wachstum einzupreisen, welches über die 5,0 weit hinausgeht. Rein schematisch haben wir etwa pro Monat mehr als 100 Mio. über den Belastungen als Überkompensation. Wielange das so anhält läßt sich nicht sagen, aber ein Ende ist nicht in Sicht. der April wird dann bereits alle negativen Belastungen der Post der ersten drei Monate mehr als ausgleichen. In der Summe wird der Mai dann aber noch stärker ausfallen, weil keine Rückstände aus früheren Monaten mehr auszugleichen sind.
Ganz im Gegenteil.
Durch den Bedarf an medizinischen Gütern steigt die Summe der Lieferungen zumindest soweit und solange an, bis der Bedarf und der dazugehörige Vorhalt (Reserve) gedeckt ist. Das betrifft PeP, Express und die Luftfracht. Hier kann es zwar nach der Wiederherstellung der Normalität langsam zur Reduzierung der Lieferungen in der Normalversorgung der Bevölkerung kommen, aber das wird nicht zur Normalisierung der Lieferungen der Post führen. Alleine die pandemische Versorgung mit den medizinischen Gütern liegt im zusätzlichen Millionenbereich täglich. Somit wird auf Sicht von Monaten eine Rückkehr zu 5,x Millionen Paketen pro Tag nicht möglich sein. Hier wird es schon kaum unter 7,0 Millionen gehen.
Das aber erfolgt zeitgleich mit der Wiederherstellung der normalen Geschäftsaktivitäten der Wirtschaft, die dann die Geschäfte der Post nicht nur nicht länger belasten, sondern dann beginnen langsam Nachholeffekte auszulösen. Wie schnell oder wieviel das sein mag, lässt sich nicht jetzt abschätzen. Nur eben, dass es zum Anstieg der Sendungen der Post führen wird. Und das in allen Geschäftsbereichen. Auf der Zeitschiene wird die Post über das zweite Quartal hinaus etwa soviel einnehmen wie gegenwärtig. Rein rechnerisch liegt die Größenordnung, wie schon von mir erwähnt, bei mehr als 300 Mio. EBIT pro Quartal über den bereits ausgeglichenen Belastungen des Jahres 2020. Dazu gehört übrigens auch die Ausgabe für die Streetscooter in Höhe von 400 Mio. .
Wie jeder sehen kann, ist die Entwicklung auf dem Ölmarkt noch längst nicht am Ende angekommen. Hier wird der Preisverfall noch lange so weiter gehen, denn eine Drosselung muss so stark sein, dass damit ein Nachfrageüberhang im Vergleich zur Fördermenge entstehen kann. Aber genau das ist mit den geplanten 10 Mio. Barrel weniger nicht genug. (Die jetzt über 25 Mio. Atemschutzmasken aus China werden von den Fliegern über Land von LKW´s [nicht mit DHL] zu den Gesundheitsämtern der Bundesländer gefahren, und von dort aus mit DHL zu den Empfängern.)
Betrachten wir die Entwicklung des Benzinpreises, so stellen wir fest, dass der freie Fall erst im März eingesetzt hat, so dass die Post erst jetzt mit noch weiter verstärktem Profit viel mehr aus den riesigen Volumina rausholt als am Anfang April. Das gilt auch für den Express und Luftfrachtbetieb. Ich gehe davon aus, dass man die Entwicklung auf dem Ölmarkt nur viel längerfristig betrachten darf, so dass der Horizont schon jetzt mindestens bis Ende 2021 reichen muss. Man darf eben auch die Lagerentwicklung nicht außer Acht lassen.
Jeder Tag, der so verläuft, ist ein Tag für die Anleger. Also halten wir es wie dirty Harry :
(dear Post) Make my day !
Der Chartlord |