"Opec bettelt USA um Frieden auf dem Ölmarkt an
(Foto: picture alliance / epa apa Barba) Seit Jahren schon liefern sich die USA und das Opec-Kartell einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft auf dem Ölmarkt: Die traditionellen Förderländer am Persischen Golf - allen voran Saudi-Arabien - und die Produzenten von unkonventionellem US-Schieferöl pumpen um die Wette, um sich Marktanteile abzuluchsen. Das Überangebot drückt den Ölpreis. Der Preisverfall ist für die Golfstaaten so schmerzhaft, dass die Opec inzwischen sogar mit Ländern außerhalb der Allianz - allen voran Russland - eine Förderbremse beschlossen hat.
Nun macht das Kartell den Amerikanern ein ungewöhnliches Friedensangebot: Die USA sollen sich an der Opec-geführten Drosselung der Ölförderung beteiligen, um den Ölpreisverfall zu stoppen. "Wir bitten unsere Freunde in den Schieferbecken von Nordamerika dringend, diese gemeinsame Verantwortung mit der ihr gebührenden Ernsthaftigkeit als eine der wichtigen Lehren aus dem aktuellen einmaligen angebotsgesteuerten Zyklus zu übernehmen", sagte Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo.
Die Anleger am Ölmarkt erwarten offenbar nicht, dass die US-Produzenten Barkindos Aufruf folgen. Die Ölpreise bewegen sich kaum von der Stelle. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet 56,42 US-Dollar, knapp anderthalb Cent mehr als am Montag. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt ebenfalls geringfügig um drei Cent auf 50,19 Dollar." |