Billige Aktien - und keiner greift zu

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neuester Beitrag: 27.04.05 15:16
eröffnet am: 27.04.05 14:22 von: EinsamerSam. Anzahl Beiträge: 4
neuester Beitrag: 27.04.05 15:16 von: Bärentatze Leser gesamt: 7425
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27.04.05 14:22

24466 Postings, 7140 Tage EinsamerSamariterBillige Aktien - und keiner greift zu

Europäische Papiere sind unterbewertet

Billige Aktien – und keiner greift zu

Aktien sind wieder so preiswert zu haben wie zuletzt in den achtziger Jahren. Besonders europäische Aktien sind deutlich unterbewertet, wie ein Blick auf die großen Indizes zeigt. Unter den Branchen stechen Technologie, Industrie, Konsum und Versicherer hervor.
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HB DÜSSELDORF. Der Grund für den historischen Tiefstand: Weil die Kurse fallen und die Gewinne der Unternehmen gleichzeitig steigen, verbilligen sich die Anteilsscheine gleich an zwei Fronten. Preiswert allein ist zwar noch kein Grund für steigende Börsenkurse. Doch langfristig bewegen sie sich immer wieder in Richtung ihrer Durchschnittsbewertung.

Ungeachtet negativer Quartalszahlen namhafter Größen wie General Motors, Philips und IBM steigen die Firmengewinne im ersten Quartal in den USA und Europa kräftig an – sogar stärker als erwartet. Für die Unternehmen im amerikanischen Index S&P 500 hat sich das erwartete Gewinnwachstum von sieben Prozent im letzten Herbst über neun Prozent zu Jahresbeginn auf nunmehr zwölf Prozent erhöht. Auch in Europa weist die Tendenz aufs Quartal und Gesamtjahr bezogen nach oben.

Fallen gleichzeitig die Kurse – S&P 500, Stoxx 50 und Deutscher Aktienindex (Dax) verloren seit Jahresbeginn zwischen einem und fünf Prozent –, sinkt die Bewertung kräftig. Bezogen auf die erwarteten Gewinne in den nächsten zwölf Monaten weist der Dax derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10,5 aus. Die Unternehmen sind also durchschnittlich mit dem zehneinhalbfachen Jahresgewinn bewertet. Der langfristige Mittelwert seit den 60er-Jahren liegt bei knapp 14. Daran gemessen, müssten Aktien also um 30 Prozent zulegen, um wieder angemessen bewertet zu sein. Der Stoxx 50 ist ebenso weit von seiner Durchschnittsbewertung entfernt.

Unternehmensgewinne steigen, aber die Kurse fallen

Europäische Aktien in den Branchen Technologie (KGV 17,7), Industrie (13,6) und Konsum (15,8) sind derzeit am weitesten von ihrem langjährigen Mittel entfernt. So müssten Technologiewerte mehr als 40 und Industrie- beziehungsweise Investitionsgüter-Aktien um 35 Prozent zulegen, um „normal“ bewertet zu sein. Auch Versicherungspapiere sind mit einem KGV von elf historisch günstig bewertet.

„Wichtigste Unterstützung für den Euro-Land-Aktienmarkt bleibt die Bewertung. Der Abstand zwischen Dividendenrenditen und Anleiherenditen befindet sich fast wieder auf dem Niveau von März 2003“, hat Gerhard Schwarz von der Hypo-Vereinsbank ermittelt. Vor gut zwei Jahren notierte der Dax halb so hoch wie heute, bei allerdings deutlich niedrigeren Dividenden. Einige Dax-Firmen schütten derzeit mehr an die Anleger aus, als europäische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren an Rendite bringen. Die Citigroup konstatiert, dass europäische Aktien im historischen Vergleich und „vor allem gegenüber amerikanischen Aktien geradezu billig“ seien. Im S&P 500 liegt das KGV bei 15. Das entspricht dem langfristigen Mittel.

„Die Bewertung in Europa spricht zweifellos für höhere Kurse. Das reicht aber nicht, damit die Börsenkurse steigen“, sagt Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). In der Tat gab es immer wieder Phasen, in denen die Börsen niedrig bewertet waren, ohne dass die Kurse stiegen. Aktuell machen Analysten die steigenden US-Zinsen, den hohen Ölpreis und schlechte Konjunkturnachrichten für die schwache Börsenentwicklung verantwortlich.

Wichtigster Grund für die niedrige Bewertung ist jedoch die gestiegene Risikoscheu vieler Anleger nach den negativen Erfahrungen in den vergangenen Jahren. Viele Kleinanleger wagen sich trotz guter Firmengewinne nicht an die Börse zurück. Und Versicherungen haben ihre Aktienquote von 20 auf unter zehn Prozent reduziert. „Dieser Trend wird so schnell nicht wieder umgekehrt, ist aber auch nicht für alle Ewigkeit festgeschrieben“, sagt Aktienstratege Fernow. Früher oder später würden der Anlagedruck und reichlich Liquidität die Investoren an die Börsen zurückführen.

Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 27. April 2005, 12:15 Uhr

...be invested
  
Der Einsame Samariter

 

27.04.05 14:28

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinja...

die Börse ist schon echt scheiße...hehe...und so unfair

füx  

27.04.05 14:52

13975 Postings, 8813 Tage TimchenBilliger Artikel

Der Redakteur scheint den Unterschied zwischen billig und preiswert nicht zu kennen.
GM ist billig, aber nicht preiswert, da hoch verschuldet.
Technologiewerte mit einem KGV von 18 und Konsumwerte mit einem KGV von 16 sind in einer wirtschaftlichen Abschwungphase keineswegs preiswert. Da helfen auch keine langjährigen Mittelwerte als KGV-Vergleich.

Vielleicht ist das eine Begründung warum keiner zugreift.  

27.04.05 15:16

535 Postings, 8708 Tage BärentatzeNur keine Panik - Alles wird gut!

Smart Investor Weekly  26.04.2005, 17:42  
Nur keine Panik - Alles wird gut!

Zugegeben, die Rückgänge Mitte April waren scharf und furchteinflößend. Aber muß man deswegen gleich in Panik verfallen?

„Märkte vor dem Kollaps?“ – wohl eher nicht!
Der heute erschienene „Aktionär“ titelt mit der Headline „Märkte vor dem Kollaps?“. Ok, hinter dem „Kollaps“ steht ein „?“ und der Artikel ist dann auch doch sehr viel positiver als es die Titel-Überschrift vermuten ließe (etwas anderes hätten wir vom „Aktionär“ auch nicht erwartet), aber alleine die Tatsache, daß sich die dortigen Blattmacher das Wort „Kollaps“ überhaupt verwenden trauen, wo doch der Dax in der Spitze keine 6 % verloren hat, das spricht doch wohl Bände! Und so zieht sich diese Stimmung derzeit durchs ganze Land. Investoren verkaufen, sichern ab, und geben sich teilweise der Depression hin, so zumindest unser Eindruck, gewonnen aus einer Reihe von Gesprächen und Beobachtungen.

Stimmung und Lage
Sicherlich fällt es einem schwer, momentan die Welt durch eine rosarote Brille zu sehen. Der Preis des Rohöls notiert abermals in der Nähe seiner Höchstkurse, Deutschland droht nun wieder in die Rezession zurückzufallen und unser „telegener“ Außenminister mußte sich gestern, die Stirn meist in wulstige Runzeln gelegt, 12 Stunden lang vor laufenden TV-Kameras zu früheren Fehlern bekennen. Kein Wunder, daß einem dabei die Lust auf Börse vergeht. Aber bedenken Sie: Bei alledem liegen die europäischen Aktienindices tatsächlich nur wenige Prozentpunkte von ihren Höchstständen entfernt, kurz: Die Investorenstimmung ist deutlich schlechter als die Lage.

Verdacht auf Bärenfalle
Sie sehen schon, wir sind guten Mutes, daß sich die Märkte wieder erholen und zu der von uns vorausgesagten Rally für den Rest dieses Jahres starten. Die angeknackste Charttechnik halten wir für reparabel, vor allem aufgrund des großen Pessimismus unter den Anleger sowie der nach wie vor günstigen Bewertung des hiesigen Aktienmarktes (Aktien-KGV ca. 14, Renten-KGV ca. 30). Folglich halten wir die augenblickliche Konstellation an den Aktienmärkten für eine klassische Bärenfalle.

Musterdepot
Weil wir so optimistisch sind, daß schon in wenigen Tagen oder Wochen die momentane Situation verdaut sein wird und kein Hahn mehr danach krähen wird, begeben wir uns auf Einkaufstour. Unsere Kasse beläuft sich nach den Verkäufen unserer Goldminen auf knapp 23.900 Euro, was in etwa 16,5 % des Depotwertes beträgt. Wir planen folgende Transaktionen:

Wir legen ab dem morgigen Mittwoch ein Limit für 150 Fortec-Aktien (WKN: 577410). Die Aktie drehte Anfang des Jahres aus einer mehrjährigen Konsolidierung nach oben und lief in der Spitze bis 35 Euro. Seither korrigiert Fortec in einer Flaggen-Formation. Nur knapp unterhalb der unteren Flaggenbegrenzung verläuft zudem der 40-Wochen-Durchschnitt (umgerechnet also der 200-Tage- Durchschnitt; blaue Linie). Wir sehen hier eine gute Möglichkeit, diese fundamental überzeugende Aktie (näheres hierzu schlagen Sie bitte im Magazin 3/05 auf S. 39 nach), im jetzigen Rücksetzer zu erwerben. Wir legen das Limit bei 29,00 Euro fest, gültig ab dem morgigen Schlußkurs.





Zudem erwerben wir 300 Aktien der United Internet AG (WKN 508903). Die Gesellschaft ist mit 3,5 Mio. Kunden der zweitgrößte Internet-Service-Provider Deutschlands. Alles weitere zur Firma lesen Sie bitte im letzten Smart Investor Magazin 4/05 auf Seite 10 nach. Charttechnisch bietet United Internet eine ähnliche Situation wie Fortec: Rücksetzer auf den 40-Wochen-Durchschnitt, wobei auch dieser mit einer wichtigen Unterstützung zusammenfällt. Das Limit setzen wir 21,40 Euro ab dem morgigen Schlußkurs.





Fazit
Viele machen sich momentan angesichts der Wucht des Kursrückschlags vor einer Woche in die Hose. Wir sagen: Das sind Kaufkurse!

Ralf Flierl
Smart Investor Magazin  

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