die beide mit Sommer/Urlaubszeit zusammenhängen:
1. Die SNB treibt in der umsatzschwachen Zeit den Kurs in der Hoffnung, dass automatisierte Käufe bei Überschreiten bestimmter Grenzen automatisch Orders auslösen. Das hätte aus Sicht der SNB mehrere positive Effekte:
a) der Franken fällt gegenüber dem EUR - was der Exportwirtschaft hilft, b) es könnte eventuell mit wenig Geld ein Trend generiert werden, welcher chart-oreintierte Trader auf den Zug aufspringen lässt und somit der Anstieg sich beginnt, selbst zu tragen c) Durch den steigenden Kurs würden die Buchverluste der SNB dieses Jahr geringer werden, was sich am Jahresende durchaus gut machen würde.
2. Trader springen in der umsatzschwachen Zeit vom Zug des steigenden auf den Zug eines fallenden Frankens um. Die Effekte wären vergleichbar mit dem 1. Punkt. Das hat den Vorteil, dass man umschichten kann, ohne allzu große Wellen zu schlagen. Für diese Erklärung spricht, dass der 1. Punkt schon eine gewaltige Spekulation wäre, wenn die SNB das wirklich so durchzieht - keine Ahnung, ob das lt. Statuten so ohne weiteres möglich ist. Außerdem sprechen aktuelle Wachstumszahlen sowohl aus der Schweiz, als auch auf dem EUR-Raum durchaus für diese Variante. Immerhin liegt das Wirtschaftswachstum in der Schweiz in diesem Jahr deutlich unter 1%, derweil die Wirtschaft in Deutschland, aber auch Spanien und Italien derzeit recht gut brummt. Käme noch Frankreich dazu (was ich persönlich aufgrund des Reformunwillens der dortigen Regierung aber für recht unwahrscheinlich halte), dann wäre viel Platz nach oben. Auch charttechnisch passt das Bild, da nach oben hin kaum Widerstände zu finden sind (der nächste wohl so knapp um 1.08 und dann eine ganze Weile nix, nach unten aber eine ganze Reihe. Will man also Geld verdienen durch Spekulieren, dann macht es Sinn, auf einen fallenden Franken zu setzen, da hier das Verdienstpotential größer ist und auch die wirtschaftlichen Daten dafür sprechen. Dagegen spricht, dass am Optionsmarkt mehrheitlich gegen den EUR und für den Franken gewettet wird (ca. 52% wetten lt. Bloomberg auf einen fallenden EUR).
Kurz gesagt: irgendwie weiß man es mal wieder nicht. :o) |