Vorab: Ich kenne nicht den genauen Sachverhalt, der Anlass für die Kritik der FT ist. M.E. gibt es aber hinreichend Indizien, die für eine unterschiedliche Interpretation von Geschäftsvorfällen sprechen.
Dazu muss man wissen, dass es zwar umfangreiche Werke gibt, die die Rechnungslegungsprinzipien IFRS konkretisieren, es aber immer wieder Zweifelsfälle gibt, die dann zwischen den Unternehmen und ihren Wirtschaftsprüfern diskutiert und anschliessend in die eine oder andere Richtung dargestellt werden. Gerade die Umsatzrealisierung hängt immer von dem Grad der Wahrscheinlichkeit ab, mit denen diese eintreffen. Und Wahrscheinlichkeiten sind eben auch relativ.
Für mich sieht es so aus, als ob FT Geschäftsvorfälle anders bewertet als Wirecard mit ihren Wirtschaftsprüfern. Es ist ja auch ein recht neues Geschäftsmodell, für das mangels zielgerichteter Kommentare auf grundlegende Prinzipien der Rechnungslegung zurückgegriffen werden muss.
Kurzum: Je nach Risikoeinstellung hat der eine oder andere Recht. Es gibt keine absolute Wahrheit. Die Darstellung wurde aber mit einer namhaften WP-Kanzlei vereinbart, damit ist es für mich nur sehr schwer vorstellbar bis ausgeschlossen, dass Bilanzrecht gebeugt wurde.
Fazit: Es ist ein weiterer Sturm im Wasserglas. Kursziel weiter 200 Euro. |